Velmede. Grünen-Wähler und „Sozialschmarotzer“ werden im Lackierzentrum Körner in Velmede nicht bedient: Dafür interessiert sich auch die Polizei.
Gegen den Unternehmer Stephan Körner in Velmede laufen weiter Ermittlungen. Das bestätigen sowohl die Staatsanwaltschaft in Arnsberg als auch der Staatsschutz beim Polizeipräsidium Dortmund.
Kommentare aus ganz Deutschland
Wie berichtet, hatte Körner in seinem Lackierzentrum im August einen Aufkleber an der Eingangstür angebracht: „Die Grünen-Wähler werden hier ab sofort nicht mehr bedient!“ – und als Ergänzung den Nachsatz: „Sozialschmarotzer und illegale Migranten ebenfalls nicht!“ Körner hatte danach auf Anfrage zu seiner Motivation erklärt: „Weil ich die Nase voll habe von der Politik in diesem Land.“ Nach seiner Feststellung seien die Menschen unzufrieden mit der Politik, niemand aber traue sich, öffentlich den Mund aufzumachen – da sei er anders, wie er sagte. Körner erntete in den sozialen Medien sowohl Kritik als auch Zustimmung. Unter dem Bericht auf der Facebook-Seite dieser Zeitung hat es 380 Kommentare aus ganz Deutschland dazu gegeben.
Staatsschutz aktiv nach Online-Anzeige
Dazu kam ein Besuch durch die Polizei, die eine Aufnahme von dem Aufkleber machte. Dabei, so die Polizei in Meschede auf Anfrage, sei es um den Anfangsverdacht volksverhetzender Äußerungen gegangen. Es geht dabei um das Hausverbot für „Sozialschmarotzer und illegale Migranten“.
Online gestellt wurde deswegen auch eine Strafanzeige gegen Körner. Das bestätigt die Abteilung Staatsschutz bei dem Polizeipräsidium in Dortmund: „Wir können den Eingang einer Online-Anzeige in dieser Sache bestätigen. Mögliche Straftatbestände werden geprüft.“ Das bestätigt auch ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Arnsberg. Körner hat selbst einen Anwalt eingeschaltet. Für die Akteneinsicht müsse dem Anwalt genügend Zeit gegeben werden, so die Staatsanwaltschaft.
>>> Lesen Sie hier: Meschede: Gute Nachrichten aus Wirtschaft und für die Stadt <<<
Im Gespräch hatte sich Körner dazu bekannt, die AfD zu wählen. Körner hatte erläutert, er sei auch nicht gegen Einwanderung, man benötige Facharbeiter und Arbeiter in Deutschland – er selbst auch angesichts vieler Aufträge. Dass Menschen ohne Arbeit überhaupt erst zu „Sozialschmarotzern“ werden könnten, liege doch einzig und allein an einer falschen Politik, die so etwas erst möglich mache, sagte er.