Bad Fredeburg. Viele Wortbeiträge und ein eindrucksvoller Protestzug freuen die Organisatoren in Bad Fredeburg. Damit hatten sie nicht gerechnet.

In Bad Fredeburg haben am Samstag trotz des nasskalten Wetters 750 Personen unter dem Motto: „Für Demokratie und Vielfalt“ friedlich demonstriert. Vom Treffpunkt am ehemaligen Postgebäude zog der Demonstrationszug zum Kirchplatz mit Plakaten, auf denen „lieber Menschenrechte als rechte Menschen“ oder „Bad Fredeburg ist bunt“ zu lesen war.

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Mit bunten Plakaten waren die Demonstranten nach Bad Fredeburg gekommen.
Mit bunten Plakaten waren die Demonstranten nach Bad Fredeburg gekommen. © WP | Reinhold Beste

Dank für Unterstützung

Am Kirchplatz richtete Organisator Werner Hesse einige Worte an die Demonstranten und bedankte sich für die rege Teilnahme. Bereits im Vorfeld habe man „viel positive Resonanz durch Fredeburger Vereine, Parteien, Organisationen, Privatpersonen und die Kirchen erhalten. Gemeinsam sind wir stark, wir sind die Mehrheit!“

Bürgermeister Burkhard König äußerte, er sei stolz, „dass auch hier in Bad Fredeburg ein unübersehbares Zeichen für Demokratie und Vielfalt, ein Zeichen für Menschenrechte, ein Zeichen für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung abgegeben wird“. Und weiter: „Wir geben den Rechtsextremen, ganz egal wie sie heißen, keine Chance.“

Auch Bürgermeister Burkhard König ergriff das Wort.
Auch Bürgermeister Burkhard König ergriff das Wort. © WP | Reinhold Beste

Offenes Mikro bietet Raum für Stellungnahmen

Vom Angebot des „offenen Mikrofons“ machten gleich mehrere Personen Gebrauch, darunter Bürger mit türkischen, kosovarischen, italienischen und koreanischen Wurzeln. Hayrettin Ünver sagte, „in unserer Gesellschaft sollte niemand aufgrund von Herkunft, Hautfarbe oder Überzeugung diskriminiert werden. Der aktive Widerstand gegen Hass und Diskriminierung ist unerlässlich“.

Ich bin hier in den Kindergarten und zur Schule gegangen, bin gesellschaftlich engagiert und lebe friedvoll mit meinen Mitmenschen. Ich bin Zemmel!
Detjana Gashi - Bürgerin aus Bad Fredeburg

Die 25-jährige Detjana Gashi erzählte, dass ihre Familie in dritter Generation in Bad Fredeburg lebe. Sie sei hier in den Kindergarten und zur Schule gegangen, sie sei gesellschaftlich engagiert und lebe friedvoll mit ihren Mitmenschen. Die Worte: „Ich bin Zemmel“ bildeten den Schluss ihrer Rede. (Die Fredeburger werden gemeinhin als „Zemmel“ bezeichnet.)

So zeigte sich Mitorganisator Friedrich Carmesin sich überwältigt vom hohen Zuspruch und den Wortbeiträgen. „Wir haben erlebt, wie bunt Bad Fredeburg ist.“