Meschede. Bleibt es zum Valentinstag die Rote Rose? Mescheder Blumenläden klären über Trends auf. Und: Kostet ein Blumenstrauß jetzt das Doppelte?

Die Legende gab dem 14. Februar seinen Namen: Es soll Bischof Valentin gewesen sein, der vor Jahrhunderten heimlich Paare traute, die wegen ihres Standes oder ihrer Herkunft nicht heiraten durften. Zur Eheschließung schenkte er ihnen Blumen aus seinem Garten.

Blumen schenken wir auch heute noch zum Valentinstag – allerdings eher selten aus unseren eigenen Gärten. Im Blumenladen blättern wir gut und gerne einige Scheine hin, am 14. Februar auch mal ein paar mehr.

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Mescheder Floristen klären auf: Preise und Trends zum Valentinstag 2023

Wie viel kosten rote Rosen in diesem Jahr? Und geht der Trend vielleicht sogar weg von den Klassikern?

In der Mescheder Fußgängerzone riecht es schon von Weitem nach frischen Blumen und roten Rosen. Blumen Risse steckt tief in den Vorbereitungen für den großen Valentinstag. „Es kommen natürlich viele Männer“, sagt Filialleiterin Christina Gleie zwinkernd.

Was sie kaufen? „Rote Rosen. Ganz klassisch bleibt das der Trend.“ Auch die Kombination aus Rosa und Rot sei 2023 beliebt, manche entscheiden sich für frühlingshafte Gelb-Orange-Kombis. „Es ist sehr gemischt“, sagt Gleie.

Wartezeit für einen Blumenstrauß

Auch Blumen in Frühlingsfarben erfreuen sich großer Beliebtheit zum Valentinstag in Meschede.
Auch Blumen in Frühlingsfarben erfreuen sich großer Beliebtheit zum Valentinstag in Meschede. © WP | Livia Krimpelbein

„Die ganze Welt will natürlich rote Rosen“, weiß die Filialleiterin. Kein Wunder, dass die Preise steigen. Eine rote Baccara-Rose kostete vor 14 Tagen noch 3,99 Euro. Dank gestiegener Nachfrage kostet sie nun 6,99. Dafür sei die Qualität beim Fachhändler aber auch höher als in den meisten Supermärkten.

Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, sind zurzeit vier statt zwei Mitarbeiter in der Filiale. Wie lange es am 14. dann dauert, sich einen Strauß binden zu lassen, kommt ganz drauf an – wie viele Kunden sind da, und wie aufwendig ist er? Mit 20 Minuten etwa lasse sich aber rechnen.

Ab zwei Euro aufwärts

Bei Blumen Horst in Meschede bleiben die Kunden der Tradition ebenfalls treu: „Der Klassiker sind die Rosen, in diesem Jahr auch gern in Rosa oder Weiß“, erklärt Claudia Salingré-Horst. „Viele kombinieren sie mit anderen Blüten“, erklärt sie.

Aussagen über den Preis dagegen seien schwieriger. Schließlich sei dies immer eine Frage der Qualität, Länge und Farbe. „Ab zwei Euro geht es los, aufwärts bis ins Unendliche“, sagt Slingré-Horst lachend. Die rote Rose bleibe die teuerste. „Orangene und gelbe dagegen sind kaum gefragt und daher stabil im Preis.“

Blumensträuße Nummer-Eins-Geschenk

Zum Vergleich nimmt die Floristin die Ecuador-Rose, die sich großer Beliebtheit erfreut. „Eine rote Rose von diesen kostet zurzeit 3,50 Euro. Sonst liegt sie bei etwa 2 bis 2,50 Euro.“

Auch wenn die Blumensträuße mit der Symbolik der Schnittblumen das bevorzugte Geschenk bleiben, bietet Blumen Horst auch Alternativen. „Wir haben zum Beispiel kleine Herzkakteen“, so Salingré-Horst. Auch Gutscheine mit einer Rose dabei erfreuten sich großer Beliebtheit.

Muttertag und Ostern stressiger

Wie viel am Valentinstag dann letztlich mehr verkauft wird, lasse sich schwer beurteilen. Denn an den Tagen davor ist fast kein Unterschied zu spüren: „Das kommt alles am Tag selber. Nach dem Feierabend kommen alle ganz spontan“, sagt die Floristin.

Bei Agravis Raiffeisen ist der Valentinstag nicht einmal mehr der Großkampftag des Jahres. „Es wird kaum stressig“, sagt Mitarbeiterin Margriet Funk im Voraus, „Muttertag, Ostern und Weihnachten sind stressiger“, sagt sie.

Trend weg von der Roten Rose

Trotzdem laufen seit einer Woche die Vorbereitungen. Schilder im Eingang und eine große Dekoecke ganz vorn erinnern Kunden direkt an den Valentinstag.

Und welcher Trend lässt sich hier erkennen? „Hier ist es tatsächlich nicht mehr die alte rote Rose“, sagt Funk. Klar, auch die werde noch gekauft, aber Ranunkeln und Tulpen, passend zu den ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen, seien gefragter.

Bis zu 1,20 Meter lange Rosen

Einiges ist bei Raiffeisen auch vorbereitet. „Wir haben ganz kleine Handsträuße in Filz mit bunt gemischten Blumen, die total gut ankommen“, sagt sie. Für die, die mehr ausgeben wollen, gibt es dann die großen Sträuße.

Preislich verändere sich im Gartencenter nicht viel. Die Rose steige fast als einzige. Doch aufgrund der Varietät (von kurz und einfach bis 1,20 Länge) sei die Steigerung des Preises kaum festzumachen. Von Kleinigkeiten bis zu großen Geschenken gebe es eben alles.

20 statt 40 Euro für einen Rosenstrauß

Im Blumenshop Piet Meinen im Hit-Markt gibt es genauere Zahlen. Pro Stück würden hier Blumen um bis zu zwei Euro teurer als an normalen Tagen, so die Auskunft. „Ein Rosenstrauß, der sonst bei 20 Euro liegt, kostet zurzeit 40 Euro“, so eine Mitarbeiterin.

Dem Sturm stellt man sich hier mit mehreren Floristen als sonst. Trotzdem könne die Wartezeit schon länger werden, schließlich seien auch mal 20, 30 Mann zu bedienen. Der Trend hier geht auch weiter Richtung Rosen – oder, passend zum Frühlingswetter, zu Tulpen und Gerberas.