Meschede. Es gibt Hinweise, dass sich ein Betreiber für Fläche und Gebäude des ehemaligen Rewe-Marktes in der Le-Puy-Straße interessiert.
Es tut sich offenbar etwas am ehemaligen Rewe-Markt am Bahnhof in Meschede. Doch die Verhältnisse dort sind und bleiben verzwickt.
Erste Vorarbeiten in Auftrag gegeben
Ein Supermarkt, der fußläufig in der Innenstadt erreichbar ist, das ist der Wunsch von Bürgern und Politik in Meschede. Doch zuletzt schlossen erst Aldi und dann Rewe in der Le-Puy-Straße, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnte. Jetzt allerdings scheint sich etwas zu bewegen. Die Pläne für eine erneute Ansiedlung eines Vollsortimenters werden offenbar konkreter. Nach Informationen dieser Zeitung ist ein Büro mit Vorarbeiten beauftragt worden. Als möglicher Mieter wird erneut Edeka genannt.
Problem der geringen Pkw-Frequenz
Zu klein, zu wenig Kundschaft, zu hohe Mieten: Erst Aldi und dann Rewe hatten den Standort im Zentrum Meschedes verlassen weil er zu unattraktiv war. Aldi hatte bei der Schließung 2021 erklärt, dass die Grundfläche des Marktes mit 850 Quadratmetern zu gering sei und man an der Jahnstraße ja bereits im März 2018 einen modernen, größeren Markt eröffnet habe. Diese Schließung führte zur deutlichen Verringerung der Kundenzahl bei Rewe.
Ein Grundproblem des Standorts ist die geringe Pkw-Frequenz, da die Le-Puy-Straße eine Sackgasse ist. Belange von Fußgängern, so hatte Klaus Wahle, Leiter des Bauamtes, in einem Interview mit unserer Zeitung erläutert, spielten eben bei den Betreibern im Vergleich zum Pkw-Kunden eine untergeordnetere Rolle.
Und: „Ursprünglich war bei der Planung der Discounter auch noch von einer Unterführung die Rede.“ Dieser Tunnel hätte zusätzliche Pkw-Ströme vom Mescheder Norden in den Süden geleitet, der Bau war aber verworfen worden. Stadt-Pressesprecher Jörg Fröhling: „Alle Grundstücke sind im Privateigentum.“ Doch gerade das macht es schwierig. Die Eigentumsverhältnisse dort sind verzwickt, Grundstücke und Gebäude gehören einer internationalen Holding, die kaum erreichbar ist. Die Verwaltung werde aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles tun, um einem neuen Betreiber entgegenzukommen.
Rewe hatte im Herbst 2022 bei der Schließung erklärt, dass die derzeitigen Rahmenbedingungen einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb des Marktes unmöglich machten. Leider habe man mit dem Vermieter der Immobilie „trotz intensivsten Verhandlungen keinen Konsens über eine Verlängerung des Mietvertrages finden können.“ Mit ihm war über Preisnachlässe gesprochen worden - das wäre die einzige Chance für den Weiterbetrieb gewesen. Bei Rewe suche man aber stetig nach geeigneten zukunftsorientierten Standorten zur Verbesserung der Nahversorgung und werde „diesbezüglich natürlich auch die Stadt Meschede weiter im Fokus haben“.
Der Rewe-Mitbewerber Edeka war in den den vergangenen Monaten, seitdem die Schließung bekannt geworden war, immer mal wieder als Nachfolger ins Gespräch gebracht worden, hatte aber stets dementiert.
Nun gibt es offenbar erste Aufträge für die Vermessung des Geländes. Trotzdem gibt es auf Nachfrage unserer Redaktion aus der Pressezentrale keine klare Zusage, aber eben auch kein Dementi. „Nach Rücksprache bitte ich um Verständnis, dass wir Ihnen zum aktuellen Zeitpunkt keine Auskunft geben können“, schreibt eine Konzernsprecherin.