Meschede. Die Steine aus Meschede spielen nach der dritten Probe auf einem Festival und nehmen dabei eine Live-CD auf. Was kommt als Nächstes?

„Musikalisch passt es bei uns wie Arsch auf Eimer“, sagt Hardy S. Party. Er ist Sänger der Rock-Band „Steine“, die sich im Laufe des Jahres 2023 im Hochsauerland neu formiert hat. Es funktionierte so gut, dass Gitarrist Dennis Koßmann (Bad Fredeburg), Drummer Felix Müller (Meschede), Bassist Mike Slodowski (Sundern-Amecke) und Frontman Hardy S. Party (Köln/Winterberg) bereits nach der dritten gemeinsamen Probe einen Gig auf dem Paradiesvogel-Festival in Thüringen spielten und der Mitschnitt gleich als Live-Platte veröffentlicht wurde.

Auf Playlists

Für Schlagzeuger Felix Müller aus Meschede war dies einer der ersten Auftritte vor Publikum überhaupt. „Ich trommel seit 30 Jahren so vor mich hin - eher erfolglos“, sagt er. Doch das darf sich nun gern ändern. Die Steine sind heiß, wollen es wissen, das ganz große Rad drehen. Gemeint ist damit nicht steinreich zu werden („Wir haben alle unser Leben und unsere Berufe.“), sondern ihre Musik bekannt zu machen. Der Traum lautet: Auf den Rock-Playlists der großen Musikstreaming-Dienste zu landen, um somit von vielen Menschen gehört zu werden, und spielen, spielen, spielen.

Auftritt in Monobar am 20. Januar

„Wir möchten nun möglichst häufig spielen. Aber es ist gar nicht so leicht, an Auftritte zu kommen. Wer uns haben möchte, kann sich gern melden“, sagt Felix Müller, der schon mit einigen Gastronomen Kontakt aufgenommen hat. Das nächste Konzert ist am Samstag, 20. Januar, in der Monobar in Meschede.

Sound der Band

Derzeit laufen die Aufnahmen für die erste Studioplatte. Arbeitstitel: Evolution now! Mit Liedern, die einiges zu bieten haben, Texte zum Hinhören und Beats zum Tanzen. Große Gefühle wie Trauer und Verlust, aber auch der optimistische Blick auf das Leben und unseren Planeten. Hardy S. Party, der sich selbst als „Musikaktivist“ bezeichnet, sagt dazu: „Wir sind jetzt in dem Alter, dass wir etwas zu erzählen haben.“ Auf ein Genre legen sich die Steine dabei nicht fest. Zu hören sind Elemente von Rock, Funk, Blues, Hiphop, aber auch Pop. Hardy S. Party: „Doch der Sound der Band bleibt.“

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Die Gruppe geht auf „Die fliegenden Steine“ zurück, eine Punk-Band, die 1991 in Sundern gegründet wurde. In der Probe wurde über jedes Lied abgestimmt. Nur Songs mit 100 Prozent Zustimmung wurden aufgenommen. Keine Kompromisse. „Denn es müssen alle Bock haben auf das Zeug“, sagt Hardy S. Party. So gehören nun 50 Prozent aus dem Fundus der Steine und 50 Prozent aus der Feder von Hardy S. Party zum Repertoire. „Die sehr persönlichen, deutschsprachigen und gitarrenlastigen Stücke der regionalen Legenden bekommen ein Update und von Hardys Rockröhre neues Leben eingeblasen; seine aktivistisch-rebellischen Songs durch die ballernde Rythmussektion und die fetten Stromgitarren das passende Gewand für schweißtreibende Liveshows“, heißt es in der Beschreibung der Band.

Harte Musik, weicher Umgang

Innerhalb der Band lautet die Devise übrigens: „Harte Musik und weich im Umgang.“ In der Gruppe, die sich erst spät gefunden hat (die Musiker sind zwischen 44 und 60 Jahren alt) und die nicht schon seit der Jugend in der Garage probt, gilt es, aufeinander zu hören und jedem Musiker, jedem Instrument Raum zu geben. „Ein wertschätzender Umgang ist uns wichtig“, sagt Hardy S. Party, der schon Jahrzehnte im Musik-Geschäft tätig ist und unter anderem in den USA für Aerosmith hinterm Mischpult stand.

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Stein ins Rollen gebracht

Wie sich die Band gefunden hat? 2017 spielte Gitarrist Dennis Koßmann ein Konzert mit seiner Band „Pace Reload“ im Winterberger Hessenkeller. Nach dem Gig kamen Koßmann und Hardy S. Party ins Gespräch über die heimische Musikszene. Letzterer hatte zuvor ein Haus in Winterberg gekauft. Jahre später meldete sich Koßmann und fragte, ob Hardy S. Party noch eine Band suche. Und so kam der Stein ins Rollen.