Meschede. Jetzt gibt es Details: Besucher am Hennesee bei Meschede dürfen sich auf ein neues Schiff freuen. Auch an anderer Stelle ist Markantes geplant.
Jetzt steht ein Termin fest, wann wieder ein Schiff auf dem Hennesee bei Meschede fahren wird. „Wir können viel davon erwarten“, verrät Tourismus-Manager Norbert Arens.
Abends künftig als Eventschiff unterwegs
Die neue MS Hennesee wird demnach voraussichtlich im Juli 2023 zum Hennesee kommen. Es wird ein kompletter Neubau sein, sagte Arens bei einer Sitzung des Tourismus-Ausschusses der Stadt Meschede und der Gemeinde Bestwig, die zusammen die Touristische Arbeitsgemeinschaft „Rund um den Hennesee“ bilden.
Das bisherige Fahrgastschiff aus dem Jahr 1969 war Anfang November abtransportiert worden. Es wird verkauft, so Arens. Anstatt einer Modernisierung werde dafür jetzt ein neues Schiff gebaut: Anstelle eines Diesel-Motors, wie bisher, wird das Nachfolgeschiff einen Elektroantrieb erhalten – Norbert Arens verspricht dann einen „vollelektrischen Ausflugsdampfer und ein Eventschiff am Abend“.
Aussichtsplattform oberhalb der Talsperre
Auch an anderer Stelle wird es einen Neubau geben: Am Sinnepfad oberhalb des Hennesees soll eine neue Aussichtsplattform gebaut werden – dazu sei man, so Arens, im Austausch mit dem Regionalforstamt.
Die alte Konstruktion in Form eines Schiffs-Bugs dort war abgebaut worden: Das Holz war nach über zehn Jahren morsch geworden.
Corona mit seinen Reise- und den Übernachtungseinschränkungen hat auch den Tourismus in Meschede und Bestwig schwer getroffen. In Meschede wurden 2021 insgesamt 37.873 Ankünfte von Gästen gezählt, bei 131.343 Übernachtungen; in Bestwig waren es 18.849 Gäste mit 63.711 Übernachtungen – das waren Rückgänge bei den Gästen in Meschede um minus 36 Prozent und in Bestwig um minus 45 Prozent gegenüber dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Inzwischen gehen die Zahlen wieder deutlich nach oben: Das Sauerland (hier werden Willingen und die Region um den Diemelsee mitgezählt) war zur Jahresmitte 2022 führend bei den Gästezahlen unter den zwölf NRW-Ferienregionen. Trotz Corona hatte das Sauerland, so Arens, insgesamt bereits zulegen können – durch viele Inlands-Reisende.
Radfahren boomt im Stadtgebiet von Meschede
Corona hat außerdem auch zu einer Zunahme des Radverkehrs geführt: An der Zählstation am Sauerland-Radring in Berge wurden 2020 82.960 Radfahrer gezählt, vor Corona waren es 50.994. Zuletzt wurden in Berge durchschnittlich 144 Radler am Tag erfasst. Norbert Arens unterstützt ausdrücklich auch Bemühungen, den Ruhrtalradweg in einem Top-Zustand zu erhalten – der sei ein wahrer Tourismus-Magnet.
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Und der Hennesee ist der andere Tourismus-Magnet. Die heimische Region nutzte das zum Beispiel auch gezielt, um mit See-Motiven etwa an den Bahnhöfen in Bochum und Essen neugierig zu machen.
Der Tourismus-Manager unterstützt ausdrücklich auch Bemühungen im Rahmen der „Regionale“, vielleicht doch eine See-Querung umzusetzen, um von einer Hennesee-Seite zur anderen zu gelangen – „in welcher Form auch immer, ob mit einem Schiff oder einer Brücke“.
Neues ist übrigens auch immer am Hennesee selbst zu entdecken: So gebe es unterhalb des Campingplatzes am Vorbecken den einzigen kleinen Sandstrand am Hennesee, berichtete Arens – „und da findet richtig Tourismus statt“.
Weiteres Angebot zum Stand-Up-Paddling
Außerdem gibt es inzwischen ein weiteres Angebot fürs Stand-Up-Paddling am Hennesee: Neben dem Wassersportcenter von Petra Piechkamp unterhalb des Lokals H1 auch eine am Vorbecken. Dort hat der Anbieter Kolula eine Verleihstation eingerichtet: Das SUP-Board kann online gemietet und dann selbst aus der Station abgeholt werden. Der Hennesee ist einer von nur vier Seen in NRW, die Kolula bislang bestückt.
Wanderer haben in Meschede die Möglichkeit, auf 849 Kilometern an Wegen zu marschieren; in Bestwig auf 388 Kilometern. Das allerdings erfordert auch Geld: 14.000 Euro kostet es, sie immer wieder zu markieren und instand zu halten.