Grafschaft. Wenn die B236 gesperrt wird, läuft über Grafschaft der Hauptverkehr. Wie die Folgen gemildert werden sollen, war u.a. Thema im Bezirksausschuss.

Auf großes Interesse ist die Sitzung des Bezirksausschusses Grafschaft gestoßen. Die Änderung der Straßennamen in Schmallenberg und die Folgen der Ausbaupläne für die B236 zogen rund 50 Zuhörer an. Über das große Interesse in dem 1100-Einwohner-Ort freute sich Bezirksausschussvorsitzender Bernd Schrewe.

Allerdings bot selbst die Umbenennung der Straßen laut Schrewe kein großes Diskussionspotenzial. „Alle sind sich einig, dass da etwas passieren muss.“ In Grafschaft sind Haupt- und Kirchstraße betroffen. „Es ist gut, dass die Anwohner gehört werden und dass sie über die Umbenennung mitentscheiden können“, sagte Schrewe. Dies müsse für alle verträglich und nachvollziehbar geregelt werden. Er gehe davon aus, dass man das in den anstehenden Anliegerversammlungen klären könne.

Sperrung der B236

Weiter beschäftigte die Grafschafter die Sperrung der B236 zwischen Winkhausen und Oberkirchen von März bis Dezember, weil ein Großteil des Verkehrs durch ihren Ort umgeleitet wird. Auch da zeigten Verwaltung und Landesbetrieb Straßenbau Entgegenkommen: Tempo 30 heißt es in der Zeit dort für den Lkw-Verkehr, und es gibt zwei zusätzliche Zebrastreifen. „Die meisten Fahrzeuge sollen aber großräumig umgeleitet werden.“ Dass das gut funktioniert und Grafschaft nicht zu stark belastet wird, soll eine versteckte Verkehrszählung in den ersten Tagen der Sperrung überprüfen. Andernfalls könne das Ordnungsamt noch regulierend eingreifen, versprach der Bezirksausschussvorsitzende. Und er sagte: „Zum Ortsjubiläum im vergangenen Jahr wäre das für uns schlimmer gewesen.“

Wisent-Termin abwarten

Zu den Wisenten, die als Thema ebenfalls auf der Tagesordnung aufgeführt waren, konnte nicht viel gesagt werden, nur dass am 24. März ein erneutes Urteil zu erwarten sei. das wolle man nun abwarten.

Veränderungen bei der Windkraft

Auch zur Windkraft habe es nur allgemeine Infos gegeben und selbst das, so Schrewe sei ja nach den aktuellen Entwicklungen schon wieder hinfällig. So hatte eine neue Windenergieflächenanalyse, die Montag im NRW-Landeskabinett beraten worden war, ergeben, dass insgesamt in Südwestfalen wahrscheinlich deutlich weniger neue Windkraftanlagen aufgestellt werden als bisher vorgesehen. Vor gut einem Jahr hatte eine Studie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) insbesondere dem Sauerland noch eine führende Rolle beim Ausbau der Windenergie in NRW zugeschrieben. Damals stellten die Experten ein Ausbaupotenzial von 912 neuen Windrädern in Südwestfalen fest. Jetzt geht die neue Studie davon aus, dass diese Zahl um rund ein Drittel sinkt. Zudem werden Bestandsanlagen und „geeignete bestehende Planungen“ eingerechnet. Das bedeutet, dass im Hochsauerlandkreis nur noch ein relativ geringer Zubau erforderlich ist.

Schanze mit Tempo 30

Positiv festgehalten wurde im Ausschuss, dass in Schanze nun innerorts Tempo 30 festgeschrieben ist und dass die Beschilderung zur Dr.-Karl-Bisa-Straße im Baugebiet Klosterblick Zusatzinformationen erhält, die auf die Verdienste des Wissenschaftlers und Mediziners verweist, der von 1917 bis 2003 lebte und sowohl am Ausbau des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft als auch an der Gründung des Fraunhofer Institutes maßgeblich beteiligt war. „Und Bisa hat selbst in der Straße gelebt, die jetzt seinen Namen erhält“, freute sich Schrewe.

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Zweimal im Jahr lädt der Bezirksausschuss zu Sitzungen ein. Im Herbst ist im Anschluss auch immer eine Bürgerversammlung, bei der alle Teilnehmer Fragen stellen können. „Wir versuchen Politik möglichst bürgernah zu gestalten“, betonte Schrewe.