Ramsbeck. Auf der Westnetz-Baustelle in Ramsbeck gibt es das nächste Problem. Außerdem hat es Ärger mit Motorradfahrern gegeben, der nun Konsequenzen hat.
Auf der Westnetz-Baustelle in Ramsbeck ist die Arbeit wieder aufgenommen worden. Unklar ist allerdings, ob die zurückliegende Zwangspause am Ende zu einer Verlängerung der Vollsperrung auf der K44 zwischen Berlar und Ramsbeck führen wird. Anwohner wollen vor Ort erfahren haben, dass es zu Verzögerungen von ein bis zwei Wochen kommen soll und die Strecke damit erst Ende Juni wieder freigegeben werden kann. Das kann Westnetz-Sprecherin Meike Beckmann gegenüber unserer Zeitung so allerdings nicht bestätigen. „Das hängt im Wesentlichen von Dingen ab, die wir selbst nicht steuern können“, sagt sie.
Zuletzt hatte es auf der Baustelle, die seit dem 17. April eingerichtet ist, um 110-KV-Leitungen unter die Erde zu legen, einen Stillstand gegeben, weil Westnetz auf das Analyse-Ergebnis von Bodenproben warten musste. In das Verfahren seien mehrere Dienstleister, Behörden und der Entsorger involviert, der sich um die weitere Logistik kümmere, hatte Beckmann damals erklärt und darauf verwiesen, dass es in eben jener Kette zu Verzögerungen komme. Die sind nun zwar Geschichte. Allerdings gibt es nun offenbar eine weitere Herausforderung. Denn in zwei Metern Tiefe ist bei den Arbeiten laut Beckmann die Asphaltschicht einer alten Straße gefunden worden. Damit müsse nun deutlich mehr Material speziell entsorgt werden als ursprünglich angenommen. Und genau das laufe leider nicht, wie sich die Westnetz das vorstelle, sagt Beckmann. Es gebe aktuell nicht genügend Container, um die Massen an Material zügig von der Baustelle wegzubekommen.
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Derweil hat Beckmann bereits angekündigt, dass die Baustelle nun zusätzlich durch Betonbarrieren abgesichert wird. Hintergrund seien Motorradfahrer, die zuletzt immer wieder die leichten Kunststoffabsperrungen an die Seite geschoben haben, um durch die Baustelle zu fahren. Das soll mit den deutlich schwereren Barrieren ein Ende haben. Es gehe zum einen um die Sicherheit der Motorradfahrer, zum anderen aber auch um die Anwohner. Denn die hatten sich laut Westnetz beschwert, weil die Motorradfahrer beim Erreichen der Baustelle regelmäßig ihre Maschinen aufheulen lassen.
„Chaotische Zustände“
Thema war die Baustellensituation jetzt auch im Bestwiger Gemeindeentwicklungsausschuss. SPD-Fraktionsmitglied Michael Gerhards sprach von chaotischen Zuständen, die durch die Baustelle ohnehin schon herrschten und die noch einmal deutlich schlimmer geworden wären, wenn der Landesbetrieb an seinem Plan festgehalten hätte, parallel auch noch unter einer weiteren Vollsperrung Schadstellen auf der L776 zwischen Heringhausen und Ramsbeck auszubessern. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Plans hatte sich der in Berlar wohnende Gerhards damals ans Rathaus gewendet. Dort aber habe man von der geplanten Sperrung der L776 gar nichts gewusst. „Das sind Sachen, die dürfen nicht passieren“, kritisierte Gerhards. Er wolle niemandem die Schuld geben, aber es müsse eine Lösung her, damit sich so etwas nicht wiederhole. Nur durch Zufall, so Gerhards, habe er damals von der geplanten L776-Sperrung erfahren und sie damit wohl verhindert.
„Es wäre ein Witz gewesen, wenn man dort angefangen hätte und Ramsbeck für zwei oder drei Wochen quasi von der Außenwelt abgeschnitten gewesen wäre.“ Ramsbeck sei zwar nicht Lüdenscheid, so Gerhards mit Blick auf das Verkehrschaos, das die zunächst gesperrte und nun gesprengte Rahmedetalbrücke mit sich bringt. „Aber schön wäre das trotzdem nicht geworden“. Allein die Sperrung der K44 sei für die Berlarer schon mit enormen Umwegen verbunden.
„Informationsfluss war in der Tat suboptimal“
Involviert ist die Gemeinde Bestwig in beide Baustellen nicht - weder in die aktuelle auf der K44 noch in die geplante auf der L776. Allerdings, so sagt Bürgermeister Ralf Péus, sei der Informationsfluss in der Tat suboptimal gewesen. Er denke, dass der Straßenbaulastträger das nicht anders sehe und sich das in Zukunft ändern werde.