Bödefeld. Die DKMS-Typisierungsaktion für Leonardo in Bödefeld lief sehr gut. Wie viele Spender registriert wurden und wann ein Ergebnis feststeht.
Trotz miesen Wetters und kräftiger Sturmböen hatten sich etliche Menschen in der Bödefelder St.-Vitus-Schützenhalle eingefunden, um sich bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) als potenzielle Knochenmarkspender registrieren zu lassen. Schon vor Beginn der Typisierungsaktion bildete sich eine lange Schlange vor der Halle.
Auch Auswärtige kommen vorbei
Die Mitglieder der Bödefelder Feuerwehr ordneten den Verkehr und wiesen die Autos den entsprechenden Parkplätzen zu. Trotzdem gab es in Bödefeld bald kein Durchkommen mehr. Bödefelder, aber auch viele Auswärtige kamen, um dem neunjährigen Leonardo Stöber zu helfen. Bei ihm wurde das Myelodysplastisches Syndrom (MDS) diagnostiziert, und er benötigt dringend eine Stammzellenspende, um wieder gesund zu werden.
Dafür muss ein passender Spender, ein sogenannter genetischer Zwilling, gefunden werden. „Unsere Familie ist guter Dinge“, erklärte Sabrina Mankel, Leonardos Tante. „Der Schock nach der Diagnose saß tief, aber wir blicken jetzt mit Hoffnung in die Zukunft. Die Hoffnung ist, dass wir heute oder in Kürze einen passenden Spender für Leonardo finden werden. Aber auch wenn wir hier keinen passenden Spender finden, hilft die Typisierung ja allen Menschen. Weltweit.“
Bödefelder Schützenbruderschaft hilft
Auch die Bödefelder St.-Vitus-Schützenbruderschaft war sofort zur Mithilfe bereit. „Das ist doch selbstverständlich, dass wir helfen“, sagte Dietmar Fischer von den Schützen. „Bei so einer Sache steht man besonders in einem Dorf eng beieinander. Da hilft man, wo man kann. Für die Typisierung stellen wir gerne unsere Schützenhalle zur Verfügung. Hier gibt es genug Platz und auch die Parkmöglichkeiten sind vor der Halle vorhanden. Ich bin aber auch hier, um mich selbst als Spender zu registrieren. Auch meine Arbeitskollegen konnte ich dafür gewinnen.“
Auch einige von Leonardos Klassenkameraden waren in der Halle. „Unserer Klasse hat für Leonardo ein Bild gemalt“, sagte Fritz Nölke, der mit Leonardo in die vierte Klasse der Bödefelder Grundschule geht. „Von der Fußballmannschaft haben wir auch ein Plakat gemalt und wir hoffen alle, dass Leonardo bald wieder gesund ist.“
Ergebnis in drei bis vier Wochen
Die Aufrufe zur Typisierung waren sehr erfolgreich, denn die Schützenhalle füllte sich schnell. Bereits gegen Abend waren etwa 350 Erwachsene in der Halle gezählt worden. Ein großer Teil davon potenzielle Spender, die sich registriert haben. Aber auch viele bereits registrierte Spender kamen in die Halle, um Geld zu spenden oder um der Familie Mut zu machen.
„In drei bis vier Wochen werden wir wissen, ob in Bödefeld ein geeigneter Spender für Leonardo dabei war“, sagte eine Mitarbeiterin der DKMS. „So lange dauert es etwa, bis die Bödefelder Proben ausgewertet und in die Datenbank eingepflegt sind. Bereits jetzt wird in den Datenbanken nach einem möglichen Spender gesucht. Aber das dauert seine Zeit.“
Der Faktor Zeit
Aber wie wichtig ist für Leonardo der Faktor Zeit? „Je früher ein Spender gefunden wird, umso besser“, erklärte Marcel Stöber, Leonardos Vater. „Da weder sein Bruder Matteo noch Carmen und ich als Spender in Fragen kamen, war uns klar, dass wir auf fremde Hilfe angewiesen sind und diese Hilfe braucht eben ihre Zeit. Leonardos Zustand ist Tagesform abhängig. Es gibt gute Tage, aber auch Tage, an dem es ihm nicht so gut geht. Heute war so ein mittelprächtiger Tag. Leonardo hat fast bis Mittag geschlafen und er ist schlapp.“
Der Vater berichtet weiter: „Leider ist diese Krankheit, MDS, nicht besonders gut erforscht. Normalerweise ist das eine Krankheit, die fast nur ältere Menschen über 60 Jahren bekommen. Kinder erkranken nur sehr, sehr selten daran. Aber im weiteren Krankheitsverlauf besteht die Möglichkeit, dass sich aus MDS eine Leukämie entwickelt. Das wollen wir natürlich verhindern und hoffen auf einen schnellen Treffer in der Spenderdatei.“
Hoffen auf ein Weihnachtsgeschenk
Das größte Weihnachtsgeschenk für Familie Stöber in diesem Jahr wäre ein Anruf der DKMS mit der erlösenden Nachricht, dass die passende Person gefunden wurde.