Meschede. Nach dem Rücktritt des Mescheder Abtes Aloysius, steht nun der Termin für die Wahl seines Nachfolgers fest. Was dabei zu bedenken ist.
Ende April hatte Abt Aloysius von der Mescheder Abtei Königsmünster aus gesundheitlichen Gründen sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Das war am 7. Mai offiziell angenommen und Aloysius von seinen Ämtern entbunden worden. Nun steht ein Termin für die Wahl seines Nachfolgers fest.
Plötzlicher Rücktritt
Eigentlich hätte die Amtszeit des nun emeritierten Abtes noch bis 2025 angedauert. Doch schon 2020 war er nach einer Operation erstmals schwer erkrankt, hatte im Anschluss mehrere Monate nicht in der Abtei verbringen können. Ende 2020 hatte er dann gegenüber unserer Zeitung die Hoffnung ausgedrückt, dass er wieder zu Kräften komme. Auch auf dem Klosterberg sei die Nachricht seines Rücktritts für viele überraschend gekommen, sagte Pater Maurus Runge, der zuständig ist für die Öffentlichkeitsarbeit.
Der weitere Verlauf des Wahlprozesses
Im weiteren Verlauf des Wahl-Prozesses hatte sich jetzt Abtpräses Jeremias Schröder, er ist Vorsitzender des Klosterverbandes der Missionsbenediktiner und stammt aus der Erzabtei St. Ottilien, mit dem Mescheder Prior Cosmas Hoffmann, als Vorsteher des Klosters und Vertreter des Abtes, beraten.
Gemeinsam, so schreiben es die Mönche auf ihrer Homepage, hätten beide den Zeitraum von Mittwoch,16. bis Samstag, 19. August 2023 als Termin für die Abtwahl festgelegt. Diese finde dann frei und geheim statt. Es bestehe auch die Möglichkeit, wie bei einer früheren Wahl, externe Hilfe hinzuziehen. Damals habe zum Beispiel der Personalchef eines großen wirtschaftlichen Unternehmens etwas über heutige Führungsqualitäten erzählt.
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Aufstellung des Klosters für die Zukunft
Denn es gehe bei der Abtwahl schließlich nicht nur um Personen, so heißt es auf der Homepage, sondern mehr noch um die Frage, wie sich ein Kloster in der Zukunft aufstellen will, wo es seinen Standort in der heutigen kirchlichen und gesellschaftlichen Situation sieht. „In Vorbereitung auf die Wahl werden sich die Mönche mit den damit in Zusammenhang stehenden Fragen auseinandersetzen.“
Und letztlich sei das Kloster ja nicht nur eine geistliche Gemeinschaft, sondern auch ein Wirtschaftsbetrieb mit Werkstätten, Betrieben und vielen weltlichen Mitarbeitenden. Auch das wird bei der Wahl eine Rolle spielen. Im Zuge der Wahl entscheidet die Gemeinschaft zudem, ob sie den nächsten Abt erneut für eine begrenzte Zeit, zwölf Jahre waren es zuletzt, oder lebenslänglich wählen will.
Wahl ist auch ein geistliches Geschehen
Die Wahl selbst ist dann aber auch ein geistliches Geschehen. Sie beginnt mit einer Eucharistiefeier, in der besonders um den Heiligen Geist gebetet wird, und bei der Wahl selbst legen alle wahlberechtigten Brüder ein Versprechen ab, dass sie den wählen, den sie „vor Gott glauben wählen zu sollen“.
Nach einer erfolgreichen Wahl legt der Gewählte zuerst ein Glaubensbekenntnis vor dem Wahlvorsitzenden und der Gemeinschaft ab. Der Neugewählte wird dann direkt nach der Wahl mit allen Rechten und Pflichten in sein Amt eingesetzt und der Öffentlichkeit vorgestellt – die einige Wochen später stattfindende Abtsbenediktion ist eine nachträgliche Segnung und Bestätigung des neuen Oberen der Gemeinschaft.