Meschede/Hochsauerlandkreis. Die heftigen Regenfälle führen auch zu Anstiegen in Ruhr und Lenne. So sind die Einschätzungen für Meschede und den Hennesee.

Auch an der Ruhr in Meschede steigt das Wasser: Binnen 24 Stunden ist der Wasserstand seit Donnerstag um 11 Uhr von knapp unter einem Meter Wasserstand auf 1,30 Meter am Freitag geklettert. Der Wasserstand wird am Pegel in Höhe der Stadtbücherei gemessen. Zum Vergleich: Mitte Dezember lag er bei gerade einmal knapp 30 Zentimeter.

Allerdings: Im übergreifenden Hochwasserportal der Bundesländer wird Meschede ausdrücklich nicht als Hochwassergebiet geführt - auch nicht der Bereich des an der Ruhr bei Olsberg gelegenen Pegels mit aktuell 1,54 Meter Wasserstand. In NRW wird von 15 der insgesamt 87 Pegel Hochwasser gemeldet. Als „kleines Hochwasser“ tauchen an der Ruhr die nächst gelegenen Messstationen bei Oeventrop mit 2,04 Meter und in Bachum mit 2,22 Meter auf. Für NRW gelten nur Weidenau an der Sieg (mit 1,43 Meter Wasserstand) und Altena an der Lenne (mit 3,06 Meter) als mittlere Hochwasser.

Talsperren halten Wassermassen zurück

Der Ruhrverband berichtet, an seinen Talsperren seien seit Donnerstagmorgen knapp 13 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten worden - auch am Hennesee bei Meschede. Die Hochwassermeldegrenzen sind am Freitag an den meisten Gewässerquerschnitten im Einzugsgebiet der Ruhr überschritten worden - allerdings eben nicht im oberen Verlauf: Am Pegel Wetter/Ruhr des Ruhrverbands werden 5,37 Meter gemessen; die Hochwassermeldegrenze ist damit um 127 Zentimeter überschritten.

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Seit Monatsanfang sind im Einzugsgebiet der Ruhr durchschnittlich fast 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, das ist annähernd so viel Niederschlag wie üblicherweise im gesamten Monat Januar. Allein von Donnerstag früh bis Freitag früh wurden durchschnittlich 33 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert, in einigen Regionen waren es sogar mehr als 54 Liter pro Quadratmeter. Diese ergiebigen Regenfälle hätten im Einzugsgebiet der Ruhr zu einer für die Jahreszeit typischen Hochwassersituation geführt.

Neuer Niederschlag am Samstag

Die Talsperren des Ruhrverbands können diesem Hochwasser mit ihrem derzeitigen Füllstand und den vorgesehenen Hochwasserschutzräumen gut begegnen: Um 7 Uhr am Freitag flossen den Ruhrverbandstalsperren 211 Kubikmeter pro Sekunde zu, von denen lediglich 22 Kubikmeter pro Sekunde abgegeben wurden - 189 Kubikmeter pro Sekunde werden also derzeit in den Talsperren zurückgehalten und führen zu einer Minderung der Hochwassersituation.

In der Ruhr steigen die Abflüsse nach wie vor leicht an, an der Lenne stagnieren sie und in der Volme sind die Abflüsse rückläufig. Dieser Trend wird sich im Verlauf des heutigen Tages weiter fortsetzen. Das insbesondere für Samstag angekündigte Niederschlagsgebiet kann an den Gewässern im Ruhreinzugsgebiet im Verlauf des Samstag zu einem nochmaligen Anstieg der Abflüsse führen.