Meschede. Das Geschäft Paul und Pauline in Meschede ist umgezogen. Warum Petra Streich zwar noch Baby-Kleidung, aber keine Kindermoden mehr verkauft.
20 Jahre hat Petra Streich das Mescheder Geschäft „Paul und Pauline“ im Pressehaus am Winziger Platz geführt. Nun ist sie umgezogen und hat gleichzeitig ihr Konzept geändert. Dafür gibt es mehrere Gründe.
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Neueröffnung ist am Samstag, 25. März: Das neue Geschäft liegt an der Ecke des von-Stephan-Platzes neben dem Baguette-Stübchen und in direkter Laufrichtung zwischen Fußgängerzone, Sparkasse und Henne-Ruhr-Markt. Früher war dort Foto Kleinsorge, zuletzt eine Versicherung.
Geschäft verkleinert
Große Fenster rundum lassen viel natürliches Licht herein, was das Geschäft hell erscheinen lässt, dabei hat es statt 80 nur noch 60 Quadratmeter. „Ich wollte mich gern verkleinern“, erklärt Petra Streich. Jetzt hat sie das gesamte Warenangebot auf einer Etage. Das langgezogene Ladenlokal am Winziger Platz hatte eine Stufe nach unten und eine schmale Stiege, die hoch ins Lager führte. Das gab dem Raum Atmosphäre, war aber auch mühsam und nicht barrierefrei. Er wirkte voll, sobald eine Familie mit Kinderwagen den Laden betrat.
Jugendliche kaufen keine Kindermoden
Im neuen Ladenlokal präsentiert Petra Streich ab sofort nur noch Damen- und Baby-Kleidung. Die Größen 104 bis 176, also Kleidung für die Altersgruppe der 4- bis 16-Jährigen, hat sie komplett aus dem Sortiment genommen. „Kinder werden heute schon viel früher selbstständig“, erklärt sie. „sie lassen sich nicht mehr gern etwas mitbringen, sondern wollen selbst aussuchen.“ Schon Zwölfjährige gingen heute allein einkaufen. „Dafür ist ein klassisches Kindermodengeschäft dann aber nicht cool genug.“ Und auch die Mütter würden gerade in dem Alter, in dem Kinder so schnell aus allem herauswachsen, eher auf Second Hand setzen oder auch untereinander tauschen.
Baby-Kleidung als Geschenke
Anders ist das bei der Kleidung für Babys. Da erhält man noch weiter die Größen 44 bis 98. Das lohnt sich, denn für Babys und Kleinkinder wird gern etwas Neues gekauft oder zur Geburt verschenkt, ein besonderer Strampler, ein Pullover, Socken oder eine Mütze - auch Gutscheine. Und wer praktisch denkt, schenkt gleich ein paar Größen größer.
Durch die Reduzierung des Warenbestands hat Petra Streich auch mehr Platz.
Neugierige Kunden beim Umzug
Der Umzug war leicht und ungewöhnlich zugleich. Denn statt mit einem Umzugswagen oder dem Pkw brachten Petra und Karsten Streich mit Mitarbeiterinnen die Waren an Kleiderständern und in Taschen einfach nur quer über die Straße. Größerer Regale transportierten sie mit der Sackkarre. Es hätte sich nicht gelohnt, alles einzupacken. Und während sie einräumten, gab es immer wieder Kunden, die an der Tür standen und schon mal einen Blick ins neue Lokal werfen wollten.
Die Geschäftsfrau will in den nächsten Tagen noch einmal das alte Ladenlokal am Winziger Platz als Outlet öffnen, um die letzten Kindermoden noch an den Mann oder die Frau zu bringen. Gut verkauft habe sie auch am verkaufsoffenen Sonntag. „Der Termin im Frühling läuft meistens gut“, erinnert sich die Innenstadtbeauftragte der Werbegemeinschaft. „Man hatte den Eindruck, die Leute wollten einfach mal vor die Tür und hatten Lust auf Farbe.“
Wunsch für die Zukunft
Sie jedenfalls freue sich jetzt auf den Neustart, auf viel Laufkundschaft, eine belebte Innenstadt und „viele positiv gestimmte Kunden, die das vorhandene Angebot an Geschäften und Gastronomie und die neu gestaltete Fußgängerzone auch nutzen.“
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Paul und Pauline wurde vor 45 Jahren von Elisabeth Düking und Anne Linke eröffnet. Deren erstes Ladenlokal lag an der Ruhrstraße unter der damaligen Pizzeria da Franco, heute Apollo-Brillen.
Mit dem Neubau des Pressehauses - Mitte der 80er-Jahre - zog Elisabeth Düking mit dem Geschäft um.
Seit 20 Jahren ist Petra Streich nun Inhaberin. Anfangs lag vor ihrem Geschäft am Winziger Platz noch der Busbahnhof, bis dann 2014 der Deckel der Henne geöffnet wurde.