Eslohe. Der Bauausschuss Eslohe hat eine Entscheidung zur Zukunft des Ententeichs im Kurpark getroffen. Gefunden worden ist ein Kompromiss.

Der Esloher Bauausschuss ist sich einig: Der Ententeich im Kurpark soll verschwinden und Platz machen für das renaturierte Bachbett der Essel. Darüber, dass diese Entscheidung nicht jedem gefallen wird, sind sich die Fraktionen bewusst. Gefunden worden sei aber ein Kompromiss, der die besten Dinge in sich vereine, betonte CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen mit Blick auf die vorgetragenen Argumente und Wünsche bei einer Infoveranstaltung Mitte Juli.

Bei der Versammlung war kontrovers diskutiert worden. Herauskristallisiert hätten sich dabei im Prinzip zwei Seiten, wie der Bauausschussvorsitzende Philipp Conze zusammenfasste. „Die eine Seite, die das Maximale an Hochwasserschutz erreichen will, damit sich die Ereignisse vom Sommer 2021 nach Möglichkeit nicht wiederholen. Und die andere Seite, die den Teich als Anziehungspunkt erhalten will - unter anderem auch deshalb, weil es sich so wunderbar als Rundweg um ihn herumspazieren lässt“, so Conze.

Rundweg bleibt erhalten

Bei der Lösung, für die sich der Bauausschuss nun einstimmig ausgesprochen hat, wird der Ententeich zwar verschwinden. Ein Rundweg wird allerdings erhalten bleibt. Dafür sollen zwei Durchlassbauwerke entstehen. Auf Vorschlag der SPD will das zuständige Gewässerbüro Klein außerdem prüfen, ob im Zuge der Renaturierung zusätzlich ein Naturtretbecken entstehen kann.

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Der Ententeich: Unter seiner Wasseroberfläche schlummert knietief der Schlamm.
Der Ententeich: Unter seiner Wasseroberfläche schlummert knietief der Schlamm. © Frank Selter

Dass der Ententeich unterhalb der Wasseroberfläche keineswegs so schmuck ist wie von außen, machte eine Mitarbeiterin des zuständigen Gewässerbüros Klein in der Sitzung des Ausschusses noch einmal deutlich. Dort befänden sich nämlich große Massen an Schlamm. Knietief habe ein Mitarbeiter im Schlamm gestanden, während ihm das Wasser des Teiches gerade einmal bis zum Oberschenkel reichte.

Wolle man den Teich erhalten, müsse man ihn früher oder später ausbaggern, um den Teichcharakter zu erhalten. Verbunden wäre das Ausbaggern und die Entsorgung des Schlammes nach einer groben Schätzung mit Kosten in Höhe von rund 36.000 Euro. Fördermittel hätte die Gemeinde hierfür nicht zu erwarten. Integriert sie die Maßnahme in die Renaturierung der Essel, sieht das hingegen anders aus.

Hochwasserschutz als wichtiger Nebeneffekt

Wenn der Teich zugunsten eines Bachbettes aufgegeben wird, das einen deutlich größeren Raum gewinnt, stehe der ökologische Mehrwert außer Frage, betonte CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen. „Ein fließendes Gewässer ist in dieser Hinsicht immer vorzuziehen.“ Die ökologische Aufwertung sei aber eben nur der eine Punkt.

Der Kurpark mit seinem Ententeich im Herzen von Eslohe.
Der Kurpark mit seinem Ententeich im Herzen von Eslohe. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Ein wichtiger Nebeneffekt der geplanten Maßnahme sei der Hochwasserschutz für die Häuser in Niedereslohe. Klar geworden sei bei der Info-Veranstaltung zwar, dass sich allein mit dieser Maßnahme das Volllaufen des ein oder anderen Kellers nicht verhindern ließe, wenn sich ein Hochwasser wie das von 2021 wiederhole. Zu rechnen sei aber eben mit einer deutlichen Entschärfung der Situation, weil das Wasser durch die Renaturierung deutlich mehr Raum bekomme.

Nicht zu unterschätzender Naherholungswert

„Es ist sicherlich Geschmackssache“, so Franzen, „aber ich glaube, dass auch ein fließendes Gewässer sehenswert ist und einen nicht zu unterschätzenden Naherholungswert hat.“ Ein fließendes Gewässer sei doch schöner und spannender anzusehen als ein stehendes. Er sei der festen Überzeugung, dass der Kurpark mit der neuen Lösung genauso gut angenommen werde, wie mit dem Ententeich. Und daher sei eben auch auch die Erhaltung des Rundweges im Kurpark wichtig. „Er ist unter anderem für die Bewohner des benachbarten Störmanns Hofes von großer Bedeutung“, so Franzen.

Gumpen für Wasservögel geplant

Dass mit dem Rückbau des Ententeichs nicht zwingend auch die Enten aus dem Kurpark verschwinden, hob Bürgermeister Stephan Kersting in der Sitzung noch einmal deutlich hervor. Aufgrund der vorgetragenen Einwendungen sollen bei der Ausgestaltung des Bachlaufes Gumpen für Wasservögel eingerichtet werden.