Eslohe. In Eslohe eignen sich einige Dächer der Kommune für die Nutzung von Photovoltaik. Ganz ohne Investoren wird es aber kaum funktionieren.
Der Esloher Rat hat sich jetzt erneut mit dem Thema Photovoltaik befasst. Oliver Geissler, Projektleiter der Firma enlop, stellte dabei das Ergebnis einer Potenzialstudie zu den Liegenschaften der Gemeinde Eslohe vor. 13 Freiflächen sowie 30 Dachflächen sind für die Studie untersucht worden - mit zum Teil ernüchterndem Ergebnis.
Bei den Freiflächen sind Teile von Bremke, Cobbenrode, Eslohe und Wenholthausen untersucht worden. Dabei hatte sich gezeigt, dass diese Flächen zurzeit nicht wirtschaftlich genutzt werden können, wenn sie in Eigeninvestition betrieben werden. Abgesehen von den Investitionskosten und möglichen Erträgen würden sich die Amortisationszeiten auf rund 20 Jahre belaufen. Und das ist nach Aussage Geisslers nicht wirtschaftlich. Das könne sich jedoch möglicherweise ändern, wenn Investoren gefunden würden.
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Deutlich günstiger sieht es hingegen bei den gemeindeeigenen Dachflächen aus. Hier eignen sich laut Geissler gleich mehrere Gebäude für die Nutzung der Sonnenergie mittels Photovoltaik.
Dazu gehören etwa das Seniorenheim „Störmanns Hof“ und das Schulzentrum. Beim Störmanns Hof würden beispielsweise bei Eigeninvestition rund 140.000 Euro für die Gemeinde anfallen. Damit könnten 95 Prozent des Stroms vor Ort genutzt werden. Die Amortisationszeit betrüge 6,9 Jahre. Das könnte sich laut Geissler rechnen. Beim Contracting (siehe Info am Ende) gäbe es einige gemeindliche Gebäude bei denen sich die Installation einer Photovoltaikanlage ebenfalls lohnen könnte, z.B. Kindergärten oder das Esselbad. Aber auch bei einer bestehenden Machbarkeit, müsse zunächst geklärt werden, wer die Anlage betreiben soll oder kann.
Gemeinde als Investor und Betreiber
Einerseits könnte die Gemeinde selbst als Investor und Betreiber auftreten. Sie könnte dann Landeszuschüsse in Höhe von 40 Prozent beantragen, die es ab 2023 wieder geben wird, nachdem sie 2022 ausgesetzt worden waren. Andererseits könnte auch ein Investor die Flächen anmieten. Investoren haben in der Regel eher Möglichkeiten, überschüssigen Strom zu veräußern. Da gilt es im Falle einer Umsetzung zu entscheiden, was sich am ehesten amortisiert. Bürgermeister Stephan Kersting sprach sich für eine Mischung aus Mix Contracting und Eigeninvestitionen aus.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dr. Rochus Franzen, merkte an, dass man auch über zusätzliche Kombinationen mit anderen Energieformen nachdenken müsse, etwa Wärmepumpen. Für die FDP brachte Fraktionschef Thorsten Beuchel die Anregung ein, über Vernetzung einzelner Objekte nachzudenken. Er regte einen Mittelweg mit einer Bürgerenergiegenossenschaft an, wie sie schon in anderen Städten und Gemeinden praktiziert werde.
- Eigeninvestition durch die Kommune:Die Kommune kauft und betreibt die Photovoltaikanlage selbst.
- Contracting aus Sicht der Kommune: Die Kommune stellt Investoren Dachflächen zur Verfügung. Keine Investitions-und Betriebskosten. Kommunale Gebäude werden mit Solarstrom aus den Photovoltaikanlagen direkt beliefert.
- Contracting aus Sicht externer Investoren: Investoren pachten die Dächer der Kommune und kaufen sowie betreiben die PV-Anlage. Direktbelieferung der kommunalen Gebäude mit PV-Strom.