Meschede. Im Mescheder Baugebiet Klocken Kapelle sind bisher vor allem die 14 Bauplätze hergerichtet - doch was auffällt, ist das alte Kesselhaus.

Es ist ein kleines stadtnahes Baugebiet mit einem besonderen Schmuckstück. „An Klocken Kapelle“ in Meschede entstehen nicht nur 14 Bauplätze und drei so genannte Themenhäuser, sondern dort steht auch das alte Kesselhaus zum Verkauf.

Nachhaltigkeit

„Ich hätte es schon verschleudern können“, sagt Wilhelm Meyer von der gleichnamigen Arnsberger Immobiliengesellschaft, die die Bauplätze für die Stadt entwickelt. „Aber das wollte ich nicht.“ Für ihn ist das alte Heizhaus der Franz-Stahlmecke-Hauptschule „ein echtes Schmuckstück“, „etwas Besonderes“, das nur den passenden Käufer sucht. „So ein Haus, gebaut aus diesen Materialien, das kann man heute gar nicht mehr bezahlen“, hatte er schon bei der ersten Vorstellung des Baugebietes gesagt. Es gar abzureißen sei für ihn nie in Frage gekommen. „Das hat für mich auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun.“

Hell und lichtdurchflutet - das Kesselhaus im Baugebiet Klocken Kapelle von innen.
Hell und lichtdurchflutet - das Kesselhaus im Baugebiet Klocken Kapelle von innen. © WP | Meyer und Partner

Früher war dort die Heizungsanlage der Franz-Stahlmecke-Schule untergebracht. Schule und Kesselhaus waren über einen unterirdischen Gang verbunden. Das ist mittlerweile komplett zurückgebaut. Zurück blieb das charakteristische, zweigeschossige Haus mit den großen Fenstern, mit Naturstein-Mauern, -Bögen und Schieferdach, das einen Eingang über die Elisabethstraße hat, einen zweiten über das neue Baugebiet.

Wilhelm Meyer von der Firma „Firma Meyer + Partner“ hat viel für das alte Kesselhaus übrig.
Wilhelm Meyer von der Firma „Firma Meyer + Partner“ hat viel für das alte Kesselhaus übrig. © Meyer + Partner | Meyer + Partner

Die Kosten

174.736 Euro kostet es laut Baubeschreibung auf Ebay Kleinanzeigen. Vorstellen kann sich Meyer dort auf den 300 Quadratmetern über zwei Etagen Büroflächen, Seminar- oder Tagungsräume, Praxisflächen für Ärzte oder Therapeuten, einen Backshop oder sogar einen Kindergarten. Alle so genannten nicht störenden Gewerbe oder Dienstleistungen. „Die Zulässigkeit und Voraussetzungen sind im Einzelfall immer zu prüfen.“ Die Grundstücksfläche beträgt rund 800 Quadratmeter. Natürlich könne man dort allein einziehen oder zwei Eigentumswohnungen aus den hellen, lichtdurchfluteten Räumen machen. „Eine beispielhafte Entwurfsplanung mit bis zu fünf Wohneinheiten haben wir bereits entwickelt und kann bei Interesse auch zur Verfügung gestellt werden.“

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Für den Preis erhalte man ein individuelles Gebäude, das sicherlich noch energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden müsse. „Aber immerhin hat man da ja schon mal einen fertigen Rohbau.“ Inklusive Dach, so rechnet er vor, habe man damit schon rund 50 Prozent der Baukosten bezahlt.

Unten grenzt das alte Kesselhaus an die Elisabethstraße.
Unten grenzt das alte Kesselhaus an die Elisabethstraße. © WP | Meyer und Partner

„Und die Decken sind relativ hoch.“ Dort also eine Fußbodenheizung im Zusammenspiel mit einer Luft-Wärme-Pumpe einzubauen, sei überhaupt kein Problem. Bei der Dämmung, die wegen des Natursteins nur von innen erfolgen könne, müsse man mit Sachverstand vorgehen, damit keine Kältebrücken entstehen. „Aber das ist mit einem guten Architekten möglich. Und dann hat man relativ schnell eine geschlossene Baustelle und kann einziehen.“

Auf dem Luftbild sieht man das Neubaugebiet An Klocken Kapelle. Das alte Kesselhaus liegt ganz im Süden  - links von dem blau eingefärbten Schulhof.
Auf dem Luftbild sieht man das Neubaugebiet An Klocken Kapelle. Das alte Kesselhaus liegt ganz im Süden - links von dem blau eingefärbten Schulhof. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey