Freienohl. König Charles III. war zum Staatsempfang im Schloss Bellevue. Warum man sich darüber bei Rose Handwerk in Meschede-Freienohl besonders freut.
König Charles III. besucht Berlin und ein Stück Meschede sitzt mit am Tisch, besser gesagt, es steht auf den festlich gedeckten Tafeln im Schloss Bellevue. Elisabeth Rose, Senior-Chefin von Rose-Handwerk, ist begeistert, als sie eine ihrer Kreationen beim Staatsbankett entdeckt.
Blick auf König Charles III
Die Kamera blickt aus allen Perspektiven auf den königlichen Besuch, immer wieder nimmt sie den König, seine Frau Camilla, Gäste, wie die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel, Sänger Campino oder den Gastgeber, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, in den Fokus. Stimmungsvoll beleuchtet wird die Szene von Kerzenleuchtern, durch die Fotografen und Kameraleute immer wieder hindurch filmen oder fotografieren. Sie wirken trotz ihrer Größe nicht wuchtig, sondern verspielt, filigran und vor allem festlich - Kerzenleuchter aus Freienohl.
Kerzenleuchter selbst entworfen
Elisabeth Rose erkennt sie sofort. Hat die Seniorchefin von Rose-Handwerk in Freienohl-Brumlingsen die Leuchter doch selbst entworfen. 10 bis 15 Jahre ist das mindestens her, erinnert sie sich, massiver Messingguss, versilbert, mit Anlaufschutz. „Deshalb sehen die Leuchter auch heute noch aus wie neu“, freut sie sich.
Verkauf an Mietfirma
Verkauft hat die Freienohler Firma diese damals nicht etwa direkt ans Schloss Bellevue, sondern an die Firma Phoenix. Bei der Berliner Mietfirma kann man bis heute Eventausstattung ausleihen. „Der Kontakt zum Inhaber kam auf einer Messe zustande“, erinnert sich die 72-Jährige. „Er hat damals mit unseren Sache angefangen, das kann auch schon 25 Jahre her sein.“ Er habe Roses auch in Freienohl besucht, „und wir überlegten gemeinsam, was wir für ihn herstellen könnten.“ Mindestens 30 große Leuchter, so erinnert sie sich, seien damals geliefert worden. „Und er hat auch noch welche nachgeordert.“
Ein Leuchter auch für Staatsbesuche
Später habe man aus Freienohl auch noch andere festliche Leuchter-Formen und -Größen nach Berlin geliefert, zum Beispiel wurden auch welche mit einem Windschutz aus Glas bestellt und einmal, „besonders pompöse“ für andere Staatsbankette.
Elisabeth Rose ist stolz, als sie ihre Leuchter bei der Live-Übertragung des königlichen Besuchs auf Phoenix so schön in Szene gesetzt sieht. „Sie machten das Staatsbankett besonders festlich“, freut sie sich. „Ich habe mir direkt mein Handy genommen und jede Menge Fotos gemacht.“ Auch im Anschluss, in der Tagesschau, sind die stilvollen Kerzenständer wieder zu sehen. „Immer wieder wurden sie aus den unterschiedlichsten Perspektiven gefilmt.“
Firma Rose-Handwerk hat sich mehrmals neu erfunden
Die Firma Rose-Handwerk habe sich in den vergangenen Jahren mehrmals neu erfunden, erzählt die Seniorchefin. Messingleuchter findet man heute dort nicht mehr. 1959 hatte der Betrieb seinen Anfang als Lohnschleiferei genommen, später verkaufte man vor allem Messingprodukte auf internationale Messen und deutschlandweit in Möbelhäusern. Heute ist das Unternehmen eine Manufaktur mit Werksverkauf für hochwertige Esstische, Leuchten sowie exklusive Lautsprecher - „selfmadeim Sauerland“. Die fertigt Markus Grelka, Schwiegersohn von Elisabeth Rose.
Mit im Geschäft sind auch Daniela und Carsten Rose, die Kinder des früh verstorbenen Firmengründers Joachim Rose. Rose-Handwerk ist ein reiner Familienbetrieb mit insgesamt zehn Mitarbeitern. Elisabeth Rose hat vor einigen Jahren das Malen für sich entdeckt und ergänzt das Familienunternehmen seither mit Gemälden, die auf das Stil- und Farbkonzept von Tischen, Leuchten und Accessoires abgestimmt sind.
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Großer Auftritt für Messing-Kerzenleuchter
Die massiven Kerzenständer findet man heute nur noch in einem Museumsschränkchen der Firma. „Heute haben diese Produkte keinen Markt mehr“, hatte Daniela Rose in einem früheren Interview erklärt. Beim königlichen Besuch im Schloss Bellevue aber hatten sie jetzt ihren großen Auftritt.