Meschede. Seit 2019 denkt die Fast-Food-Kette Burger King an eine Ansiedlung im Gewerbegebiet Enste bei Meschede. Jetzt ist die Entscheidung gefallen.
Es ist in allerbester Lage erstklassig direkt neben der Aus- und der Abfahrt an der Autobahnanschlussstelle der A46 gelegen: Dennoch ist dieses große Filet-Grundstück im Gewerbegebiet Enste-Nord bei Meschede weiterhin unbebaut – warum?
Nur Pylonen liegen am Straßenrand
Die Lage hier ist begehrt, zuletzt hatte das Spezialbauunternehmen Salmen bekannt gegeben, dass es hier neu bauen werde. Seit 2019 gibt es auch Überlegungen, dass sich hier am Kreisverkehr Enster Straße/Auf dem Bruch die Fast-Food-Kette Burger King und das Mineralölunternehmen Aral gemeinsam niederlassen wollen. Getan hat sich dort seitdem aber nichts, außer dass dort zwei große Pylonen liegen, an denen Werbung befestigt werden könnte.
Jetzt steht fest: Die Pläne haben sich zumindest auf einer Seite zerschlagen, Burger King wird nicht kommen. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage: „Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine Pläne für die Eröffnung eines Restaurants am Standort Meschede“, heißt es in einer kurzen Stellungnahme. Gründe dafür werden nicht genannt. Wenn es eine Veränderung bei den Plänen geben würde, werde Burger King „proaktiv“ darüber informieren, heißt es.
Aral bekundet weiter Interesse
Aral in Bochum dagegen schreibt: „Es besteht weiterhin Interesse an dem Standort.“ Derzeit, so ein Sprecher, befinde man sich in Gesprächen mit allen Beteiligten – ein abschließendes Ergebnis könne aber noch nicht genannt werden.
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Die beiden Unternehmen wollten eigentlich zusammen ins Gewerbegebiet kommen – und voneinander profitieren: Wer auf die A 46 auffährt oder von ihr abfährt, um dann bei Aral zu tanken, der würde bei der Gelegenheit vielleicht auch bei Burger King essen – und umgekehrt.
Burger King ist die zweitgrößte Fast-Food-Hamburger-Kette der Welt, fast alle Restaurants werden von unabhängigen Franchise-Nehmern geführt, so das Unternehmen.
In der Vergangenheit hatte man sich nur allgemein zu Enste-Nord geäußert: Burger King verfolge eine langfristige Expansionsstrategie, man achte auf günstige Verkehrsanbindungen – gebe aber zu konkreten Vorhaben „aus Rücksicht auf alle Beteiligten“ keine Stellungnahme ab. Aral dagegen hatte sehr konkret bestätigt, in Enste-Nord eine Tankstelle, samt Waschstraße, Shop und E-Mobilitätsversorgung bauen zu wollen – konnte aber keinen konkreten Zeitpunkt nennen.
Vertragsangelegenheit: Bauverpflichtungen
Die Stadt Meschede kommentiert die neuen Entwicklungen nicht. Sprecher Jörg Fröhling sagt, man werde das Gespräch mit dem Investor suchen. Offen bleibt, weil dies eine vertrauliche Vertragsangelegenheit ist, ob in diesem Jahr mit dem Bau ohnehin hätte begonnen werden müssen: Die Stadt nutzt diese Verpflichtung gerade bei diesen lukrativen Grundstücken, um potenzielle Spekulationen damit zu verhindern. Die Stadt und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Hochsauerlandkreises, die gemeinsam das Gewerbegebiet entwickeln, hätten dann die Möglichkeit, das Grundstück zurückzukaufen und neue Investoren dafür zu suchen.
Plan in der Nachbarschaft
Inzwischen gibt es in der Nachbarschaft im weiteren Verlauf der Autobahn neue, ähnliche Entwicklungen: Im Bereich der Abfahrt Olsberg der A46 ist jetzt ebenfalls, auf Olsberger Stadtgebiet, ein „Mobilitätshof“ mit Tankstelle für alle Energiearten, Shop, Bistro und Lkw-Stellplätzen geplant.
Bauen und betreiben will die Station auf 1,5 Hektar Fläche die Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft, ein Tochterunternehmen der Raiffeisen-Genossenschaft Sauerland Hellweg Lippe und der Raiffeisen Waren GmbH in Kassel.
Rettungswache wird gebaut
Gelöst ist dagegen die Frage, wer Nachbar auf dem gegenüberliegenden freien Grundstück an der Straße Auf dem Bruch wird: Dort hat der Hochsauerlandkreis ein Grundstück für seine neue Rettungswache gekauft, bestätigt HSK-Sprecher Martin Reuther. Sie ersetzt die bisherige Wache neben dem Feuerwehr-Gerätehaus an der Fritz-Honsel-Straße in Meschede, die zu klein geworden ist und moderne Anforderungen nicht mehr erfüllt.
Der Baubeginn ist noch offen, bis Ende Juni laufen noch die Vorplanungen. Der HSK errichtet insgesamt sieben Rettungswachen und einen Notarztstützpunkt im Kreisgebiet neu.