Reiste. Erst mit dem Taxi nach Paris, jetzt mit dem ICE nach Berlin. Warum sieben verrückte Jungs aus Reiste Friedrich Merz in der Hauptstadt besuchen.

Vor ziemlich genau einem Jahr sorgten sie mit einem irren Spontantrip im Taxi nach Paris für bundesweite Schlagzeilen. Jetzt geht es für sieben verrückte Jungs aus Reiste auf ihre nächste Tour. Ihr Ziel diesmal: Berlin. Friedrich Merz war von der Aktion der dullen Sauerländer damals so angetan, dass er sie in die Hauptstadt eingeladen hat. Ende des Monats werden sie dort zu Gast sein. Die Vorfreude steigt!

Und genau das ist auch schon der erste Unterschied zwischen dem Paris-Trip und der Berlin-Reise. Für Vorfreude war vor lauter Spontaneität damals nämlich keine Zeit. Zur Erinnerung: Aus einer Bierlaune heraus bequatscht die siebenköpfige Gruppe an einem Samstagabend im Februar 2022 zu vorgerückter Stunde in ihrem Stammlokal - dem Landgasthof Reinert in Reiste - einen Taxifahrer, sie nach Paris zu kutschieren. Und der lässt sich nicht lange bitten.

Gegen 22.30 Uhr macht sich die Truppe auf den Weg und erreicht am frühen Morgen die Tore der französischen Hauptstadt. Mit ihrer Party vor dem Eiffelturm werden die Sauerländer zur Touristenattraktion. Aus der „lautesten Bluetooth-Box der Welt“ erklingt Helene Fischers „Von Null auf Hundert“ und „In einem Taxi nach Paris“ von Felix de Luxe, als die Gruppe im Schatten des Weltkulturerbes ihr 5-Liter-Fässchen anzapft. Dabei wird sie an diesem Morgen mindestens genauso oft fotografiert, wie die Sehenswürdigkeit selbst. Gegen Mittag geht es schließlich wieder zurück ins Sauerland. Mit der Ankunft um 18 Uhr Uhr am Landgasthof Reinert ist der irre Spontantrip beendet. Dort wird die Gruppe für ihre Aktion gefeiert.

Herr Ober, zwei Kurze, bitte! Friedrich Merz trifft sich in Berlin mit sieben verrückten Jungs aus Reiste zum gemütlichen Abend. Sie hatten ihn mit einem Spontan-Trip im Taxi nach Paris so sehr beeindruckt, dass er sie in die Hauptstadt eingeladen hat.
Herr Ober, zwei Kurze, bitte! Friedrich Merz trifft sich in Berlin mit sieben verrückten Jungs aus Reiste zum gemütlichen Abend. Sie hatten ihn mit einem Spontan-Trip im Taxi nach Paris so sehr beeindruckt, dass er sie in die Hauptstadt eingeladen hat. © FUNKE Foto Services | Maurizio Gambarini

Etwa eine Woche später bekam Frederic Engelhard aus Reiste damals Post von Friedrich Merz. „Was für eine tolle Aktion“, schrieb ihm der CDU-Chef und Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er könne sich gut vorstellen, wie man bei Reinerts in der Kneipe gesessen, das ein oder andere Bier getrunken und bei bester Stimmung die Aktion geplant habe.

Alle sind wieder mit dabei

Und dann folgt der Satz, der die Reister nun nach Berlin führt: „Sollte Ihre Playlist bei dem Lied ‘Mein Berlin’ von Ben Zucker angekommen sein, lassen Sie es mich bitte wissen. Wir bekommen, falls Sie es möchten, was Tolles gemeinsames in Berlin hin.“ Und natürlich möchten die Jungs! Alle werden sie Ende Januar wieder mit dabei sein: Julian Fuchs, Frederic Engelhard, Christian (Bora) Tigges, Max Stratmann, Pascal Rickert, Torben Kotthoff und Anton Erdmann. Für die Tour hat der Landgasthof Reinert sogar schon Poloshirts gesponsert.

„Wir wollen uns ein bisschen zügeln“

Die Sache mit der Terminfindung war zwar nicht ganz einfach. Nun aber ist klar: Am 26. Januar geht es zu Merz in die Hauptstadt. Bleiben wird die Truppe dort bis zum 29. Januar - genau an diesem Tag jährt sich der irre Paris-Trip zum ersten Mal. Unterwegs sein wird die Gruppe diesmal allerdings nicht mit dem Taxi, sondern mit dem ICE. „Um 18 Uhr geht’s los, um 23 Uhr sind wir dann in Berlin“, sagt Frederic Engelhard. Ob man es erstmal langsam angehen lässt, weil man ja genau weiß, dass man am nächsten Morgen Friedrich Merz treffen wird? „Wir wollen uns schon ein bisschen zügeln, aber meistens klappt das sowieso nicht“, sagt Frederic Engelhard und lacht.

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Um 9.30 Uhr startet am nächsten Morgen das Programm, das Friedrich Merz hat ausarbeiten lassen: Besuch des Plenums, Führung durch den Reichstag, Besuch der CDU-Geschäftsstelle und schließlich ein gemütlicher Abend im Maredo am Potsdamer Platz. Dort werden dann auch Marcus Voeste, Mitgesellschafter der Gastronomie-Holding Foodlover 69, und Maredo-Geschäftsführer Georg Voss mit dabei sein. Beides ebenfalls Sauerländer. Wenn sich Sauerländer in Berlin treffen, dann schließlich bei Menschen aus der Heimat.

Kleine Herausforderung im Maredo

Der Landgasthof Reinert hat als Stammlokal Poloshirts gesponsert.
Der Landgasthof Reinert hat als Stammlokal Poloshirts gesponsert. © Privat

Auch Georg Voss haben die Reister mit ihrer Spontan-Aktion damals beeindruckt. „So etwas muss man in jungen Jahren machen, sonst macht man es gar nicht mehr“, sagt er. Im Maredo kann sich die Gruppe schon jetzt auf eine kleine Herausforderung einstellen. Selbstverständlich werde es frisches Veltins geben. „Und dann wollen wir mal sehen, ob die Jungs ein Tomahawk-Steak schaffen“, sagt Voß und schmunzelt.

An ein Geschenk für Friedrich Merz haben die sieben Reister selbst verständlich auch gedacht. „Natürlich werden wir nicht mit leeren Händen anreisen“, sagt Frederic Engelhard. Die Jungs haben sich schon Gedanken gemacht: Eines der Geschenke habe eine Gegeneinladung zum Ziel, verrät er. Wenn schon, dann wolle man mit Friedrich Merz schließlich auch mal ein Bierchen bei Reinerts in Reiste trinken. Dann auf den Deckel der Reister. Denn auf den Deckel von Friedrich Merz haben sie dort bereits schon getrunken. Er hatte in seinem Brief aus der Ferne nämlich nicht nur seine Berlin-Einladung ausgesprochen, sondern direkt zwei Runden geschmissen. So läuft das im Sauerland!

„Ich kann für nichts garantieren“

Für den verrückten Haufen aus Reiste ist die Fahrt nach Berlin seit der Paris-Tour der erste gemeinsame Trip. Drei Nächte werden die Jungs in Berlin bleiben. Vorgenommen haben sie sich eine gesunde Mischung aus Sightseeing und Party. „Mal schauen, was die Tage so bringen“, sagt Fredric Engelhard. Man werde das spontan entscheiden. Und was bei spontanen Entscheidungen der Truppe herauskommen kann, hat sie vor einem Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Ich kann für nichts garantieren“, betont Frederic Engelhard und kann sich sein Lachen nicht verkneifen.