Meschede. Meschede ist wieder laut von Kampfflugzeugen überflogen worden - wer es diesmal war, steht fest. Kurz gaben sich die Piloten zu erkennen.
Sie waren weithin zu hören: Bei Übungsflügen ist das Stadtgebiet von Meschede wieder von Kampfflugzeugen überflogen worden.
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Rückflug nach Nörvenich
Bei den Flugzeugen, die am Mittwoch, 23. August, gegen 10.42 Uhr Meschede am westlichen Rand überflogen, handelte es sich jeweils um Flugzeuge des Typs Tornado. Die Maschinen hatten zwischenzeitlich auch ihre Transponder aktiviert: So ist es möglich, sie zu identifizieren. Demnach handelte es sich um Maschinen, die zum Luftwaffenstützpunkt Büchel in Rheinland-Pfalz gehören. Die Kampfflugzeuge waren nach einem Übungseinsatz auf dem Rückflug zu ihrem derzeitigen Standort in Nörvenich.
Der Stützpunkt in der Eifel wird renoviert, weshalb 25 Tornados und 450 Soldatinnen und Soldaten ebenso wie zivile Angestellte seit Juni 2022 in Nörvenich eine vorübergehende Heimat haben. Die Reparaturen in Büchel werden voraussichtlich bis zum Jahr 2026 andauern. In dieser Zeit wird der Flugbetrieb der Tornado und Eurofighter in Nörvenich gemeinsam erfolgen.
Die Kampfflugzeuge über Meschede waren laut, aber nicht tief unterwegs. Sie flogen auf einer Höhe von 763 Fuß (ca. 235 Meter) über Grund. „Nach den uns vorliegenden Daten erfolgte der Einsatz, für den eine Mindestflughöhe von bis zu 500 Fuß (ca. 150 m) über Grund ordnungsgemäß angemeldet war, unter Beachtung der flugbetrieblichen Bestimmungen“, teilte eine Sprecherin des Luftfahrtamtes der Bundeswehr auf Anfrage mit.
In den vergangenen Tagen wurden immer mal wieder Kampfflugzeuge über Meschede registriert. Die Flugdichteauswertung des Luftfahrtamtes der Bundeswehr im Zeitraum vom 14. bis 22 August zeigte vereinzelte Flüge. Auch dabei handelte es sich jeweils um Flüge von und nach Nörvenich. „Ein erhöhtes Flugaufkommen in dem Bereich konnte nicht festgestellt werden“, analysiert die Sprecherin die aktuelle Situation.
Gegen „harte, tiefe und weit entfernte Ziele“
Das in Büchel stationierte Taktische Luftwaffengeschwader 33 ist einer von zwei Tornado-Standorten in Deutschland. Hauptauftrag, so die Eigendarstellung, ist der Luftangriff. Mit den Tornados und deren verschiedensten Bewaffnungen sei das Geschwader „präzise, reaktionsschnell, flexibel und bei jedem Wetter einsatzbereit“: Die Tornados aus Büchel unterstützen Bodentruppen, außerdem trainieren sie für den „Einsatz gegen harte, tiefe und weit entfernte Ziele“.
Tradition bei Kampfpiloten sind unterschiedliche Rufnamen – die in den Maschinen über Meschede waren die Rufnamen „Burner“ und „Strike1“.
Konsequenz aus dem Rätsel von Flug MH370
Flugzeuge sind in Web-Diensten, den so genannten Flight-Tracking-Portalen wie „FlightRadar24“, dann zu sehen, wenn sie ihre ADS-B-Sender eingeschaltet haben. Diese Transponder sind bei zivilen Maschinen Pflicht. Die Transponder werden von der Flugsicherung eingesetzt, um Flugzeuge orten und überwachen zu können– das ist dadurch zum Beispiel einfacher in solchen Regionen wie in Australien, wo es keine flächendeckende Überwachung per Radar gibt.
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Die Flugsicherheitsbehörden verlangen von Fluggesellschaften eine ständige Überwachung ihrer Flugzeuge, um die aktuellen Positionen zu kennen. Im Notfall könnte dann ein Suchgebiet schneller eingegrenzt werden – das ist unter anderem eine Konsequenz aus dem Verschwinden von Flug 370 der Malaysia Airlines 2014, die plötzlich aus der Kontrolle des Flughafens in Kuala Lumpur verschwunden war. Das Rätsel um Flug MH370 ist bis heute ungelöst.
Kampfflugzeuge müssen den Transponder nicht verpflichtend aktivieren: Natürlich soll kein Feind ihren Flugverlauf verfolgen können. Zuletzt waren über Meschede immer wieder Tankflugzeuge und Aufklärungsflugzeuge der NATO zu beobachten, die zur Außengrenze nach Polen geflogen sind: Von dort wird der Luftraum in der Ukraine und in Russland beobachtet.