Bestwig. Der Bürgerausschuss Bestwig hat eine letzte Entscheidung zur Alten Post in Ostwig getroffen. Dabei hat es auch Kritik gegeben.

Nach einem einstimmigen Beschluss des Bestwiger Bürgerausschusses hat die Gemeinde Bestwig nun auch ganz offiziell ein Denkmal weniger. Nach dem Abriss der Alten Post in Ostwig ist das Gebäude endgültig auch aus der Denkmalliste gestrichen worden. „Die Voraussetzungen, Teil der Denkmalliste zu sein, sind nicht mehr erfüllt“, formulierte es Ausschussvorsitzender Üwen Ergün mit dem Blick auf die Tatsache, dass Haus bereits Wochen zuvor mit schwerem Gerät dem Erdboden gleich gemacht worden war.

Hier hätte ich mir ein deutlich früheres Signal und mehr Schwung in der Sache gewünscht, um in Ostwig schneller handeln zu können.
Paul Theo Sommer, SPD

Wie berichtet, war in der Nacht vom 18. auf den 19. Februar 2023 im hinteren Bereich des Baudenkmals durch den Einsturz einer Außenwand ein schwerer Schaden entstanden. Nach eingehender Begutachtung durch ein Ingenieurbüro war dem Heimat- und Förderverein Ostwig als Eigentümer letztlich nichts anderes übrig geblieben, als den Abbruch des Gebäudes zu beantragen.

Kritik am Landschaftsverband

Dass der Abriss erst Monate später erfolgen konnte, hat Paul Theo Sommer als Fraktionsvorsitzender der SPD in der Sitzung des Ausschusses scharf kritisiert und gleichzeitig deutlich hervorgehoben, dass daran nicht die Gemeinde Bestwig Schuld gewesen sei. Dafür, dass der Abriss nicht früher geschehen sei, sei einzig und allein der Landschaftsverband Westfalen-Lippe verantwortlich gewesen. „Weil er der Erlaubnis zum Abriss monatelang nicht zugestimmt hat“, so Sommer. Acht Monate habe es gebraucht, bis das einsturzgefährdete Gebäude endlich abgerissen werden konnte. „Hier hätte ich mir ein deutlich früheres Signal und mehr Schwung in der Sache gewünscht, um in Ostwig schneller handeln zu können“, betonte Sommer.

Der Verband hat ein Statement gesetzt, indem er letztlich einem Abriss nicht aktiv zugestimmt, sondern die Genehmigung durch Fristablauf erteilt hat.
Markus Sommer, CDU

Christdemokrat Markus Sommer hingegen zeigte Verständnis für das Vorgehen des Landschaftsverbandes, der sich mit der Abriss-Entscheidung bekanntermaßen immer schwergetan habe. Der Verband habe ein Statement gesetzt, indem er letztlich einem Abriss nicht aktiv zugestimmt habe, sondern die Genehmigung durch Fristablauf erteilt hat. Das sei aus seiner Sicht eine gute Kompromisslösung gewesen. Sommer ist überzeugt: „Wenn man in Münster aktiv ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ hätte entscheiden müssen, wäre es schwierig geworden.“