Meschede. Wenn Rewe in Meschede schließt, gibt es bereits Gerüchte über einen Nachfolger. Doch von dort kommt jetzt eine klare Aussage.

Der Rewe-Supermarkt in der Le-Puy-Straße in Meschede könnte geschlossen werden. Der Handelskonzern bestätigte auf Anfrage entsprechende Überlegungen. Auch ein konkreter Monat wird bereits genannt.

Gerüchte seit Jahresbeginn

Schon seit Jahresbeginn hatte es immer wieder Gerücht gegeben, dass der Supermarkt aufgegeben wird. Noch im April hatte der Konzern solche Pläne offiziell dementiert: Das Unternehmen habe „aktuell nicht die Absicht, den Rewe - Ihr kaufpark Markt“ in Meschede zu schließen. Jetzt klingt die Sache anders.

Es sei richtig, dass der Rewe im September möglicher Weise schließen werde, teilte die Pressestelle auf Anfrage dieser Zeitung mit. „Wir stehen aktuell mit dem Vermieter in Abstimmung zur Fortführung des Mietverhältnisses. Die Mitarbeiter sind über die Situation informiert. Bei Schließungen sind wir stets bemüht, einen Arbeitsplatz in umliegenden Rewe-Märkten anzubieten.“

Interesse an Entwicklung

Die Rewe Dortmund - sie betreibt das Geschäft in Meschede - habe jedoch auch weiterhin großes Interesse daran, den Standort des Marktes in Meschede zu entwickeln. „In diesem Zusammenhang werden derzeit interne Gespräche mit allen Projektbeteiligten geführt.“ Deshalb könne sich der Konzern nicht weiterführend zum Thema äußern.

Nach Informationen dieser Zeitung wird im Hintergrund unter anderem über Preisnachlässe mit dem Vermieter verhandelt. Viel Zeit bleibt dafür nicht. Und gleichzeitig kursieren unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon konkrete Termine für die Abwicklung: Ein Abverkauf ab Anfang September - die Schließung zum Ende des Monats.

Letzter Supermarkt in der Innenstadt

Hinweisschilder zur Parkordnung auf dem Gelände: Es werden Knöllchen verteilt.
Hinweisschilder zur Parkordnung auf dem Gelände: Es werden Knöllchen verteilt. © Oliver Eickhoff

Kommt es zur Schließung, verliert Meschede den letzten großen Supermarkt in der Innenstadt. Im Jahr 2007 als Kaufpark gestartet, gilt der Standort unter Experten inzwischen als problematisch: Da ist die Anbindung über die Le-Puy-Straße, die am Ende eine Sackgasse ist. Da ist der Fortgang von Aldi, der als Discounter gegenüber vom Rewe für gegenseitige Kundenfrequenz gesorgt hatte.

Und da ist die Überwachung des Parkraums, die wegen der Nähe zum Bahnhof eingeführt worden war, aber für viel verärgerte Kundschaft im Verlauf der Jahre gesorgt hat: Wer seine Parkscheibe vergessen oder seinen Wagen nicht ganz korrekt in den Boxen abgestellt hat, bekommt bis heute ein teures Knöllchen einer externen Firma verpasst. Es gibt Kunden, die deshalb zur Konkurrenz abgewandert sind.

Hosselmann und Edeka

Unklar ist im Falle der Schließung auch, wie es mit einem Standort der Bäckerei Hosselmann in Meschede weitergeht - übrigens der einzige in der Stadt. „Wir haben einen gültigen Mietvertrag und erfüllen ihn selbstverständlich“, teilte die Geschäftsführung lediglich mit. Ein Interesse an weiteren Standorten in Meschede sei aber grundsätzlich vorhanden.

Offen ist darüber hinaus, ob ein anderer Lebensmittelhändler die Flächen übernehmen würde. Genannt wurde immer wieder Edeka - jedoch: „Wir planen keinen Markt in der Le-Puy-Straße in Meschede.“