Meschede. Wie wirkt sich ein über 36 Meter hohes Gebäude im Gewerbegebiet Enste bei Meschede aus? Diese Meinung hat der Rat zum Plan von Briloner Leuchten.
Der Lichtspezialist Briloner im Gewerbegebiet Enste kann seine Planungen für den Bau eines Hochregallagers weiterverfolgen. Im Stadtrat Meschede wurde festgelegt, welche Ausmaße ein Gebäude dort haben dürfte.
Bau in die Höhe spart Platz ein
Mehrheitlich sprach sich der Stadtrat dafür aus, dass ein solches Lager 36,5 Meter über dem Geländeniveau hoch sein dürfte, bei einer Breite von 45 Metern und einer Tiefe von 110 Metern. Die Kernfrage: Wird einen dieses hohe Lager optisch erschlagen? Zum Vergleich: Die anderen Gebäude des Unternehmens dort sind zehn Meter hoch. Briloner will langfristig seine Lager in Meschede bündeln, der Bau in die Höhe spart gegenüber einem Bau mit mehr Grundfläche Platz ein.
Es liegen bereits erste fachliche Stellungnahmen zum Hochregallager vor: Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises sieht durch solch einen massiven Baukörper Eingriffe in das Landschaftsbild. Der Landschaftsverband befürchtet, dass das Umfeld mit der benachbarten Franz-Xaver-Kapelle auf dem Ensthof durch ein Hochregallager dominiert werde. Und auch die Eigentümer des Ensthofes sehen negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild und ihre Wohnsituation.
CDU-Mehrheit sagt: „Wo, wenn nicht hier?“
Briloner Leuchten zieht komplett nach Meschede um. Das Unternehmen will weiter ausbauen. Briloner war Forderungen aus dem Stadtrat nachgekommen und hatte Visualisierungen anfertigen lassen, die das mögliche Ausmaß eines Hochregallagers vor Augen führen sollen. Im Stadtrat ist die Rede von einem „Koloss“. Gegen das Vorhaben stimmten, wie in der Vergangenheit, UWG und Grüne. Maria Gödde-Rötzmeier (UWG) kritisierte, dass die Visualisierungen belaubte Bäume zeigten, die den Eindruck der Wirkung verfälschen würden. Nach Ansicht der Stadtverwaltung wiederum würden die Bilder aber nicht den Schluss zulassen, dass das Lager städtebaulich unverträglich und damit abzulehnen sei.
Die CDU-Mehrheitsfraktion unterstützt das Vorhaben weiterhin. Fraktionschef Marcel Spork betonte, man befinde sich dort mitten in einem Industriegebiet: „Wo, wenn nicht an dieser Stelle ist eine Erweiterung und eine solche Dimension möglich?“ Maria Gödde-Rötzmeier sagte, „diese Höhen sind nicht das, was wir uns vorstellen können“ – das sei eher anderswo vorstellbar. Sie ließ aber offen, wo.