Meschede. Meschedes Hallenbad nach dem Umbau: Alles Wissenswerte über das Schwimmen, die Sauna, Schwimmkurse und Eintrittspreise. Ein exklusiver Einblick.

Wer bislang immer in eines der teuren Freizeitbäder gefahren ist: Jetzt bietet sich mit dem Hallenbad in Meschede eine günstige Alternative – und nach dem Umbau ist das Bad nicht mehr wiederzuerkennen.

Wassertemperatur bei 30 Grad

Auf den Tag genau 22 Monate nach der Schließung wird das Hallenbad wieder eröffnet: Am Sonntag, 29. Januar, beim Tag der offenen Tür für alle mit kostenlosem Eintritt (10 bis 14 Uhr für alle, die sportlich Bahnen ziehen möchten, 14 bis 18 Uhr für Familien mit dem Aufbau vieler Spielutensilien). Der normale Betrieb startet dann am Montag, 30. Januar, für alle Badegäste – dann kann auch das Vereins- und das Schulschwimmen wieder starten.

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Es wird der wärmste Ort in Meschede sein: Während in anderen Freizeitbädern die Temperatur aus Kostengründen gedrosselt wird, garantiert in Meschede dagegen das Team um Badleiter Andre Kettler eine beständige Wassertemperatur von 30 Grad (übrigens auch beim Schulschwimmen). Möglich macht das ein Blockheizkraftwerk, dessen Abwärme das Wasser erwärmt.

Saunabesuch im Preis inbegriffen

Und wer es noch heißer mag: Dann eben ab in den neuen Spa- und Wellnessbereich!

Badleiter Andre Kettler im Kneippbereich des Mescheder Hallenbades.
Badleiter Andre Kettler im Kneippbereich des Mescheder Hallenbades. © Jürgen Kortmann

Die große finnische Sauna bietet Platz für 20 Gäste, dazu gibt es ein Dampfbad – alles größer angelegt als der alte Saunabereich. Dazu gehören Saunaeimer, eine Kneippstation mit vier Fußbecken und ein Saunahof zur Ruhrseite. Und: Der Gang in die Sauna muss nicht eigens bezahlt werden, er ist im Eintrittspreis fürs Schwimmbad enthalten!

Farbpsychologin gibt Empfehlungen

Es ist alles neu gefliest. Es wirkt alles viel freundlicher und frischer, der strenge Badeanstalt-Charakter der Vergangenheit ist passé. Die Empfehlungen einer Farbpsychologin sind in dezenten Farben dafür umgesetzt worden – so wirken jetzt sogar die einst knallblauen und dominierend wirkenenden Lüftungsrohre im Bad kaum noch klobig.

Schwimmmeister Jörg Beuchel am neuen Saunabereich.
Schwimmmeister Jörg Beuchel am neuen Saunabereich. © Jürgen Kortmann

Wer den alten Charakter sucht, findet ihn nur noch in einem eigens erhaltenen kleinen Bereich: Quasi zur Erinnerung ist ein bisschen von der alten Ziegelstein-Optik an der Umkleide erhalten geblieben. Aber auch dort gilt ansonsten: Alles neu gefliest. Die neuen Umkleidekabinen sind passend zum Farbkonzept ausgewählt worden – und damit nichts verkommt, sind die alten Umkleiden mit für die Verschalung im Technikbereich verwendet worden. In den Sammelumkleiden: Neue Wandhaken, neue Bänke, Kantenschutz aus Aluminium. Dazu: Ein neuer Waschtisch, eine neue Fön-Anlage. Überall sind neue Akustikdecken mit LED-Leuchten.

Überall gleichmäßige Wärme im Wasser

Unverändert geblieben sind quasi nur die Gebäudehülle, das Dach, die Duschen und das 20 Quadratmeter große Kinderschwimmbecken – das alles wurde erst vor einigen Jahren erneuert. Das Hauptschwimmbecken hat jetzt einen Stahlkörper, rundum ist eine zweiteilige Schmutzwasserrinne.

Unter im Schwimmbecken im Technikbereich: Blick in den Wasserspeicher.
Unter im Schwimmbecken im Technikbereich: Blick in den Wasserspeicher. © Jürgen Kortmann

Neu auch hier: Die Wärme im Wasser ist überall gleichmäßig verteilt – die 30 Grad Temperatur herrschen an jedem Punkt im Becken. Rundum sind jetzt rutschfeste Fliesen, die Wärmebänke am Beckenrand zur Ruhrseite hin haben Elektroflächenheizungen. Ebenfalls am Beckenrand: Der alte ein und drei Meter-Sprungturm und die alten Startblöcke sind durch Edelstahlkonstruktionen ersetzt worden. Im Keller, unter dem Becken: Überall neue, energiesparende Technik – das ist ein eigenes Thema.

Der Umbau insgesamt war eine Riesenaufgabe für die Planer Dominik Kotthoff und Lars Ester von Seiten der Stadtverwaltung.

Planer Dominik Kotthoff am neuen Sprungturm im Hallenbad in Meschede.
Planer Dominik Kotthoff am neuen Sprungturm im Hallenbad in Meschede. © Jürgen Kortmann

Bürgermeister Christoph Weber vergleicht den komplizierten Umbau so: „Das war wie ein Puzzle mit mehr als 1000 Teilen.“ Dazu kamen immer wieder die Verzögerungen durch Corona: Immer wieder fielen Bautrupps dadurch aus. Der Firma, die das Edelstahlbecken einbauen, wurden auf ihrer Baustelle in Frankreich die Spezialwerkzeuge gestohlen - das wiederum führte in Meschede zu Verzögerungen von drei Monaten. 2,1 Millionen Euro kostete der Umbau, davon bekam die Stadt 1,6 Millionen aus Förderungen des Landes.

Eintrittspreise, Öffnungszeiten, Schwimmkurse

Trotz der Modernisierung: Die Eintrittspreise bleiben unverändert - Erwachsene zahlen 3,50 Euro (wie gesagt: mit Sauna), ermäßigt 2,50 Euro. Familienkarten kosten 5 bzw 6,50 Euro. Auch die Öffnungszeiten bleiben unverändert: Dienstags, mittwochs, freitags von 14.30 bis 20 Uhr, donnerstags 14.30 bis 22 Uhr, sonntags 10 bis 18 Uhr; Frühschwimmen dienstags und donnerstags von 6 bis 7.30 Uhr.

Während des Badebetriebs wird das Bäderteam im Hallenbad auch wieder Schwimmkurse anbieten, in den Ferien sind Crashkurse geplant. Zunächst werden dafür die Kinder von den Wartelisten zu diesen Kursen eingeladen, um diese Listen nach und nach abzuarbeiten. Samstags bieten SSV und DLRG Schwimmkurse an, diese sind aber ausgebucht.

>>> HINTERGRUND <<<

Diese Saison wird jetzt eine normale: Wenn das Freibad im Frühjahr geöffnet wird, dann bleibt es auch bis zum Saisonende im August offen.

Danach allerdings startet der zweite Teil des Mammut-Umbauprojektes am Schwimmbad - dann kommt die Sanierung des Freibades an die Reihe.

Vorplanungen dazu laufen, nach dem Sommer kann der Rückbau beginnen. Voraussichtliche Dauer der Schließung des Freibades dann: Ebenfalls etwa zwei Jahre.