Eslohe. Wegen Beschwerden über das Verhalten der Dachdecker-Azubis in Eslohe bekommen Ordnungsamt und Sicherheitsdienst jetzt weitere Unterstützung.

Ordnungsamt und Sicherheitsdienst in Eslohe bekommen bei ihrem Einsatz gegen das Fehlverhalten von Dachdeckerschülern im öffentlichen Raum jetzt Unterstützung von einem Streetworker. Das hat Bürgermeister Stephan Kersting mitgeteilt.

Eingestellt worden ist der Streetworker allerdings keineswegs von der Gemeinde. Es handelt sich dabei um ein Projekt des Berufsförderungswerks der Dachdeckerschule. Aufgabe des Streetworkers wird es laut Kersting unter anderem sein, die Dachdeckerschüler in einem Sozialkompetenztraining zu sensibilisieren und auf ihr problematisches Verhalten anzusprechen.

„Zuletzt keine Eskalationsspitzen“

Wie in der Vergangenheit mehrfach berichtet, war es vor allem im Bereich des Kurparks immer wieder zu Probleme wegen Alkoholkonsums, lauter Musik, Müll und Wildpinkeln gekommen. Sehr zum Ärger der Anwohner. Um die Probleme in den Griff zu bekommen, hat die Gemeinde bereits vor Jahren einen Sicherheitsdienst engagiert, der im Ortskern Streife läuft und damit das Ordnungsamt unterstützt. Insgesamt seien die Einsatz-Protokolle, die er sich in regelmäßigen Abständen immer wieder vorlegen lasse, zuletzt deutlich unauffälliger gewesen, wie Bürgermeister Stephan Kersting in der Sitzung des Gemeinderates betonte.

Insofern könne man von einem Erfolg sprechen. Es habe zuletzt keine Eskalationsspitzen mehr gegeben, wie man sie aus der Vergangenheit kenne. „Und das liegt nicht nur an dem schlechten Sommer, sondern an allen Bemühungen und Bausteinen, die zusammengreifen“, betonte er.

Ein weiterer Baustein

In dem Einsatz des Streetworkers sieht Kersting nun einen weiteren Baustein. Anfang September hatte ihm die Leitung des Dachdecker-Berufskollegs das Projekt im Rathaus vorgestellt. „Und das ist wirklich eine gute Sache“, so der Bürgermeister. Denn: „Im Idealfall wird hierdurch Fehlverhalten vermieden.“ Die Methodik ziele grundsätzlich darauf ab, die Azubis auch für das Fehlverhalten anderer Azubis zu sensibilisieren. „Damit diese dann auf ihre Mitstreiter einwirken können. So soll ein Multiplikator-Effekt erreicht werden“, erklärte Kersting im Rat.

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Weil es in erster Linie darum gehe, das Fehlverhalten im öffentlichen Raum zu reduzieren, werde der Streetworker sein Einsatzgebiet innerhalb der Gemeinde Eslohe eigenständig wählen und sei nicht auf das Schulgelände beschränkt. „Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Erzieher erkennt er schon frühzeitig, wo potenziell auffälliges Verhalten vorliegen kann“, so Kersting. Schule und Gemeinde hoffen nun, dass der Dialog mit guten Ergebnissen endet. „Das ist natürlich immer davon abhängig, dass die Jugendlichen im Gespräch auch erreicht werden.“

Keine Kosten für die Gemeinde

Das Berufsförderungswerk finanziert den Einsatz des Streetworkers aus eigenen Mitteln. Kosten kommen damit auf die Gemeinde nicht zu. Angesetzt ist das Projekt zunächst für ein Jahr. Kersting sprach von einer guten Maßnahme, die an die bisher stattfindenden Bemühungen anknüpfe und sie als weiterer Baustein sinnvoll ergänze.

CDU, SPD und FDP begrüßen das Projekt ebenfalls. „Damit unternimmt die Schule etwas, das sie eigentlich gar nicht unternehmen müsste“, betonte CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen. Das sei anerkennenswert. Dass die Schule den Problemen, die seit Jahren offenkundig sind, damit auch von ihrer Seite ein stückweit stärker begegne, sei außerdem ein wichtiges Signal für die Zusammenarbeit.

Die von FDP-Fraktionschef Thorsten Beuchel gewünschte Vernetzung von Sicherheitsdienst, Ordnungsamt und Streetworker ist laut Bürgermeister Stephan Kersting gegeben. „Wir sind da sehr nah dran“, betonte er.