Eslohe. Stephan Kersting tritt nicht erneut zur Wahl an, die Esloher CDU sucht einen neuen Kandidaten. Aber wie funktioniert die Suche eigentlich?
Nach 16 Jahren ist Schluss: Stephan Kersting (CDU), Bürgermeister in Eslohe, wird sich nicht erneut zur Wahl stellen. Er war seit 2009 Bürgermeister der Gemeinde, hatte sich zuletzt 2020 wiederwählen lassen. Die Gründe für seinen Rückzug? Vielseitig, größtenteils nicht öffentlich. Klar ist: Am Ende der nächsten Wahlperiode wäre er 69 Jahre alt. In Absprache mit seiner Familie will er dann nicht mehr Bürgermeister sein, erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Rochus Franzen gegenüber dieser Zeitung im letzten Sommer.
Und auch einen zweiten personellen Rückschlag musste die Esloher CDU im Jahr 2023 verkraften: Christian Siewers, ehemaliger CDU-Chef, hatte Ende Januar letzten Jahres seinen Rücktritt erklärt. Seine Nachfolge hat Klaus Schulte angetreten, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im HSK. Er hatte sich, genau wie Gemeinderats-Fraktionschef Dr. Franzen, im Sommer überrascht gezeigt von Kerstings Erklärung, er wolle nicht erneut als Bürgermeister kandidieren. Schon im Sommer war angekündigt worden, man würde sich auf die Suche nach einem oder einer geeigneten Kandidaten oder Kandidatin machen - wie geht es damit voran?
Bürgermeistersuche im vollen Gange - oder wird es eine Bürgermeisterin?
„Die Suche ist im Gange“, erklärt Rochus Franzen. Aber wie genau läuft die Suche ab? Zunächst wurde eine Findungskommission gebildet, zusammengesetzt durch Personen aus der CDU-Fraktion sowie dem Vorstand der Gemeindepartei. Zur Kommission gehören Benedikt Hümmler, Dr. Rochus Franzen, Klaus Schulte und Rita Sommer. „Hier wird geschaut: Wer ist fachlich und menschlich geeignet, passt aber auch vom Alter und von der Lebensstruktur ins Amt des Bürgermeisters?“, erläutert Rochus Franzen den Vorgang. Besonders wichtig für den Gemeindeverband: Die Person sollte aus der Gemeinde Eslohe stammen. Dabei werde seiner Aussage nach nicht nur in Reihen der CDU, sondern eben auch außerhalb geschaut.
Wenn dann die geeignete Person gefunden worden ist, werde diese angesprochen. „Das passiert natürlich im absoluten Vertrauen und wird mit höchster Sensibilität behandelt“, so Franzen. Die meisten würden nicht darauf warten, einfach angesprochen zu werden - denn am Bürgermeisteramt hänge viel, so Franzen, und die wenigsten seien darauf vorbereitet. „Das Amt zu übernehmen verändert das gesamte Leben - man muss nicht nur den alten Beruf aufgeben, auch im Privaten stehen dann Veränderungen an.“
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Übrigens: Wer auf eine Kandidatur angesprochen werden kann, ist derzeit noch völlig offen. Auch Kandidaten wie Rochus Franzen und Klaus Schulte, die im Sommer noch gegenüber dieser Zeitung erklärt hatten, sie würden nicht antreten, könnten theoretisch zum Bürgermeisterkandidaten gemacht werden. Und die Person, die nach einer erfolgreichen Abstimmung unter den CDU-Mitgliedern als Kandidat oder Kandidatin vorgeschlagen wird, stellt sich dann bei der nächsten Kommunalwahl im Herbst 2025 zur Wahl - ob er oder sie den Posten dann bekommt, ist der Bevölkerung überlassen.
Wann genau kann man mit einem Kandidaten oder einer Kandidatin rechnen? „Sobald wir jemanden gefunden haben, werden wir es öffentlich machen“, erklärt Fraktionschef Franzen. Das soll laut Planung der Partei spätestens ein Jahr vor der Kommunalwahl passieren, und damit spätestens im Herbst dieses Jahres.