Meschede. Die meisten Autos kommen mit einem dezenten Grauton aus dem Winter. Kfz-Mechatroniker und Autoaufbereiter geben Tipps für den Frühjahrscheck.
Für Autofans ist der Winter oft eine anstrengende Zeit: Nicht umsonst haben gerade Fahrer von Sportwagen ein Winterauto, das sie fahren, wenn andere Leute nur von Sommer- auf Winterreifen umsteigen. Denn nicht nur die Unfallgefahr ist im Winter durch Schnee und Eis erhöht; auch das Auto kann durch diese Umstände angegriffen werden.
Das Salz, was besonders im Hochsauerlandkreis gebraucht wird, um die Straßen befahrbar zu machen, birgt gleichzeitig Gefahren für den Lack: Denn Salze reagieren zum Beispiel mit Metallen und können so zu Rost führen. Doch nicht nur darauf sollte geachtet werden, wenn der Winter vorbei ist: Wie man seinem Auto leicht etwas Gutes tun kann, verraten Kfz-Innungs-Obermeister Dirk Schulte und Fahrzeugaufbereiter Ralf Konrad.
Auto waschen: Handwäsche oder Waschanlage?
„Nach dem Winter muss das Auto unbedingt einmal mehr als gründlich gewaschen werden“, sagt Ralf Konrad. Am lackschonendsten geht das per Hand, aber Vorsicht: Das ist nur in Autowaschboxen gestattet. Wer nicht mit dem Hochdruckreiniger oder dem Eimer hantieren möchte, kann auch in die Waschstraße fahren - das erleichtert auch die dringend nötige Unterbodenwäsche.
Eine gute Waschanlage entfernt, so Ralf Konrad, immerhin 80 Prozent des Drecks. „Den Rest muss ich eben per Hand putzen: Die Türeinstiege, die Kofferraumecken, die Radkästen, das Innere der Tankklappe.“ Überall dort setzen sich nämlich Schmutz und Salz ebenso ab wie auf dem Lack. Außerdem sollte der Lack immer per Hand nochmal nachgetrocknet werden.
Auch die Scheiben sollten gereinigt werden: Hier empfiehlt der Profi einen Glasreiniger mit hohem Spiritusanteil sowie Bambus-Reinigungstücher speziell für die Scheibe. Die sind weicher als normale Mikrofasertücher und dank des Spiritusanteils gelingt die streifenfreie Reinigung dann problemlos.
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„Die Scheibenwischerblätter kann man damit auch einmal abreiben“, sagt Ralf Konrad. „Wenn die nicht mal abgewischt werden, verschmieren die den Dreck ja auch nur gleichmäßig.“ So kann auch gleich geprüft werden, ob die Scheibenwischer, die tendenziell im Winter besonders beansprucht werden, nicht gleich ersetzt werden müssen.
Sollte das Auto von innen feucht sein, lohnt es sich, die Fußmatten raus zu nehmen, bevor man es mit geöffneten Fenstern in die Sonne stellt, so Ralf Konrad - dann kann auch die Feuchtigkeit unter den Fußmatten ordentlich verdunsten.
Wenn die Salzrückstände entfernt sind, lohnt es sich, den Autolack ordentlich zu konservieren, also zu Polieren und anschließend zu wachsen. Dafür gibt es für jeden Lack unterschiedliche Polituren, per Hand kann man das auch nicht machen - es benötigt eine Poliermaschine. „Wenn ich mir das selbst anschaffen möchte, liege ich schnell bei 250 Euro - und ob ich es dann richtig mache, weiß ich auch nicht“, so Ralf Konrad. „Dann lieber direkt den Weg zum Profi suchen und wissen, dass das Auto fachgerecht behandelt wird.“
Frühlingscheck in der Autowerkstatt: Worauf muss ich achten?
Doch Autofahrerinnen und Autofahrer sollten nicht nur darauf achten, dass das Auto nach dem Winter kosmetisch wieder einwandfrei ist - auch technisch sollte es einmal kontrolliert werden. Dafür empfiehlt Obermeister Dirk Schulte einen Frühjahrscheck in der Autowerkstatt. „Da kontrollieren wir den Unterboden, die Reifen, die Scheibenwischer und die Lichter“, erklärt er.
Am Unterboden kann gerade bei Schnee schnell mal ein Schaden aufkommen - erstmal ist der nicht tragisch, sollte aber schnell behoben werden. Falsch eingestellte oder installierte Lichter sind das ganze Jahr über ein Ärgernis für andere Verkehrsteilnehmer, aber besonders in der dunklen Jahreszeit fallen diese besonders schnell auf.
Und auch die Reifen sollten am Ende jeder Saison kontrolliert werden, ob sie noch eine weitere Saison fahren können oder ob sie ersetzt werden müssen. „Ganz wichtig ist: Nicht zu früh wieder von Winter- auf Sommerreifen umstellen“, warnt Dirk Schulte. Zu oft hat es in den letzten Jahren noch einmal spät im Frühling, gern auch mal im April nach Ostern, Schnee gegeben - das wurde vielen, die mit Sommerreifen unterwegs waren, zum Verhängnis. Also besser etwas länger abwarten als etwas zu früh zum Wechsel in die Werkstatt fahren.