Bad Fredeburg. Seit Jahren sorgt der Speicher in Bad Fredeburg für Diskussionen. Nun ist klar, wem das Denkmal gehört und auch die Sanierung teuer bezahlen muss.
Der historische Speicher in Bad Fredeburg sorgt für Verwirrung und Gesprächsbedarf bei Verwaltung, Kommunalpolitik und der Bevölkerung. Seit Jahren ärgern sich die Bürger über den Verfall. Eine Lösung wird schon lange gewünscht, währenddessen mussten zunächst die Zuständigkeiten geklärt werden. Jetzt liegen die Zahlen für die Sanierung bei der Stadtverwaltung vor, doch auch diese Kosten sorgen für erneuten Diskussionsbedarf.
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Abriss oder Sanierung – lange gab es Diskussionen darüber, was mit dem kleinen Speicher passieren soll. Die Problematik zusammengefasst: Die Stadt Schmallenberg ist nach finaler Prüfung die Eigentümerin des Speichers, daher gilt die Erhaltungs- und Instandsetzungsverpflichtung gegenüber dem Denkmal. Es handelt sich um den Speicher zwischen dem „Oberen“ und dem „Unteren Hügel“ auf dem Burgberg mitten in Bad Fredeburg. Dieser ist circa drei mal vier Meter groß.
Wiederaufbau angestrebt
Franz-Josef Hellermann (Grüne) fragt sich: „Vor circa 10 bis 15 Jahren war der Speicher noch in einem Top-Zustand. Warum hat die Stadt diesen nicht gepflegt und ihn damit in so einen schlechten Zustand gebracht? Die Fassade und das Dach bröckeln, das Gebäude zerfällt mehr und mehr. Eine Lösung muss schon lange her.“
Bereits im Juni 2019 teilte der Landschaftsverband der Stadt mit, dass an dem Denkmal festgehalten und somit der Wiederaufbau angestrebt wird „Über 200 Jahre hat dieses kleine Gebäude den Ortskern von Fredeburg mitbestimmt“, erläuterte der LWL Münster in einer Stellungnahme. Heute sei es der letzte Speicher in Bad Fredeburg, den es zu erhalten gelte. Doch erst 2022 gab es die für die Sanierung erforderliche Erlaubnis von der Denkmalbehörde. Das ganze Prozedere hat sich insgesamt in die Länge gezogen (wir berichteten).
Kosten für die Sanierung
Eine Lösung hatte sich im Zuge des Wiederaufbaus beim „Stadtentwicklungskonzept“ angedeutet. Sicherungsmaßnahmen durch den Abbau und der fachgerechten Lagerung des Dachstuhls seien laut Verwaltung bereits erfolgt. Doch die in Aussicht gestellte Förderung aus Landesmitteln ist nun deutlich geringer ausgefallen als geplant. „Statt einer 90-prozentigen Förderung, werden lediglich 30 Prozent der Kosten gefördert, sodass die Stadt Schmallenberg Eigenmittel in Höhe von 45.488,48 Euro bereitstellen muss“, heißt es von Seiten der Verwaltung. Die Gesamtkosten der Sanierung würden sich auf 64.983,54 Euro belaufen.
Diese Kosten sorgen für erneuten Redebedarf. Die Nachbarn sehen den Speicher eher kritisch, berichtet ein Ausschussmitglied. „Der Speicher ist relativ klein, die Kosten hingegen hoch“, vergleicht der Ausschuss, auch mit Blick auf andere nötige Ausgaben. Deshalb bringen die Mitglieder weitere Ideen in die Diskussion: „Wenn es sich schon um ein Denkmal handelt und wir dieses sanieren müssen, sollten wir den Speicher von Anfang an interessanter gestalten und touristisch fördern“, sagte Günter Schütte (UWG).
Kein detailliertes Bauprogramm
Dietmar Weber (UWG) wirft zudem ein, dass bislang noch kein detailliertes Bauprogramm vorliege. Daher sei das Thema noch nicht beschlussfähig. Die Stadt möchte den Beschluss nun erst einmal zurückstellen und wiederholt mit der Denkmalbehörde verhandeln.