Meschede. Im Mescheder Henne-Ruhr-Markt bereitet der Vandalismus dem Hausmeister weiterhin viel Ärger. Was TikTok damit zu tun hat.
Im Henne-Ruhr-Markt in Meschede kämpft Hausmeister Uwe Henrich weiter gegen Vandalismus. Kinder und Jugendliche nutzen Treppenhaus und Aufzug als Aufenthaltsort.
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Löcher durch Baseballschläger und Faustschläge
Es gibt immer wieder etwas Neues: Gleich im Eingangsbereich fallen tiefe Löcher auf. Henrich weiß, wie sie entstanden sind, weil er sich ab und zu einen der jungen Besucher zur Brust nimmt. Das war ein Baseballschläger, sei eine Antwort gewesen, berichtet er. Und ein Einschlag mit der Faust. Was man kaum glauben kann, beweist der Hausmeister, indem er seine Hand in eine der Vertiefungen legt - passt. Er schüttelt seinen Kopf. Da muss jemand mit brachialer Gewalt zugeschlagen haben. „Und dann wird weiter abgeknibbelt“, weiß Henrich und so werden die Löcher immer größer.
Schmierereien und Fußabdrücke
Dazu kommen weiter Schmierereien vor allem im Untergeschoss und Fußabdrücke an den Wänden. Gern sitzen die Jugendlichen auch oben auf der Balustrade vor dem Stadthallen-Eingang. Von da lassen sie die Füße nach unten baumeln. Ganz abgesehen davon, dass das wegen der Höhe ziemlich gefährlich ist, verschmutzen sie auch dort mit den Sohlen die Wände.
Die Behinderten-Toilette auf Höhe des Parkdecks ist schon seit Monaten - nach dem letzten großen Vandalismus-Schaden - geschlossen. Einige Nutzer hätten ihre Enttäuschung gezeigt, weil sie dort bewusst wegen der Toilette geparkt hatten, auch weil sie wussten, dass es dort meist relativ sauber war. „Als ich vom Vandalismus berichtet habe, bin ich aber auf viel Verständnis gestoßen“, so der Hausmeister.
Treppenhaus sollte repräsentativ sein
Ihn ärgert das alles massiv. „Das Treppenhaus führt zur Stadthalle, zum LWL-Zentrum und zum Fitness-Studio - das sollte doch einigermaßen repräsentativ sein.“ Dazu kommt, dass der Fahrstuhl auch gern mal für TikTok-Fahrten besetzt wird. Er wusste von den Fahrten, weil er das über die Kamera verfolgen kann. Aber was da passierte, musste er sich auch erklären lassen. „Es gibt da wohl so eine TikTok-Challenge, dafür muss man sich im Spiegel fotografieren.“ Henrich hat schon überlegt, die Spiegel in der Aufzugskabine deswegen abzubauen. Der Hausmeister ist mittlerweile mit seinem Latein ziemlich am Ende. „Keine Ahnung, was noch passieren soll“, sagt er.
Was er seltener findet, sind Urinspuren von Hunden, die vor allem Außenwände und Mülleimer verschandeln. Allerdings müssten Hundebesitzer auch mit einer scharfen Ansprache rechnen, wenn er sie dabei erwischt. „Ich brülle dann auch schon mal quer über den Platz.“ Dass da tatsächlich ein Umdenken stattgefunden hat, Henrich bezweifelt das. „Vielleicht liegt es auch einfach nur am schlechten Wetter.“