Meschede. Bei dem tödlichen Unfall bei Meschede wurde das Auto einer 29-Jährigen völlig zerstört. Jetzt sind Spezialisten der Polizei im Einsatz.

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall am Silvestermorgen dauern die Ermittlungen der Polizei an.

Bei dem Unglück auf der Landstraße zwischen Meschede und Stockhausen war, wie berichtet, eine 29 Jahre alte gebürtige Meschederin gestorben, die in Erwitte lebte. Ihr Auto, ein BMW, war durch den Aufprall gegen einen Baum in Höhe des Gewerbegebietes Enste völlig zerstört worden. An der Unfallstelle war noch der Rettungshubschrauber Christoph 8 gelandet, um das Unfallopfer ausfliegen zu können. Die Frau war in dem Autowrack aber so stark eingeklemmt, dass sie nicht schnell von der Feuerwehr befreit werden konnte. Sie starb noch bei den Rettungsversuchen.

Keine Augenzeugen des Unfalls

Auf der geraden Strecke ist keine Geschwindigkeitsbegrenzung, es gilt Tempo 100 als zulässige Höchstgeschwindigkeit. Es gibt keine Augenzeugen dafür, wie sich der Unfall ereignet hat – auch andere Fahrzeuge waren nicht beteiligt gewesen.

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Die Ermittlungen zur möglichen Unfallursache hat ein so genanntes Verkehrunfallaufnahmeteam der Polizei aus Dortmund übernommen. Seit 2021 werden diese Teams in NRW in allen Kreispolizeibehörden gebildet – reiner zeitlicher Zufall ist, dass mit dem Jahresbeginn 2023 auch bei der Kreispolizeibehörde in Meschede ein VU-Team die Arbeit aufgenommen hat. Bislang hatten Einsatzkräfte des Wachdienstes die Spurenauswertung übernommen, jetzt erledigen das geschulte Spezialisten.

Technik zum Auslesen digitaler Daten

Die VU-Teams werden überörtlich eingesetzt: Das Dortmunder VU-Team hatte Bereitschaft an dem Unfalltag und kam deshalb bei Stockhausen zum Einsatz.

Nach dem Aufprall flogen Trümmerteile Dutzende von Metern weit.
Nach dem Aufprall flogen Trümmerteile Dutzende von Metern weit. © Jürgen Kortmann

Alle VU-Teams sind mit speziellen Fahrzeugen, 3D-Scannern, Drohnen und Technik zum Auslesen digitaler Daten ausgestattet.

Eingesetzt werden die Teams vor allem bei Verkehrsunfällen mit Getöteten und Schwerstverletzten, außerdem bei Verkehrsunfällen nach verbotenen Kfz-Rennen mit Personenschaden. Innenminister Herbert Reul hatte das so begründet: „Im schlimmsten Fall geht es um die Frage, wer für einen Unfall mit Todesfolge zur Rechenschaft gezogen wird. Eine gute und professionelle Unfallaufnahme verhilft letztlich Opfern und Angehörigen zu ihrem Recht.“

Bis zum November 2022 (die gesamte Jahresstatistik liegt noch nicht vor) starben im Hochsauerlandkreis sechs Menschen bei Verkehrsunfällen – kein Fußgänger, kein Kind, kein junger Erwachsener zwischen 18 bis 25 Jahren. Unter den Toten sind allerdings drei Radfahrer.