Meschede. Im Stadtgebiet von Meschede werden neue Windparks entstehen. Jetzt liegt eine Liste vor, die die 13 möglichen Standorte zeigt.

Jetzt wird es greifbarer, wo sich im Stadtgebiet von Meschede in der Zukunft Windräder drehen könnten. Den Kommunalpolitikern liegt dazu nun eine entsprechende Liste vor.

1563 Hektar an Fläche kommen nun in Frage

Von der Stadtverwaltung und einem Planungsbüro ist in den letzten Monaten das gesamte Stadtgebiet darauf untersucht worden, wo sich Standorte für die Windkraft ergeben könnten. Im Dezember 2022 waren dafür noch über 4700 Hektar denkbar gewesen. Immer weiter ist seitdem diese Liste verfeinert worden – um zum Beispiel erforderliche Abstände für Windräder oder Hindernisse einzuberechnen.

Jetzt liegt das Ergebnis vor. Demnach kommen 1563 Hektar im Stadtgebiet als mögliche Konzentrationszonen für die Windkraft in Frage – Bereiche also, an denen dann auch durchaus mehrere Windräder stehen könnten. Allerdings: Bis zur letzten Minute wird diese Liste immer ein Zwischenstand bleiben – denn immer wieder ändern sich zur Windkraft auch noch kurzfristig die rechtlichen Vorgaben, die die Kommunen beachten müssen.

Insgesamt 13 mögliche Vorrangzonen für die Windkraft werden jetzt denkbar im Stadtgebiet von Meschede. Es ist ein Zwischenstand: Sollten sich weitere rechtliche Vorgaben ergeben, könnte die Zahl auch noch steigen oder die Bereiche könnten größer werden.
Insgesamt 13 mögliche Vorrangzonen für die Windkraft werden jetzt denkbar im Stadtgebiet von Meschede. Es ist ein Zwischenstand: Sollten sich weitere rechtliche Vorgaben ergeben, könnte die Zahl auch noch steigen oder die Bereiche könnten größer werden. © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Zwölf Zonen an Stadtgrenzen, eine mittendrin

Der Zwischenstand weist 13 mögliche Konzentrationszonen für Windräder aus. Zwölf davon liegen an den Stadtgrenzen. Die Ausnahme mittendrin ist ein Gebiet, dass die Verwaltung „Ransenberg Ost“ nennt – eine landwirtschaftliche Fläche an der Landstraße zwischen Laer und Calle, in der Nähe der Kapelle. Wenig überraschend sind Flächen rund um Remblinghausen an der Grenze in Richtung Schmallenberg, die auch Projektierer in der Vergangenheit schon ins Auge gefasst haben.

Neu sind gleich mehrere Abschnitte auf geschädigten Fichtenflächen an der B 55 und im Arnsberger Wald, die die Verwaltung „Eversberg Nord-West“ und „Eversberg Nord-Ost“ genannt hat. Auf Freienohl könnte (zu dem bereits genehmigten) ein zweiter Windpark hinzukommen. Erstmals liegt nun auch im Detail vor, welche Flächen rund um Visbeck und Grevenstein Vorrangzonen für die Windkraft werden könnten.

Die größte zusammenhängende Fläche sehen die Planer auf den Höhen oberhalb von Calle und Wallen, an der Grenze bei Oesterberge und Wenholthausen – dort gibt es schon Pläne für zwei Windräder. Zwei kleine Flächen sollen im Nierbachtal tauglich für die Windkraft sein.

Politiker müssen entscheiden

Die Liste liegt jetzt den Politikern im Stadtrat vor. Sie müssen darüber nun beraten. Am 8. August wird sich der Ausschuss für Stadtentwicklung dann damit beschäftigen, am 10. August trifft sich der Stadtrat zu einer Sondersitzung. Dann wird ein Beschluss über die Offenlegung des Planentwurfes getroffen: Auch Bürger könnten sich danach dazu noch einmal äußern. Darüber wird wiederum im Oktober abschließend beraten – endgültig.

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Zum 1. Februar 2024 soll dann der neue, geänderte Flächennutzungsplan rechtskräftig werden – einschließlich der Klarheit, wo Vorrangzonen für die Windkraft möglich sind. Das was das Ziel der Mescheder Kommunalpolitiker mit dem aufwändigen Verfahren: Statt eines Wildwuchses, bei denen Projektierer vorgeben, wo sie gerne bauen würden, soll ein durch die Stadt gesteuerter Plan her, der Windrädern Platz zuweist.

Wie viel Raum für Windkraft ist „substanziell“?

Leiten lassen müssen sich die Politiker von der Vorgabe, der Windkraft „substanziell“ Raum in einem Stadtgebiet geben zu müssen – als Faustformel gelten dafür inzwischen zehn Prozent eines Stadtgebietes. Im Mescheder Fall sind es dann nach dieser Liste – je nach genauer Berechnung – zwischen etwa neun bis 15,5 Prozent. Bürgermeister Christoph Weber gab den Politikern schon mal als Hausaufgabe mit: Sie sollten möglichst keine dieser Flächen von der Liste streichen, sondern eher noch Bereiche hinzufügen – eben damit Meschede ausreichend Raum bieten werde.