Hochsauerlandkreis. Hochsauerlandkreis: Der asiatische Marienkäfer wird zur Plage. Wie bedroht die heimische Fauna ist und was gegen die Insekten im Haus hilft.

Sie tun ja eigentlich nichts – nervig sind die Marienkäfer trotzdem, wenn sie sich in großen Gruppen an der Hauswand oder sogar im Haus versammeln. Jetzt, wo es wärmer wird, und die ersten Sonnenstrahlen herauskommen, kriechen die Käfer sie aus allen Ecken und Ritzen. Auch hier in Meschede?

Was Sie tun können, wenn die Insekten in den Wohnraum gelangen, und wie verbreitet das Problem hier im HSK eigentlich ist, erklärt Werner Schubert von der Biologischen Station des Hochsauerlands.

Weniger verbreitetes Problem im HSK

„In der Form habe ich von diesem Problem bisher nicht gehört“, erklärt er. Er selbst habe vor einigen Jahren mal die Erfahrung mit den Tierchen gemacht, „aber nicht mit hunderten oder so.“

Gern sammeln sich die Käfer an Jalousienkästen in Ecken, finden durch kleine Spalte oder Lücken ihren Weg hinein in den Wohnraum. Und das kann lästig werden.

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Heimische Arten verdrängt?

„Es gibt ja auch unterschiedliche Arten“, erklärt Schubert. Die heimischen und die asiatischen. Letztere seien vor einigen Jahren hergeholt worden, um Blattläuse in Gärtnereien zu vertreiben.

Rund fünfmal so viele Blattläuse wie unsere heimischen Arten vertilgen sie. „Dann sind sie ausgebüxt. Und nun besteht das Risiko, dass sie die heimischen Arten verdrängen.“

Asiatischer Marienkäfer vermehrt sich schneller

Eigentlich machen weder asiatische noch europäische Marienkäfer irgendetwas, das dem Menschen schaden würde. „Für den Menschen selbst sind sie kein Problem, sie gehen ja nicht an Kleidung oder Möbel. Für die heimische Fauna ist es natürlich nicht gut, dass die asiatischen Käfer hier sind.“

So wird der Käfer ein Problem fürs Ökosystem. Denn er verdrängt die alteingesessenen Arten nicht nur, sie stehen sogar auf seinem Speiseplan. Dazu vermehrt er sich mehr als doppelt so schnell.

„Alles dicht machen“

Viel kann man gegen die Verbreitung des asiatischen Käfers nicht tun, dafür aber zumindest gegen die unliebsamen Mitbewohner im Eigenheim. „Alle Insekten suchen die Wärme der Räume, wenn es kälter wird“, erklärt Schubert. Sein Tipp daher: Frühzeitig die Fenster schließen.

„Wenn es kalt wird, sollte man alles dicht machen. Dann kommen sie ja nicht mehr hinein.“ Sinnvoll ist es auch, offene Lücken oder Spalten im Haus zu versiegeln, um die Tierchen fernzuhalten.

Temperatur-Unterschiede

„Solange die Käfer nur draußen an den Läden und so weiter sind, ist ja alles okay“, sagt Schubert. Um dies zu erreichen, eignet sich vor allem das präventive Handeln, wie eben erläutert. „Dann kommen sie nicht rein.“

Dass die kleinen Tierchen gerade derzeit wieder unterwegs sind, ist für Schubert logisch. „Durch die vielen Temperatur-Unterschiede marschieren die Insekten ja in Richtung Wärme.“ Genauso machen es schließlich auch die Spinnen – und bei denen hilft das gleiche.

Fliegengitter

„Heutzutage hat die ja fast niemand mehr, aber auch Fliegengitter sind natürlich praktisch zum Schutz“, so Schubert. Wer wolle, könne sie sich einbauen lassen. Wer das nicht will, muss eben die Fenster schließen.

Doch im HSK ist die Plage ja ohnehin bisher kein so großes Problem geworden, dass die Biologische Station um Rat gefragt wurde. „Ich habe davon nichts gehört“, sagt Schubert. Und das ist ja ein gutes Zeichen.

Tiere in die Natur zurück

Wer nun trotz aller Präventionsmaßnahmen Opfer der Käfer-Invasion wird, sollte die Tiere vorsichtig in Gläsern oder mit Blättern sammeln und sie freisetzen.

Alternativ könnte man sie mit dem Staubsauger einsaugen – dabei sterben sie aber meistens. Helfen kann ein Nylonstrumpf über dem Rohr, der das Freilassen in der freien Natur möglich macht. So können Sie weiter in Ruhe zuhause entspannen, und den Käfern geht es draußen gut.