Meschede. Der „EuroShop“ in Meschede schließt. Der Räumungsverkauft läuft auf Hochtouren. Alles muss raus. Das lockt die Schnäppchenjäger.
Auf dem Boden liegt ein beige-farbener Wichtel. Er hat die Mütze bis zur Nase gezogen, sodass er nichts von dem großen Trubel sieht, der sich beim Räumungsverkauf im „EuroShop“ in der Mescheder Ruhrstraße abspielt.
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Das Geschäft schließt am Samstag, 24. Juni 2023. Bis dahin muss raus. Der aktuelle Preis liegt bei 20 Cent pro Artikel und ist damit deutlich niedriger als die üblichen Preise. Von den orangefarbenen Plastik-Pylonen bis hin zu den reinigenden Gesichtsmasken mit Pfirsichnote gibt es alles.
Über die Schließungsgründe bislang nichts bekannt
Der „EuroShop“ mit Sitz in Würzburg hat vor genau drei Jahren in der Ruhrstraße eröffnet. Vorher war das Lokal ein NKD-Geschäft. Viele kennen den Laden auch noch von früher, als es eine Ihr-Platz-Filiale war. Über die Gründe der Schließung ist bisher nichts bekannt, eine Anfrage an die Schum Euroshop GmbH & Co. KG wurde noch nicht beantwortet. Von den Schließungsplänen seien die Mitarbeiter nicht überrascht worden, heißt es im Geschäft.
Prall gefüllte Kisten und Taschen
Die Luft in dem Ladenlokal steht still. Nicht nur die Dame an der Kasse gerät bei den schwülen Temperaturen ins Schwitzen. Die Schlange vor der Kasse reicht bis zur Rückwand und die Kunden stehen einmal längs durch den Laden. Neben ihren Beinen stehen prall gefüllte Plastikkörbe. Eine ältere Frau hat ihren Korb mit Wollknäueln und Geschenkpapier vollgepackt. Die organisierten Schnäppchenjäger haben vorher große Tragetaschen bei Woolworth gekauft. Jede Tasche kostet 1,50 Euro. Die Taschen werden bis zum Anschlag beladen, bis der Trageriemen auf der Schulter schmerzt – mit Putzschwämmen, Kerzen, Tellern und Übertöpfen.
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Fast nur Frauen im Geschäft
Das Publikum besteht größtenteils aus Frauen, aber es gibt auch einige Kinder, die durch die Gänge flitzen. Sie versuchen, Spielzeug in die Taschen und Kisten zu schmuggeln. Manche haben Glück, andere weniger. Ein Mädchen muss einen orangefarbenen Ball aus Schleim (?) zurück in eines der Regale legen. In welches Regal, ist eigentlich egal. Es herrscht ein großes Durcheinander.
Reiseführer als Ladenhüter
Auf dem Boden liegen Kunststoffblumen, Kühlschrankmagnete und Einladungskarten für die Geburtstagsparty. Die Reiseführer nach Peking und Kopenhagen könnten sich ebenfalls als Ladenhüter erweisen, genauso wie die Blumenketten in Deutschlandfarben. Was gut läuft, sind Geschenkpapier, Geschenktüten, Partyballons, Batterien und Plastikspielzeug.
Schauen kostet nichts
„Oh, Ausverkauf. Brauchst du etwas?“, sagt eine Frau zu ihrer Freundin, als sie im Vorbeigehen den großen Andrang im Shop sieht. Die andere zuckt mit den Achseln. Schauen kostet ja nichts. Oft weiß man ja gar nicht, ob man etwas braucht, sobald es 20 Cent kostet...