Meschede. Das Baugebiet Klocken Kapelle an der St.-Walburga-Realschule in Meschede hatte einen schweren Start. Doch jetzt geht es dort weiter.

Die Stadt Meschede hat das Baugebiet Klocken Kapelle noch in einer Zeit verkaufen können, als Zinsen und Baupreise niedrig und Lieferengpässe kaum bekannt waren: zwischen November 2019 und Sommer 2020. Damals erhielt im Rahmen eines Bieterverfahrens das Arnsberger Unternehmen Meyer und Partner den Zuschlag, die 10.000 Quadratmeter zu entwickeln. Doch dann kamen die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg. Der Baumarkt für Einfamilienhäuser war quasi tot.

Die Baugrundstücke an Klocken Kapelle sind verkauft. Im  Baufeld 1 sollen noch Themenhäuser entstehen. Da tut sich bisher noch nichts.
Die Baugrundstücke an Klocken Kapelle sind verkauft. Im Baufeld 1 sollen noch Themenhäuser entstehen. Da tut sich bisher noch nichts. © WP | Meyer und Partner

14 Bauplätze verkauft

Mittlerweile sind alle 14 Bauplätze verkauft. „Ein Haus ist fertig, bis zum nächsten Frühjahr sollte man überall auch Bautätigkeit sehen“, sagt Mathias Kratz, der zuständige Projektmanager bei Meyer und Partner.

Themenhäuser schwer zu vermarkten

Was noch in Planung ist, sind die drei Themenhäuser mit Tiefgarage. Dabei handelt es sich um Mehrfamilienhäuser mit 10 bis 17 Wohnungen, die direkt an der Straße entstehen sollen. Auch das ein Auftrag der Stadt im Bieterverfahren. Das sei nicht einfach umzusetzen, sagt Kratz. Aufgabe sei es, dort sowohl öffentlich-geförderte als auch frei finanzierte Wohnungen zu bauen und möglichst auch eine Tagespflege anzugliedern.

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Doch während Bauträger im öffentlichen Wohnungsbau langfristig planten, seien die privaten Investoren eher an kurzfristigen Engagements interessiert und wollten dann weiterverkaufen. „Wir sind da aber wieder in Gesprächen mit einer Investorengruppe“, so Kratz. Erste Verhandlungen mit anderen Interessenten seien zwischenzeitlich gescheitert.

Eine Nummer zu groß für Meyer und Partner allein

Dass Meyer und Partner diese Häuser selbst baut, sieht er nicht. „Das ist eine Nummer zu groß für uns. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir das nicht allein machen werden.“ Aber man werde da so lange weitersuchen, bis man Investoren mit einem tragfähigen und zuverlässigen Konzept gefunden habe.

Der Fokus habe bisher für das Immobilienunternehmen erstmal darauf gelegen, alle Bauplätze zu vermarkten. Das sei nun abgeschlossen.

Das Luftbild zeigt die Baustelle An Klocken Kapelle im Mai. Erst auf einem Bauplatz wächst ein Haus in die Höhe. Links liegt die Walburga-Realschule.
Das Luftbild zeigt die Baustelle An Klocken Kapelle im Mai. Erst auf einem Bauplatz wächst ein Haus in die Höhe. Links liegt die Walburga-Realschule. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Kesselhaus ist verkauft

Auch das ehemalige Kesselhaus ist verkauft. „Als Haus für Liebhaber“ hatte es Wilhelm Meyer, Geschäftsführer und Inhaber des gleichnamigen Unternehmens zuletzt noch angepriesen und betont: „Das ist ein so schönes Gebäude - das bleibt!“ Mit Bögen, Natursteinfassade und Schieferdach könne man das heute gar nicht mehr bezahlen. Und dass es restauriert werde, habe für ihn auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Ein Unternehmen hat es gekauft und plant nun auf den 300 Quadratmetern Wohnungen.