Eslohe. In Eslohe könnte der geplante Ausbau des Glasfasernetzes ins Stocken geraten. Aktuell ist die Ungewissheit in der Gemeinde groß.

In Eslohe könnte der geplante Ausbau des Glasfasernetzes ins Stocken geraten. Nachdem Bürgermeister Stephan Kersting Ende des vergangenen Jahres verkündet hatte, dass die Glasfaser Direkt GmbH in einigen Ausbaugebieten der Gemeinde Eslohe eine Glasfaserinfrastruktur schaffen und so für schnelleres Internet sorgen will, ist aktuell offenbar ungewiss, was aus diesem Vorhaben wird. Hintergrund: Vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen Insolvenz beantragt. Das Insolvenzverfahren ist nach Angaben der CarMa Holding GmbH inzwischen zwar erfolgreich abgeschlossen. Zu aktuellen Projekten der Glasfaser Direkt GmbH könne man im Moment allerdings noch keine Auskunft geben, hieß es dort auf Anfrage unserer Zeitung.

Pläne für die Ortskerne von Eslohe, Wenholthausen und Bremke

Die Glasfaser Direkt GmbH hatte im vergangenen Jahr angekündigt, zwölf Wochen lang das Interesse für einen Glasfaserausbau abzufragen. Zu den geplanten Ausbaugebieten gehörten dabei die Ortskerne von Eslohe, Wenholthausen und Bremke. Die Rede war seinerzeit von bis zu 2000 Wohneinheiten. Geplant war, das Vorhaben eigenwirtschaftlich - also ohne öffentliche Förderung - umsetzen. Die Endkunden sollten nach Abschluss eines entsprechenden Vertrags (Tarif mit monatlichen Gebühren, Mindestvertragslaufzeit 24 Monate) den eigentlichen Glasfaseranschluss kostenlos bis ins Gebäude gelegt bekommen hatte Kersting seinerzeit verkündet. Die Gemeinde Eslohe wolle die Abfrage der Firma und einen eventuell daraus resultierenden Ausbau unterstützen, verkündete Kersting damals. Dazu war eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet worden, die für die Gemeinde keinerlei finanzielle Verpflichtungen enthält.

„Seitdem nichts mehr in der Sache gehört“

Seitdem, so sagt Bürgermeister Stephan Kersting, habe er in der Sache nichts mehr gehört. Auch er hatte über die Medien vom Insolvenzverfahren erfahren - Informationen darüber, wie es nun weitergeht, liegen aber auch im Rathaus nicht vor. Kersting verweist darauf, dass die Gemeinde Eslohe durch die Inanspruchnahme diverser Förderprogramme ohnehin recht gut aufgestellt sei, was die Breitbandversorgung angehe. Entsprechend sehe er aktuell auch keinen allzu hohen Handlungsdruck.

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Neuer Investor von Glasfaser Direkt ist die CarMa networks GmbH. Sie wolle das Unternehmen vollumfänglich fortführen, heißt es in der Mitteilung der Gesellschaft. Und: Der Geschäftsbetrieb laufe uneingeschränkt weiter. Der Breitbandausbau werde bundesweit vorangetrieben. Ob das aber auch weiterhin für Eslohe gilt, konnte die Kommunikationsabteilung nicht bestätigen. Immerhin: „Als Teil der CarMa Gruppe hat das Unternehmen künftig die Möglichkeit, die bestehenden Projekte fortzuführen, neue Glasfaserausbauprojekte in Angriff zu nehmen und damit den Breitbandausbau bundesweit voranzutreiben“, wird André Laner von der Beratungsgesellschaft Ebner Stolz zitiert. Ebner Stolz hatte das Verfahren und die Unternehmenstransaktion begleitet.

Weitere Schritte notwendig

Aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens der Glasfaser Direkt GmbH seien weitere Schritte bis zur Übertragung der Geschäftsanteile und der operativen Handlungsfähigkeit des neuen Gesellschafters notwendig. Den Zeitraum bis zur endgültigen Übertragung werden man in Absprache mit allen Beteiligten nutzen, um den laufenden Geschäftsbetrieb sicherzustellen und erste Weichen für die Zukunft zu stellen, heißt es in der Mitteilung. Ebenfalls, so Marco Zapf, einer der Geschäftsführer der CarMa Holding GmbH, wolle man zeitnah Kontakt zu den betroffenen Städten und Gemeinden aufnehmen, um gemeinsam die nächsten Schritte abzustimmen.