Berghausen. Die Berghauser Meilerwoche geht los. Brudermeister Martin Schulte-Köster verrät, warum der fünf-Jahres-Rhythmus - neben Corona- ausgesetzt wurde.
Die fünfte Meilerwoche in Berghausen findet von Freitag, 18. August, bis Sonntag, 27. August, statt. Geplant ist ein umfangreiches Programm jeden Tag. Der Eintritt ist kostenlos. Organisiert wird die Meilerwoche von der Schützenbruderschaft St. Cyriakus Berghausen. Martin Schulte-Köster ist der Brudermeister und amtierender Schützenkönig. Er erzählt, was es mit dem Meiler auf sich hat und wie die Organisation der Meilerwoche verlief.
Was genau ist ein Meiler?
Die Köhlerei ist ein traditionelles Handwerk, das bis in das Altertum zurückreicht. Dabei wird in den meisten Fällen Buchenholz in Holzkohle verkohlt. Wichtig ist dabei, dass das Holz nur kohlen und auf keinen Fall brennen darf. Das Köhler-Handwerk ist für uns eine wichtige Tradition und soll durch die Meilerwoche präsent bleiben.
Wie groß ist der Aufwand, einen Meiler zu betreiben?
Es steckt viel Arbeit hinter dem Köhler-Handwerk. Das Holz muss zum Beispiel geschlagen, gespalten und aufgeschichtet werden. Außerdem werden einige Schichten mit luftdurchlässigem Material und Kompost versehen. Je nach Größe des Meilers dauert der Prozess unterschiedlich lang. Unser Meiler braucht um die neun bis zehn Tage, damit das gesamte Holz zur Holzkohle verkohlt ist.
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Wieso findet die Meilerwoche in diesem Jahr statt?
Wir haben uns schon vor Beginn der Corona-Pandemie für die Planung einer weiteren Meilerwoche entschieden. Davor die Male fand das Fest im Fünf-Jahres-Rhythmus statt. Da wir 2019 allerdings das 100-jährige Jubiläum unseres Schützenvereins hatten, hatten wir uns schon vor Corona dazu entschieden, die nächste Meilerwoche auf 2023 zu verschieben. Dass das jetzt so genau mit dem Wegfallen aller Maßnahmen gepasst hat, ist ein sehr glücklicher Zufall.
Wann hat die konkrete Planungsphase begonnen?
Ab Januar 2022 sind wir in die Planungen eingestiegen. Weil das nicht unsere erste Meilerwoche ist, können wir auf den Erfahrungen der letzten Male aufbauen. Trotzdem bedarf es sehr viel Organisation, damit wir unser abwechslungsreiches Programm auf die Beine stellen können. Es soll für jeden etwas dabei sein, ob jung oder alt. Wir haben beispielsweise einen Kindertag, Livemusik und einen Seniorenkaffee.
Wer betreut den Meiler? Gibt es eine Nachtwache?
Der Meiler wird rund um die Uhr von einem gelernten Köhler überwacht. Unterstützt wird er dabei von einer weiteren Person, die das Handwerk bei ihm erlernen möchte. Die beiden überprüfen die Luftzufuhr des Meilers, um einen Brand der Kohle zu verhindern. Damit sich die beiden nachts ein paar Stunden hinlegen können, helfen zwei bis drei Schützenbrüder als Nachtwache aus.
Wie viele Personen sind an der Meilerwoche beteiligt?
Das Team für die Planung besteht aus zehn Personen, aber es passiert viel im Hintergrund. Ohne die Hilfe der Schützenbrüder und ihrer Partnerinnen wäre die Umsetzung der Woche nicht möglich. Zum Beispiel für das leibliche Wohl vor Ort muss gesorgt werden.
Was gilt als Herausforderung?
Die Dauer von zehn Tagen an sich ist schon eine Hausnummer. Alles soll glatt gehen und der eigene Spaß darf auch nicht zu kurz kommen. Aber aufgrund der Unterstützung unserer Schützenbrüder aus den sechs Orten unserer Gemeinde bin ich zuversichtlich, dass wir einen gelungene Meilerwoche erleben werden.
Welche Programmpunkte gelten als Höhepunkte?
Wir starten die Woche mit dem Anzünden des Meilers gegen 17 Uhr und gehen dann ab 18 Uhr in ein Nagelturnier über. Anmeldungen im Vierer-Team sind noch möglich unter 0171 / 6862516 und 0151 / 59888257 und spontan vor Ort, es gibt schöne Preise zu gewinnen. Am Mittwoch starten bei entsprechender Witterung drei bis vier Heißluftballons ab dem Meilerplatz - die Plätze wurden zum Teil auf unserem Schützenfest verlost. Den Abschluss bildet das Aufbrechen des Meilers und die anschließende Möglichkeit, die Meilerkohle zu erwerben.