Cobbenrode. Tobias Willmes ist Karnevalsprinz beim CCV Cobbenrode - schon zum dritten Mal in Folge, aber ohne echten Karneval. Was macht das mit ihm?
„Einmol Prinz zo sin“... ist nicht nur der Traum vieler Rheinländer, sondern auch der Wunsch heimischer Jecken. Das gilt auch für den amtierenden Prinz „Monti, der Versprechende“ vom CCV Cobbenrode. Doch jetzt ist er zum dritten Mal Prinz in Folge. Das ist Corona und seinen Folgen geschuldet, doch Tobias Willmes nimmt es mit Humor.
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Im letzten Jahr gab es keinen Rosenmontagszug in Cobbenrode und auch dieses Jahr fällt er aus. Doch der Prinz bleibt. Eigentlich war die Proklamation im November 2021 schon geplant. Dann kam drei Tage vorher die Absage. „Wir waren total enttäuscht. Der Elferrat hatte schon entsprechende T-Shirts organisiert, dabei hatten wir Probleme, sie überhaupt fristgerecht zu bekommen. Jetzt haben die Kumpel wenigstens Zeit, sich in die Teile reinzudiäten – wenigstens einige“, lacht Willmes.
Es ist aber nicht nur persönliche Enttäuschung, sondern auch der ganze „Rattenschwanz“, der an einer Karnevalssession hängt. Alle Vorbereitungen sind zunichte. „Es geht viel verloren. Kein Zug, kein Prinzenwagen, keine Sitzungen. Tanzgarden üben Monate, Sketche, Büttenreden werden geschrieben und sind beim nächsten Mal vielleicht nicht mehr aktuell. Der Plan für den Prinzenwagen stand schon. Wer weiß, ob er noch mal ausgeführt wird. Ich bin ein Prinz ohne richtigen Karneval, das ist traurig, aber kein Grund für Trübsal. Das ist nicht meine Art und auch nicht die meiner Mitstreiter. Elferrat, Funkenmariechen, Verein und Sponsoren stehen alle hinter mir“, erklärt Willmes.
Mit dem Karnevalsvirus infiziert
Außerdem hat er noch einen weiteren Grund, so lange als Prinz durchzuhalten. Sein Vater Friedhelm Willmes war 1966 Prinz in Cobbenrode und so wollte Sohn Tobias es ihm 2020 zum 55. Jubiläum nachtun. „Das will ich auf jeden Fall durchziehen. Egal, wie lange es dauert“, verrät er.
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Gerade die Freude der Kinder ist ihm wichtig. Sie proben lange für die Kindersitzung – und dann findet sie nicht statt. Der Rosenmontagszug ist gerade für sie ein weiterer Höhepunkt.
„Den Nachwuchs bei der Stange zu halten ist nicht so einfach, doch wer hier geboren ist, ist wohl mit dem Karnevalsvirus infiziert“, ist sich Willmes sicher. Er weiß, wovon er spricht. Seit Kindesbeinen ist er beim Rosenmontagszug dabei. Zuerst mit den älteren Geschwistern, später beim Wagenbauen. „Nur einmal habe ich am Zug und beim Bauen nicht mitgemacht. Da war mein Schwiegervater gestorben und wir sind weggefahren, um nichts mitzukriegen“, erinnert er sich.
Der Prinz und sein Gefolge haben nun ein weiteres Jahr Vorfreude. „So schreibt das Leben manchmal Geschichte. Elferrat und alle Beteiligten sind aber noch heiß, dass es irgendwann doch losgeht. Drei Jungs waren noch nie im Elferrat und wollen das natürlich unbedingt mal erleben“, versichert Willmes. Nur sein Chef hat schon gelästert: „Wenn du so weiter machst, kannst du gleich das Zepter an deinen Sohn weitergeben!“ Der ist gerade mal drei Jahre alt.
>>> HINTERGRUND <<<
Die kompletten Veranstaltungen des CCV Cobbenrode der Session 2021/22 mussten pandemiebedingt abgesagt werden.
Der Kinderkarneval verbunden mit dem „Bunt un Jeck“ Abend des CCV wird auf den Samstag, 7. Mai 2022, verschoben. Details hierzu werden rechtzeitig bekannt geben.
Ticketinhaber der Prunk- bzw. Herrensitzung können ihre Karten für das nächste Jahr behalten oder zurückgeben. Sofern Tickets behalten werden: Die Tisch-Nummern behalten ihre Gültigkeit. Etwaige Preiserhöhungen fallen nicht an. Alle Ticket-Rückgaben werden direkt wieder im Shop eingestellt und sind dann direkt für andere wieder zu erwerben.