Cobbenrode. Prinz Monti aus Cobbenrode steuert nach zwei Corona-Jahren auf die vollkommene karnevalistische Glückseligkeit zu. Wie sich das anfühlt.

Er wird als ein ganz besonderer Prinz in die Geschichte des Cobbenroder Karnevals eingehen. Niemand vor ihm war länger in Amt und Würden als „Prinz Monti, der Versprechende“, alias Tobias Willmes. Seit 2020 regiert er die Jecken in der karnevalistischen Hochburg der Gemeinde Eslohe. Lange, lange hat’s gedauert, aber nun - im Jahr 2023 - darf sich Prinz Monti endlich auf die echten Höhepunkte seiner Prinzenzeit freuen: die Prunksitzung am heutigen Abend und den großen Umzug am Rosenmontag. Wir haben mit ihm über seine Emotionen, über Durchhaltevermögen und den „Spaß an der Freud“ gesprochen.

Herr Willmes, wie fühlen Sie sich so kurz vor den Höhepunkten der Session?

Tobias Willmes: Ich bin froh, dass es endlich richtig losgeht und ich hoffe von ganzem Herzen, dass nichts mehr dazwischenkommt. Doch ich bin fest entschlossen, durchzuziehen - ganz egal was kommt. Zur Not fahre ich auch alleine durchs Dorf. (lacht)

Was war für Sie als Prinz das Schrecklichste in der langen Zeit der Pandemie?

Nicht zu wissen, wann es endlich losgeht. Und zudem die Frage, bleiben alle bei der Stange, die mich unterstützen müssen, um so eine Karnevalssession stemmen zu können. So sind einige aus dem Elferrat inzwischen Vater geworden, da ändern sich auch die Zeitfenster. Aber ich bin glücklich, dass alle weiter mit dabei sind und mithelfen. Und unsere Sponsoren sind ebenfalls alle mit an Bord geblieben.

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Musste denn im Lauf der Zeit an den ursprünglichen Plänen etwas geändert werden?

Ja! Ursprünglich war unser Motto „Zirkus Halligalli“ und entsprechend sollte der Prinzenwagen aussehen. Jetzt haben wir uns für eine neutralere Version des Wagens entschieden. Es wird eher ein klassischer Prinzenwagen. Wir konnten uns ja auch kein festes Motto geben, weil sich in den drei Jahren viel verändert hat und es war uns unmöglich, etwas Tagesaktuelles zu nehmen, weil man ja nie wusste, ob alles wie gewohnt stattfindet. Für den CCV insgesamt war es auch nicht leicht, denn auch die wussten ja nicht, ob wir bereit sein würden, so lange weiterzumachen bis es endlich wieder weitergeht. Durch meine lange Amtszeit musste zudem die Liste der nachfolgenden Prinzenanwärter nach hinten verschoben werden.

Konnten Sie etwas erst in letzter Minute entscheiden?

Wir konnten erst kurz vor knapp unsere Kostüme bestellen. Es war uns, aus verschiedenen Gründen, zu unsicher, überhaupt Kostüme zu kaufen, bevor wir wussten, dass es tatsächlich losgeht. Fraglich war lange Zeit auch, ob die Kinderkarnevalsmesse stattfindet. Das wurde erst vor Kurzem entschieden.

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Man hört immer wieder von Lieferengpässen - zum Beispiel beim Wurfmaterial. Hatten Sie damit auch Probleme?

Es gibt immer weniger gesponserte Artikel, die die Unternehmen zur Verfügung stellen. Von zwei namhaften Produzenten von Gummibärchen und Lakritzen haben wir etwas bekommen. Von einer großen Lebensmittelkette, die auch am Standort Eslohe vertreten ist, haben wir Wurfmaterial bekommen, nachdem wir dort aber auch schon für mehrere hundert Euro eingekauft hatten. Viele Süßigkeiten sind schon bei den Fahrten durchs Dorf während der Coronazeit verbraucht worden, also musste Neues her. Wir haben dadurch natürlich auch schon einige der ursprünglich gesammelten Gelder der Elferratsmitglieder ausgegeben, doch Dank der Sponsoren können wir weitermachen.

Und wie sieht es mit den Kosten für den Bau des Wagens aus?

Das Material für den Wagenbau ist deutlich teurer geworden ist - etwa die Holzplatten. Einiges konnte sogar gar nicht besorgt werden. So musste aus schwarzer Glitzerfolie am Ende silberne und damit das geplante Farbkonzept geändert werden. Doch das ist jetzt alles egal, Hauptsache, es geht heute Abend los und es wird endlich eine schöne Feierzeit!