Meschede. Bei Dauerregen und Schneeschmelze steigen die Pegel der heimischen Flüsse an. So ist die Hochwasserlage an Henne und Ruhr in Meschede.
Die Gewässerpegel steigen. Die Ruhr in Meschede tritt über die Ufer, auch die Henne hat schon den Fußweg am Winziger Platz geflutet. Dauerregen und Schneeschmelze haben die Flüsse anschwellen lassen. Der Wasserstand der Ruhr liegt am Freitag, 3. Februar, 11.30 Uhr bei 1,64 Meter.
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Der Wasserstand ist innerhalb von 24 Stunden um 60 Zentimeter auf über 1,60 Meter gestiegen (10 Uhr, Donnerstag, 2. Februar 2023, bis 10 Uhr, Freitag, 3. Februar). Der Wasserstand wird am Pegel in Höhe der Stadtbücherei gemessen.
Zum Vergleich: Mitte Dezember lag er bei gerade einmal knapp 30 Zentimeter.
Im übergreifenden Hochwasserportal der Bundesländer wird Meschede nun als Hochwassergebiet geführt – gemeldet wird „Kleines Hochwasser“ (gelber Punkt). Auch aus Olsberg wird „kleines Hochwasser“ gemeldet. Die Skala umfasst vier Stufen, bis hin zu „sehr großem Hochwasser“ (lila Punkt). In NRW wird von 9 der insgesamt 87 Pegel Hochwasser gemeldet. Betroffen sind das Sauerland mit Lenne, Volme und Ruhr.
Der Ruhrverband spricht von einer „für diese Jahreszeit typische Hochwasserlage“ und rechnet mit sinkenden Wasserständen in den kommenden Tagen, da überwiegend niederschlagsarmes Wetter gemeldet sei. Zudem geben die Talsperren im Ruhreinzugsgebiet auch weiterhin deutlich weniger Wasser ab als ihnen zufließt.
Februar zeigt sich von nasser Seite
Der Ruhrverband berichtet folgendes: Insgesamt wurden vom Abend des 1. Februar bis zum Freitagmorgen, 3. Februar, durchschnittlich 38 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert, in einigen Regionen waren es sogar rund 45 Liter. Damit zeigt sich nach dem Januar 2023, in dem der Ruhrverband fast eineinhalb Mal so viel Niederschlag registriert hat wie üblich, auch der neue Monat im Ruhreinzugsgebiet bisher von seiner nassen Seite.
Letztes Hochwasser vor drei Wochen
Anders als das letzte Hochwasser vor drei Wochen, bei dem vor allem die Abflüsse an Lenne und Volme deutlich anstiegen und am Hochwassermeldepegel Altena/Lenne der Informationswert 2 überschritten wurde, fällt das aktuelle Ereignis dort wesentlich niedriger aus.
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Schneeschmelze sorgt für Lage im oberen Sauerland
An der oberen Ruhr fällt das jetzige Hochwasser hingegen höher aus als Mitte Januar, weil der Regen hier den zuvor gefallenen Schnee zum Schmelzen gebracht hat und der geschmolzene Schnee zusammen mit dem Regen zum Abfluss gekommen ist.
Lage an den Talsperren
Durch Niederschlag und Schneeschmelze flossen den Talsperren der Nordgruppe (Henne-, Möhne- und Sorpetalsperre) in der Nacht zu heute in der Spitze 78,2 Kubikmeter pro Sekunde zu, von denen nur 6,2 Kubikmeter pro Sekunde abgegeben wurden. Mehr als 92 Prozent des zufließenden Wassers hielten die Talsperren der Nordgruppe demnach in der Spitze zurück. Dadurch konnte der besonders an der Möhne- und der Sorpetalsperre dringend benötigte Aufstau für künftige Niedrigwasserphasen erfolgen, der in diesem Winter bislang nur schleppend vorangegangen war.
Leicht überdurchschnittlich voll
Mittlerweile verzeichnen alle Talsperren des Ruhrverbands im Vergleich zum langjährigen Mittel leicht überdurchschnittliche Füllstände, sind aber weiterhin mit den vorgesehenen Hochwasserschutzräumen gut für dieses jahreszeittypische Hochwasserereignis aufgestellt. Insgesamt wurden in den Talsperren des Ruhrverbands von gestern früh bis zum heutigen Freitagmorgen 8,4 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten.
Trockene Witterung entspannt die Lage
Die Zuflüsse zu den Talsperren sind leicht rückläufig, nur an der Hennetalsperre stagniert der Zufluss zurzeit. Die Talsperren werden auch weiterhin deutlich weniger Wasser abgeben, als ihnen zufließt. In der unteren Ruhr steigen die Abflüsse nach wie vor leicht an, an der Lenne stagnieren diese und in der Volme sind die Abflüsse rückläufig. Aufgrund der überwiegend trockenen Witterung werden die Abflüsse in den kommenden Tagen weiter zurückgehen.