Schmallenberg. Schmallenbergs Bürgermeister Burkhard König hat jetzt mitgeteilt, was er zur nächsten Kommunalwahl plant. Er nennt auch offen seine Gründe.

Schmallenbergs Bürgermeister Burkhard König wird bei der nächsten Kommunalwahl nicht noch einmal antreten. Seine Entscheidung hat er der Presse und der Bevölkerung am Freitag, 3. November, in einem offenen Brief mitgeteilt. In dem Schreiben spricht er auch offen über seine Beweggründe. Zuvor hatte er bereits die Ratsmitglieder und den CDU-Stadtverband informiert.

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Versprechen an die Wähler

Es sei eine Abwägung gewesen, erklärte er im Gespräch mit der Redaktion. Er werde kurz nach der nächsten Kommunalwahl, die im September 2025 stattfindet, 65 Jahre alt, wäre also nach weiteren fünf Jahren fast 70. „Ob man dann den Herausforderungen noch so gewachsen ist….?“, gibt er zu Bedenken. Zwar fühle er sich jetzt den Anforderungen noch voll gewachsen. „Aber ich habe Sorge, den ständig wachsenden Anforderungen nicht dauerhaft und voll umfänglich gerecht werden zu können.“ Dabei sei das ja das zentrale Versprechen an die Wählerinnen und Wähler, „und das dürfen sie auch zu Recht erwarten.“

Genug Zeit, um Nachfolger oder Nachfolgerin zu finden

Er habe sich jetzt schon - relativ frühzeitig - zu diesem Schritt entschlossen, weil so auch seine Partei, die CDU, aber auch die übrigen Parteien und Wählergemeinschaften, genügend Zeit hätten, geeignete Kandidaten zu finden.

Andreas Schulte ist Stadtverbandsvorsitzender der CDU.
Andreas Schulte ist Stadtverbandsvorsitzender der CDU. © Privat

Andreas Schulte, erst seit Mitte Oktober Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, gehörte zu den ersten, die von dem Entschluss wussten. „Wir waren im Vorstand vorab informiert“, sagt er, „damit wir uns vorbereiten konnten“. Verständnis für die Entscheidung, aber auch Enttäuschung seien die Reaktionen bei der Bekanntgabe am Donnerstagabend gewesen. „Manch einer hat sicher leise gehofft, dass Burkhard König noch eine Amtsperiode verlängert, einfach weil die Zusammenarbeit mit ihm so gut läuft.“

Findungskommission einsetzen

Man werde nun eine Findungskommission einsetzen, die nach geeigneten Kandidaten schaut. „Es gibt sicherlich auch gute Bewerberinnen und Bewerber für das Amt, die man nicht direkt auf dem Schirm hat“, sagt er und erinnert an das Auswahlverfahren 2020. Damals hatte die CDU neben Burkhard König auch noch den mittlerweile verstorbenen Hubertus Schmidt als Bewerber. „Dass es zwei Kandidaten waren, hat auch uns als Partei gutgetan.“

Wahl am 13. September 2020

Burkhard König war am 13. September 2020 mit deutlicher Mehrheit zum Bürgermeister gewählt worden. Für das große Vertrauen sei er weiterhin sehr dankbar, sagt er. Das Amt bereite ihm bis heute viel Freude, und es biete ihm viele Gestaltungsmöglichkeiten rund um die Stadt Schmallenberg, ihre Orte, Dörfer und Wohnplätze.

Corona, Cyberangriff, Flüchtlinge

Stets verlassen könne er sich dabei auf motivierte wie gleichermaßen kompetente Kolleginnen und Kollegen. „Andererseits ist das Amt sehr herausfordernd.“ Das sei es durch die Kombination aus Verwaltungstätigkeit und Repräsentationspflichten auch schon vorher gewesen. „Doch insbesondere mit Blick auf die vielen Krisen der letzten drei Jahre“, sagt der Bürgermeister und erinnert an Corona, nennt die Flüchtlingssituation, Inflation, Energieknappheit „und aktuell der Cyberangriff auf die IT unserer Stadt.“ Trotzdem sei ihm die Entscheidung nicht leichtgefallen.

2025 wird Burkhard König 30 Jahre in verantwortungsvollen Positionen bei der Stadt Schmallenberg tätig gewesen sein, als Kämmerer seit 1994, als Beigeordneter seit 1996 und dann als Bürgermeister seit 2020. Ihn verbinde sehr viel mit der Stadt, ihren Bürgerinnen und Bürgern, der Politik und der Verwaltung, betont der Westfelder, der in seiner Freizeit gern wandert und handwerklich tätig ist.

Zeit für einen Wechsel

„Vielleicht ist eine so lange Zeit mit Führungsverantwortung auch ein Signal für einen Wechsel, gleichermaßen aus dienstlichen wie aus persönlichen Gründen“, so König. Aus Verantwortung um die Stadt sei es ihm sehr wichtig, gewesen, seine Entscheidung rechtzeitig mitzuteilen. „Bis dahin“, aber so betont er im Gespräch, werde er seine Aufgaben als Bürgermeister „weiterhin verantwortungsvoll und mit viel Freude wahrnehmen.“

Mit dieser Ankündigung ist Burkhard König der dritte Bürgermeister in der Region, der seinen Rückzug für 2025 ankündigt. Auch Stephan Kersting (Eslohe) und Ralf Péus (Bestwig) hatten das bereits getan. Daneben wird auch Landrat Dr. Karl Schneider nicht mehr antreten. König blickt darauf völlig unsentimental: „Da steht einfach ein Generationenwechsel an.“