Schmallenberg. Rund 600 Flüchtlinge leben in Schmallenberg. Das Unterbringungsproblem wird drängender, so dass im Rat auch die Turnhallen Thema wurden.
Bisher hat es die Stadt Schmallenberg geschafft, alle Flüchtlinge je zur Hälfte in privaten und öffentlichen Wohnungen und Wohnheimen unterzubringen. Doch die steigenden Zahlen bringen die Stadt an ihre Kapazitätsgrenze. Die Turnhallen kommen ins Gespräch.
600 Flüchtlinge in der Stadt
600 Flüchtlinge gibt es aktuell in der Stadt - dazu gehören Menschen im Asylverfahren und anerkannte Asylbewerber, erklärte der Beigeordnete Andreas Plett im Stadtrat. Monatlich erhalte Schmallenberg 30 bis 40 Zuweisungen. Menschen kämen aus der Ukraine, aus Afrika, vom Balkan und der Türkei. „Aktuell kommen auch viele Familien“, erklärte Plett, es sei eine Herausforderung, diese zusammen unterzubringen.
Die Unterkunft in Fleckenberg für 40 Bewohner sei zwar aktuell im Bau und werde voraussichtlich Mitte Mai fertiggestellt, aber selbst diese und die ehemalige Kita in Westfeld sowie die Flüchtlingsunterkunft am Stünzel in Grafschaft könnten nicht auf Dauer helfen. Jede reiche höchstens für einen Monat. Er appellierte an die Schmallenberger: „Wir sind weiter dringend darauf angewiesen, dass privater Wohnraum zur Verfügung gestellt wird. Jeder private Raum entlastet.“
Kauf von Immobilien
Die Stadt baue schon in Dorlar einen ehemaligen Lagerraum um und nehme weitere Gebäude zum Kauf in den Blick. Aktuell stand auch der Kauf von Immobilien im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung auf der Tagesordnung. Welche das waren, wurde im Anschluss noch nicht bekanntgegeben.
Die hohe Zuweisungszahl führe auch dazu, dass erstmals die Valentinturnhalle, die seit einem Jahr offiziell nur als Notunterkunft bereitgehalten worden war, in Kürze für kurzfristige Unterbringungen genutzt werden muss. „Wir werden uns vor der Sommerpause noch mal mit dem Thema beschäftigen müssen.“
„Wir müssen nur reagieren“
Neben dem Problem der Unterbringung erinnerte Plett an die sich anschließenden Herausforderungen: Es fehlen Plätzen in Kitas und Schulen, die Integration und Betreuung durch die Stadt kommt an ihre Grenzen und auch die ärztliche Versorgung wird zunehmend schwierig. „Wir können es nicht aufhalten, wir müssen nur reagieren.“