Freienohl. Ein Patient - vier Generationen Ärzte: Walter Klute war der Praxis des Vertrauens in Freienohl sein Leben lang treu. Das hat er alles erlebt.

Arztbesuche lassen sich nicht vermeiden, die meisten gehen dann zur Arztpraxis ihres Vertrauens. Walter Klute besucht bereits sein ganzes Leben die selbe Praxis – und zwar die von Dr. Breuckmann in Freienohl. Der 91-Jährige hat dabei schon vier Generationen Ärzte erlebt: Urgroßvater, Großvater, Vater – der jetzige Inhaber Dr. Gisbert Breuckmann – und mittlerweile auch dessen Tochter Wiebke Weis, die in die Familienpraxis mit eingestiegen ist und sie in Zukunft übernehmen wird.

Seit 1913 gibt es die Praxis von Breuckmann bereits und mehr als 100 Jahre ist sie in Familienhand. „Das ist besonders. Damit sind wir im Sauerland und in Westfalen eine der ältesten Praxen“, sagt Dr. Gisbert Breuckmann. Und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern und arbeitet in der Praxis mit.

Freienohler seit klein auf in der selben Arztpraxis

„So lange ich lebe, habe ich keinen andere Arztpraxis gehabt“, sagt Walter Klute. Seine Eltern haben ihn damals mit dorthin genommen, er wiederum seine Kinder – wie das in den meisten Familien üblich sei.

Dr. Gisbert Breuckmann, Inhaber der Hausarztpraxis in Freienohl.
Dr. Gisbert Breuckmann, Inhaber der Hausarztpraxis in Freienohl. © Privat

Die Vorteile, wenn man schon sein ganzes Leben ein und die selbe Arztpraxis besucht: „Man kann auch mal sprechen, wie mit Bekannten und Freunden. Gisbert und ich verstehen uns gut“, sagt Klute. Die vier Generationen, die der Freienohler in der Arztpraxis kennenlernen durfte, „waren alle gut“, so der 91-Jährige. Den passenden Arzt auswählen, dass sei „Vertrauenssache“, sagt Klute. Beschweren kann er sich nach so langer Zeit nicht: „Ich war immer zufrieden.“

Besondere Erinnerungen

In der langjährigen Arzt-Patienten-Beziehung gab es auch schon mal Vorfälle, die in Erinnerung geblieben sind. „Ich lag krank im Bett. Dr. Breuckmann ist für einen Hausbesuch gekommen. Aber es war Schützenfest. Vor unserem Haus stand ein Zelt. Und als er wieder fahren wollte, kam er nicht mehr weg. Die Straße war zu voll“, erzählt Walter Klute. Der gelernter Schlosser, hat zuletzt als Abteilungsleiter bei Scheffer-Klute in Wildshausen bei Oeventrop gearbeitet. Mittlerweile sitzt das Unternehmen in Sundern.

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Der Freienohler ist immer noch agil und lebenslustig. „Ich habe mein Leben genutzt. Ich war Schützenkönig, Karnevalsprinz – ich habe alles mitgenommen.“ Im örtlichen Schützenverein, der St.-Nikolaus-Schützenbruderschaft, ist er immer noch im Beirat. Sein Gesundheitstipp: „Ich habe frühzeitig mit dem Alkohol aufgehört. Und ich rauche schon viele Jahre nicht mehr“, sagt Walter Klute.

Walter Klute besucht die Praxis von Dr. Breuckmann gern

In seinem Leben habe er 13 Knochenbrüche gehabt. „Ich war immer mutig unterwegs“, sagt Klute über sich selbst. So sei er zum Beispiel früher mit einem Nachbar immer als erstes auf die zugefrorene Ruhr gegangen, um zu schauen, ob das Eis dick genug war, um Schlittschuh zu laufen. „Wenn es so war, kamen alle anderen auch“, erinnert sich Klute. Zuletzt zwang ihn eine gebrochene Hüfte zur Ruhe, das habe er mittlerweile aber gut weggesteckt und er sei wieder fit.

Dr. Gisbert Breuckmann komme zwar auch zu Hausbesuchen, aber Walter Klute geht – wenn er kann – gerne selbst in die Praxis: Um mit den Mitarbeitern und den anderen Patienten ein Schwätzchen zu halten. „Wenn ich liege, dann bin ich wirklich krank und Dr. Breuckmann kommt zu mir“, sagt der 91-Jährige.