Eslohe. Nach der Insolvenz der Glasfaser Direkt GmbH gibt es einen Plan B der Gemeinde Eslohe, um schnelles Internet zu ermöglichen. Wie es weitergeht.

Nach der Insolvenz der Glasfaser Direkt GmbH, die in einigen Ausbaugebieten der Gemeinde Eslohe eine Glasfaserinfrastruktur schaffen und so für schnelleres Internet sorgen wollte, hat die Gemeindeverwaltung immer noch nichts vom Unternehmen gehört. Das Insolvenzverfahren ist nach Angaben der CarMa Holding GmbH inzwischen zwar erfolgreich abgeschlossen. Zu aktuellen Projekten der Glasfaser Direkt GmbH könne man im Moment aber noch nichts sagen, hatte es vor einigen Wochen auf Nachfrage unserer Zeitung geheißen. Zeitnah, so hatte Marco Zapf, einer der Geschäftsführer der CarMa Holding GmbH, damals versprochen, wolle man Kontakt zu den betroffenen Städten und Gemeinden aufnehmen, um gemeinsam die nächsten Schritte abzustimmen. Genau das ist laut Kersting bis heute allerdings nicht erfolgt. „Konkrete Informationen dieser Firma bzw. des Investors, der Glasfaser Direkt übernommen hat, liegen der Gemeinde nicht vor“, so Stephan Kersting.

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Zu den geplanten Ausbaugebieten der Glasfaser Direkt GmbH gehörten die Ortskerne von Eslohe, Wenholthausen und Bremke. Die Rede war seinerzeit von bis zu 2000 Wohneinheiten. Unter Beteiligung des HSK-Breitbandkoordinators Ludger Laufer sollen nun Gespräche mit anderen Unternehmen zu den Möglichkeiten des eigenwirtschaftlichen Breitbandausbaus im Gemeindegebiet geführt werden. Immerhin, so betonte Kersting, sei in der Kommune durch die Insolvenz von Glasfaser Direkt kein wirtschaftlicher Schaden entstanden. Bis zuletzt habe es bis auf eine Absichtserklärung keine Verträge oder Geschäftsbeziehungen gegeben. Entsprechend gebe es glücklicherweise auch keine Baustellen, bei denen man nun zusehen müsse, dass sie in irgendeiner Art und Weise fortgeführt werden.

Breitband inzwischen verfügbar

Was die geförderten Projekte angeht, sind die Arbeiten im Rahmen des so genannten dritten Calls bereits seit längerem abgeschlossen. Bedeutet: Unter anderem in den Ortschaften Nieder- und Oberlandenbeck, Bremscheid, Frielinghausen, Sallinghausen und Sieperting ist Breitband inzwischen verfügbar. Von insgesamt 310 Adressen seien insgesamt 288 Anträge auf einen Anschluss gestellt worden, so Bürgermeister Kersting. Die Endabrechnung mit der Gemeinde solle noch im Laufe dieses Jahres erfolgen. Gleiches gelte für die Breitbandförderung in den Gewerbegebieten „Auf der Hube“ in Cobbenrode und „Stakelbrauk“ in Bremke. Die Anschlüsse seien buchbar, betonte Kersting.

Begonnen haben im Gemeindegebiet derweil bereits die Arbeiten im sechsten Call. Sie sollen laut Kersting voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen werden. Dabei handelt es sich unter anderem um Randgebiete der gemeindlichen Ortschaften wie Im Mühlental, Friedrichstal, und Glamke. Hier sind laut Kersting von 123 Adressen insgesamt 119 Anschlussanträge gestellt worden. Wenn alles planmäßig laufe, seien ab 2024 Glasfasertarife buchbar.

„Graue Flecken-Förderung“

Zudem gibt es mit der so genannten „Graue Flecken-Förderung“ ein weiteres Förderprojekt. Hier werde durch den Breitbandkoordinator des HSK ein neuer Förderantrag für die Kommunen im HSK vorbereitet. Hierzu soll für die jetzt anstehende Sitzungsrunde eine Vorlage erstellt werden, kündigte Kersting an. Ziel sei es, diese Förderung in Zusammenarbeit mit dem Kreis wieder in Anspruch zu nehmen, bevor die Karawane weiterziehe - auch, wenn sich die Eigenanteil-Bedingungen leider verschlechtert hätten.

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Glasfaser in neuen Baugebieten

In den Baugebieten „Auf der Tenne“ in Bremke und „Über dem Sterthof“ in Cobbenrode hat die Deutsche Telekom bereits Glasfaserleitungen verlegt. Gleiches ist laut Kersting von der Telekom für das neue Baugebiet „Unterm Heyeweg“ in Wenholthausen, das Neubaugebiet in Kückelheim sowie die Erweiterung des Gewerbegebietes „Stakelbrauk“ in Bremke zugesagt worden. Damit erübrige sich die im Telekommunikationsgesetz grundsätzlich vorgesehene Mitverlegung von Leerrohren im Rahmen der Erschließungsarbeiten durch die Gemeinde.