Schmallenberg. Nach dem Aus für das Hallenbad sitzt die Enttäuschung tief. So reagiert der Bürgermeister auf die Kritik an Verwaltung und Politik.

Der Kritik des Trägervereins nach der Schließung des Hallenbads in Bödefeld entgegnet Burkhard König: „Als Bürgermeister trage ich die Verantwortung für das Wohl der gesamten Stadt. Aus dieser Verantwortung heraus haben wir vor Beginn eventueller Sanierungsarbeiten gutachterlich prüfen lassen, was auf die Stadt zukommt. Das Gutachten schließt mit einem Sanierungsaufwand von 4,5 Millionen Euro zu Preisen von 2020 – heute müssen wir von knapp 6 Millionen Euro ausgehen.“

Bei nur 7000 Besuchern im Jahr ist dies beim besten Willen nicht zu verantworten.
Burkhard König - Bürgermeister

In Kenntnis dieser Zahlen habe die Empfehlung der Gutachter gelautet: Neubau statt Sanierung – allerdings liege man dann in der Größenordnung von 13 bis 14 Millionen Euro. „Bei nur 7000 Besuchern im Jahr ist dies beim besten Willen nicht zu verantworten“, so König. Selbstverständlich wolle man ein solches Bad erhalten, schon allein wegen des großen ehrenamtlichen Engagements des Trägervereins. „Wenn sich dies als verantwortungslos herausstellt, muss man loslassen.“ Das habe auch der Stadtrat mit breiter Mehrheit so entschieden.

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Auch sei es eine Entscheidung des Rates gewesen, die Sportfördermittel für die Sportanlagen um das Schulzentrum in Fredeburg einzusetzen. „Der Sportplatz Wormbacher Berg wurde aus Mitteln der Strukturentwicklung gefördert; diese waren für Schwimmbäder nicht zugänglich“, erklärt König weiter. Zwar habe es in 2023 nochmals ein Förderprogramm des Bundes gegeben. „Nach meiner festen Überzeugung entbinden aber auch Förderprogramme nicht von der Pflicht, sich die Sinnhaftigkeit eines Vorhabens genau anzusehen, auch deshalb, weil immer ein erheblicher Anteil Eigenmittel – im 2023er-Programm immerhin 60 Prozent - und auch die späteren Betriebskosten zu tragen sind.“

Unterschiedliche Lösungsansätze

Der Rat habe beschlossen, das Schwimmbad so lange aufzuhalten, wie dies mit geringem Aufwand möglich sei. „Trotz unterschiedlicher Lösungsansätze – ob nun 18.000 Euro oder 30.000 Euro - was der Umbau im Bestand am Ende wirklich gekostet hätte, kann niemand mit Sicherheit behaupten“, so König mit Blick auf die notwendigen Reparaturen und die erste Kostenschätzung. Von geringem Aufwand könne man da leider nicht mehr sprechen.