Eslohe. Die Gemeinde Eslohe braucht beim Thema Hochwasserschutz einen langen Atem. Das hat Bürgermeister Stephan Kersting jetzt deutlich gemacht.

Der Hochwasserschutz in der Gemeinde Eslohe kommt einem Marathonlauf gleich. So hat es Bürgermeister Stephan Kersting jetzt in einer Sitzung des Bauausschusses formuliert. Man sei nach wie vor dran am Thema. Aber man brauche einen langen Atem, betonte er.

Bekanntermaßen war die Gemeinde Eslohe vom Starkregen Mitte Juli des Jahres 2021 besonders hart getroffen worden. Vor allem in Wenholthausen, Bremke und im Salweytal hatte das Hochwasser enorme Schäden angerichtet. Aber auch im Kernort selbst war die Essel über die Ufer getreten. Unter anderem hatte dabei auch das Dampf-Land-Leute Museum unter Wasser gestanden.

Gespräche mit dem Landesbetrieb

Entsprechend habe man bei Überlegungen zum Hochwasserschutz nicht nur Wenholthausen im Blick, wie Eslohes Bauamtsleiter Stefan Berg auf Nachfrage von Hubertus Wiethoff (FDP) im Ausschuss betonte, sondern auch viele weitere Stellen. So sei man etwa für den Bereich Salweytal aktuell in Gesprächen mit dem Landesbetrieb Straßenbau, der sich hier an den Kosten für Maßnahmen beteiligen werde, wie Berg erläuterte. Aktuell werde bereits eine Ausschreibung vorbereitet. Um einen Durchfluss des Gewässers zu gewähren, müsse dringend Schotter ausgebaggert werden, hatte Wiethoff zuvor gemahnt.

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Kersting sprach im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz von einem Gesamtkonzept, das auf mittlere Sicht gesehen werden müsse und das letztlich auch dynamisch sei, weil immer weiter daran gefeilt und gearbeitet werde. Dabei gehe es auch um eine Zusammenarbeit mit dem Ruhrverband - etwa bei der Thematik, Fremdwassereinträge aus den Kanälen herauszubekommen. „Das sind alles kleine Bausteine, die technisch aufwändig sind“, betonte Kersting.

Situation durch Grunderwerb verbessern

Außerdem sei man dabei, gemeinsam mit dem Gewässerbüro Klein zu schauen, was im Bereich der Wenne noch getan werden könne. „Hier werden Vorschläge erarbeitet“, so Kersting. Denkbar sei etwa eine Gewässermaßnahme, wie man sie beispielsweise oberhalb der Essel umgesetzt habe. Möglicherweise könne auch durch Grunderwerb die Situation insgesamt neu beleuchtet werden. Insgesamt sei das noch der effektivste Schutz, so Kersting. „Je mehr Einzelbausteine zu einem Gesamtkonzept zusammengefügt werden können, und je mehr Raum wir den Gewässern geben, desto geringer sind die Folgen“.

Leistungsfähigkeit des Abwassersystems

Kersting machte allerdings auch deutlich: Ganz folgenlos wird ein Unwetterereignis wie das im Sommer 2021 absehbar auch trotz eines Hochwasserkonzeptes und getroffener Maßnahme nicht bleiben.

Nach dem Hochwasser vor zwei Jahren hatte die Gemeinde Geländeaufnahmen anfertigen lassen. Zudem war eine entsprechende Kartierung erfolgt. Auf dieser Grundlage werden die Präventivmaßnahmen geprüft. Bereits damals hatte Bürgermeister Stephan Kersting betont, dass die Leistungsfähigkeit des gemeindlichen Abwassersystems nicht auf ein Hochwasser ausgelegt sei, wie es die Gemeinde im Juli 2021 erlebt habe. Und rein technisch sei es leider auch nicht möglich, es darauf auszulegen. Hier sei jeder Grundstückseigentümer selbst in der Verantwortung, sich durch den Einbau einer Rückstausicherung selbst vor einem Schaden zu schützen. So sei es auch in der gemeindlichen Gewässersatzung geregelt.