Meschede. Auf die Menschen in Meschede kommen 2023 diese Kosten zu. Beim Müll gibt es besondere Probleme, die Sorgen bereiten.

Wenn im Januar der nächste Abgabenbescheid der Stadt Meschede kommt, dann werden die Menschen unterm Strich mehr bezahlen müssen.

Der Stadtrat hat einstimmig die neuen Gebühren für 2023 beschlossen. An Gebühren verdient die Stadt nichts, sie muss die entstehenden Kosten an die Bürger weitergeben. Sind Positionen finanziell untergedeckt, dann steigen in diesen Bereichen also die Gebühren. Die jeweiligen Gebührenhaushalte müssen ausgeglichen sein.

Geparkte Autos behindern Müllfahrzeuge

Die Bestandsaufnahme beim Müll: Zwei Jahre Corona haben die Müllmengen überall steigen lassen – vom Restmüll über den Biomüll bis zum Sperrmüll. Jetzt haben sich die Mengen auf diesem hohen Niveau eingependelt. Folgen hat das veränderte Verbraucherverhalten: Der Konsum von To-Go-Artikeln hinterlässt Spuren – gerade in der Innenstadt müssen die Abfalleimer häufiger geleert werden.

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Auch das kostet letztlich Geld: Die Stadtverwaltung kritisiert einen zusätzlichen Aufwand bei der Müllabfuhr – durch die Unachtsamkeit und teilweise Rücksichtslosigkeit von Autofahrern. Immer wieder müssen demnach inzwischen enge Straßenzüge doppelt bis dreifach angefahren werden, weil Müllfahrzeuge nicht durchkommen oder Mülltonnen einfach zugeparkt werden. Die Verwaltung appelliert an die Einsicht von Anwohner wie Besuchern gerade an den Abfuhrtagen.

Mülltrennung: Stadt kündigt Kontrollen an

Und: Die Abfalltrennung lässt nach – insbesondere beim Biomüll. Die Verunreinigungen durch Fehleinwürfe haben immer weiter zugenommen. Die Stadtverwaltung sieht sich nach eigenen Angaben zukünftig „zu kostenintensiven Kontrollen gezwungen“. Die Gebühren für die braune Biotonne steigen 2023: Beim 80-Liter-Behälter um 7,10 dann erstmals über die 100-Euro-Marke auf 106,85 Euro, beim 120-Liter-Behälter um 10,39 auf 150,71 Euro – das sind die gängigsten Behältergrößen.

Umgekehrt: Bei der schwarzen Restmülltonne sinken die Gebühren beim 80-Liter-Behälter um 6,62 Euro wieder unter 100 Euro auf dann 95,61 Euro, der 120-Liter-Behälter um 6,17 Euro auf 139,13 Euro.

Hohe Nachfrage nach Windel- und Pflegetonne

Wer die seit 2017 als eigenen Service angebotene Windel- und Pflegetonne in Anspruch nimmt, zahlt den halben Preis einer Restmülltonne – die andere Hälfte wird nicht über Gebühren abgerechnet, sondern durch die Stadt als freiwillige Leistung übernommen. Zu zahlen sind hier im Jahr 2023 für den 120-Liter-Behälter 69,56 Euro, das sind 3 Euro weniger.

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In diesem Jahr wurden 320 Windeltonnen aufgestellt (also für Haushalte mit Kindern bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres), das sind 28 mehr als 2021. Pflegetonnen können für Menschen beantragt werden, die nachweislich Inkontinenzartikel benötigen: In diesem Jahr 96 (davon zwei nur vorübergehend), gegenüber zuletzt 122.

Abwasserbeseitigung und Straßenreinigung

Bei der Abwasserbeseitigung steigt der Preis für einen Kubikmeter Schmutzwasser von 2,90 Euro auf 3,05 Euro). Die Niederschlagswassergebühr sinkt um einen auf dann 56 Cent je Quadratmeter.

Große Unwägbarkeiten bleiben bei den Gebühren für die Straßenreinigung durch die schwankenden Witterungsverhältnisse – deshalb wird immer mit den Durchschnittskosten der letzten fünf Jahre kalkuliert. Waren die Winter 2018/19 und 2019/20 mild, so war der Februar 2021 kurz, aber heftig mit Schnee und Eis – das hatte „außergewöhnlich“ hohe Kosten beim Personal und für Fremdleistungen zur Folge, außerdem einen hohen Salzverbrauch. Nach zuletzt sinkenden Gebühren wird der Winterdienst 2023 deshalb teurer: 1,49 Euro für den Meter Grundstücksfront, das sind 34 Cent mehr als aktuell.

Bei der Straßenreinigung machen sich auch die extrem gestiegenen Treibstoffkosten bemerkbar: Das dafür beauftragte Unternehmen hat seine Preise um mehr als 25 Prozent erhöht. Für die Sommerreinigung werden 2023 statt 1,30 Euro künftig 1,67 Euro pro Meter als neue Gebühr berechnet.

Nicht absehbare Preisentwicklungen bei Diesel und Baustoffen

Höhere Gebühren auch in den nächsten Jahren sind im Friedhofswesen absehbar. So wurde in diesem Jahr an Maßnahmen zur Verbesserung des Erscheinungsbildes auf dem Nord- und Südfriedhof sowie in Wehrstapel gearbeitet - das hat aber höhere Personalkosten und mehr Maschinen- und Materialeinsatz zur Folge. Als nächstes stehen Instandsetzungen diverser Friedhofswege an, außer die Sanierung der Leichenhalle in Eversberg. Auch hier warnt die Verwaltung schon vor nicht absehbaren Preisentwicklungen, vor allem bei Diesel und bei Baustoffen.

2023 verteuert sich zum Beispiel die Nutzungsgebühr für ein Erdwahlgrab von 975 auf 1015 Euro, für ein Urnenwahlgrab von 1035 auf 1075 Euro, für ein Urnenreihengrab im Urnenhain von 1415 auf 1485 Euro. Sinken werden dafür die Pflegegebühren bei Pflege durch die Stadt, die derzeit zwischen 970 und 1375 Euro liegen, dann auf 855 bis 1210 Euro.