Meschede. 2019 ist der Bücherschrank an der Ruhr in Meschede durch Brandstiftung zerstört worden. Jetzt gibt es Neuigkeiten, wie es weitergeht.

Lange ist darauf gewartet worden: Jetzt gibt es Neuigkeiten zum öffentlichen Bücherschrank in Meschede.

ITH engagiert sich erneut

Denn die Rückkehr des Bücherschrankes steht bevor. Wieder engagiert sich dafür das Mescheder Unternehmen ITH Schraubtechnik dafür: Geschäftsführer Jörg Hohmann bestätigt das Projekt – er geht davon aus, dass die Bücherzelle im Frühjahr auf ihrem alten Platz an der Fritz-Honsel-Straße aufgestellt wird. Der Bücherschrank wird wieder im ITH-Rot strahlen, aktuell müssen noch Regale eingebaut werden. Hohmann sagt, sein Unternehmen habe schon lange die entsprechenden Pläne für eine Neuauflage des Bücherschranks gehabt: Die Wartezeit für die Lieferung einer ehemaligen Telefonzelle war unerwartet lang. Die Telekom unterhält bei Potsdam ein zentrales Lager für ihre ausgedienten Telefonzellen – das gelbe Modell von einst gibt es längst nicht mehr, nur noch die Nachfolger in grau und Magentafarben.

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Überlegt wird auch noch, wie der neue, freie zugängliche Bücherschrank künftig wenigstens ansatzweise durch Sicherheitsmaßnahmen geschützt werden kann. Die Vorgänger-Bücherzellen waren rund um die Uhr offen. Im Gespräch ist jetzt aber ein Zeitschloss: Die Vorgänger-Bücherzellen waren rund um die Uhr offen, künftig soll das Zeitschloss den Bücherschrank nachts verriegeln.

„Kleines Mosaiksteinchen“ für eine lebenswerte Stadt

Denn zweimal war der Bücherschrank auch von Brandstiftern besucht worden: 2016 und 2019 wurde darin Feuer gelegt, nach dem letzten Brand war die Bücherzelle nicht mehr zu reparieren und wurde abgebaut. Nur noch das Fundament neben den Sonnenliegen an der Ruhr erinnert noch daran. Darauf soll auch der neue Bücherschrank aufgestellt werden. Die Bücher daraus können dann direkt vor Ort auf den Liegen oder an der Freitreppe gelesen und wieder zurückgegeben werden – oder man nimmt Bücher mit und lässt andere im Tausch dafür zurück.

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Jörg Hohmann steht mit seinem Unternehmen weiter hinter dem Projekt: „Wir finden die Idee immer noch gut.“ Man gebe damit ein Stück Wertschätzung zurück.

Bei der Eröffnung des Bücherschranks 2015: Von links Frank Hohmann, die Ideengeberinnen Annalena Wolff, Anna Wiese, Ilka Schemme, Christina Henke vom Stadtmarketing und Jörg Hohmann.
Bei der Eröffnung des Bücherschranks 2015: Von links Frank Hohmann, die Ideengeberinnen Annalena Wolff, Anna Wiese, Ilka Schemme, Christina Henke vom Stadtmarketing und Jörg Hohmann. © Jürgen Kortmann

Der Bücherschrank sei solch „ein kleines Mosaiksteinchen“, um die Stadt lebenswert zu machen – „in Verbindung mit den Liegen nebenan ergibt das ein rundes Bild“. 2015 war die Idee von Annabel Beste, Jana Nonnweiler, Ilka Schemme, Anna Wiese und Annalena Wolff für den Bücherschrank bei einem Kreativwettbewerb des Stadtmarketings ausgezeichnet worden und dann von ITH, mit Unterstützung der Bürgerstiftung, umgesetzt worden. Ehrenamtliche vom Mescheder Bürgertreff hatten danach immer für neuen Lesestoff gesorgt und die Bücher kontrolliert.