Meschede. Energiesparender und eine Offensive bei der Digitalisierung - diese Schwerpunkte setzte die Stadt Meschede an ihren Schulen. So ist die Bilanz.
Millionen an Euro sind in den letzten Jahren in die städtischen Schulen in Meschede investiert worden. Die Fachbereichsleiter Gisela Bartsch (Generationen, Bildung, Freizeit und Soziales) und Bernhard Kramer (Infrastruktur) erläutern im Interview die Hintergründe.
Vielfalt hilft bei Auswahl der passenden Schule
Schulen und Haushalt - welche Bedeutung kommt den Schulen finanziell zu?
Gisela Bartsch: Die Stadt Meschede unterstützt die Schulen in jeglicher Form, da wir als Schulstadt stolz auf die Angebotsvielfalt sind und darauf großen Wert legen. Durch das Vorhalten mehrerer Grundschulstandorte gewährleistet die Stadt die Maxime „Kurze Beine = kurze Wege“. Die Vielfalt der weiterführenden Schulen (zwei Hauptschulen, eine städtische und eine private Realschule, ein städtisches und ein privates Gymnasium sowie das Berufskolleg) hilft den Eltern und Schülern bei der Wahl einer adäquaten Schule.
Durch die Unterstützung bei den Fahrkosten erhalten auch Kinder aus besonders ländlichen Bereichen die Möglichkeit, ihre Schule zu erreichen. Zurzeit wird sehr viel Geld in den Schulbereich gesteckt: Renovierung der St.-Walburga-Hauptschule, neue Fachräume an den weiterführenden Schulen, Vorbereitungsarbeiten auf 2026 (Offener Ganztag für alle Kinder), um nur einige Beispiele zu nennen.
Optimierung der Gebäude
Welchen Schwerpunkt gab es in den letzten Jahren bei den Investitionen?
Gisela Bartsch: Unser Fokus lag auf dem Ausbau moderner Fachräume, der Digitalisierung und Ausstattung mit IT sowie energetischen Maßnahmen. Außerdem wurden Kleinspielfelder an Grundschulen gebaut.
Vor dem Hintergrund der Energiekrise: Wie optimiert sind inzwischen die Mescheder Schulen? Wo wäre noch Bedarf?
Bernhard Kramer: Die Schulen im Stadtgebiet wurden in den vergangenen Jahren sukzessive energetisch saniert. Allgemein stehen dabei die Bereiche Dämmung/Dachsanierung, Erneuerung der Fenster, Sanierung/Erneuerung der Wärmeversorgungsanlagen und die Umstellung auf eine energieeffizientere LED-Beleuchtung besonders im Fokus. Allein in diesen Bereichen wurden seit 2018 insgesamt rund 2,4 Millionen Euro investiert, wobei die Erneuerung der Fenster sowie die Sanierung und Erneuerung der Wärmeversorgungsanlagen mit jeweils etwa 900.000 Euro die größten Kostenfaktoren darstellen.
Als weitere Maßnahmen sind kurz- und mittelfristig der Einbau neuer Fenster an der Schule unter dem Regenbogen am Teilstandort Remblinghausen, der Mariengrundschule und der Realschule am August-Macke-Schulzentrum vorgesehen. Für die Umsetzung der Maßnahmen können Fördermittel in Anspruch genommen werden.
Somit schreitet die energetische Sanierung der Mescheder Schulen weiter voran, wenngleich natürlich noch nicht alle Klassenräume im Stadtgebiet mit neuen Fenstern und LED-Beleuchtung ausgestattet sind. Dies soll aber in den nächsten Jahren nach und nach umgesetzt werden, sodass auch laufend einschlägige Förderprogramme geprüft und – wenn möglich – abgerufen werden.
Versorgungskonzept wird überarbeitet
Auf vielen Schuldächern werden künftig auch Photovoltaik-Anlagen stehen. Läuft alles nach Plan dabei? Wer profitiert demnächst davon?
Bernhard Kramer: Ziel ist es, den Strombedarf der Schulen durch Photovoltaik zu decken und das Thema der erneuerbaren Energien den Schülerinnen und Schülern direkt vor Ort nahezubringen.
>>> Lesen Sie hier: Finanzen: Warum die Stadtverwaltung in Meschede größer werden soll <<<
Verfolgt die Stadt auch das Thema von Holzhackschnitzelheizungen für ihre Gebäude? Ist das eine denkbare Alternative als mögliche Energiequelle?
Bernhard Kramer: Die Wärmeerzeugung des Integrierten Baubetriebshofes erfolgt bereits über eine Hackschnitzelanlage. Zudem wurde eine solche Anlage auch als Nahwärmekonzept für das August-Macke-Schulzentrum am Schederweg konzeptionell erarbeitet.
Die Planungen werden hier jedoch aus verschiedenen Gründen aktuell nicht weiterverfolgt. Ein Grund sind beispielsweise die in den kommenden Jahren anstehenden Umbau- und Sanierungsarbeiten an der St.-Walburga-Hauptschule, wo für die Hauptschule eine andere Form der Wärmeversorgung vorgesehen ist. Daher ist das Versorgungskonzept für die beiden verbleibenden Schulen im Schulzentrum noch einmal generell zu überdenken und zu überarbeiten.
Digitalisierung: Was sie konkret bedeutet
Hat Corona die Digitalisierung der Schulen beschleunigt? Was nimmt sich die Stadt dabei vor?
Gisela Bartsch: Die Stadt Meschede hat seit 2019 insgesamt 2.183.567 Euro in die Digitalisierung der Schulen investiert. 80 Prozent der Kosten haben Land und Bund zugeschossen, 447.524 Euro hat die Stadt Meschede – unter anderem mit Unterstützung durch Sponsoren – getragen.
>>> Lesen Sie hier: Was aus dem geplanten Kreisverkehr an der Post in Meschede wird <<<
Konkret umfasst das folgende Maßnahmen: Zwölf Schulstandorte wurden mit Glasfaser und DSL/Kabel-Backup ausgestattet. 38 Technikräume wurden eingerichtet. 1040 LAN-Ports für Drucker, Desktops etc. sowie 101 Access-Points für flächendeckende WLAN-Versorgung sind installiert. 182 Anzeige- und Interaktionsgeräte in allen Klassenräumen wurden angeschafft, außerdem 360 schuleigene Endgeräte in den Computer- und Klassenräumen, 536 mobile schuleigene Endgeräte und 289 mobile dienstliche Endgeräte. Drei Betriebssysteme für schuleigene Endgeräte inklusive nativer Management-Plattformen sowie eine Vielzahl von Lizenzen für schulgeeignete Programme hat die Stadt Meschede erworben. Überdies hat der Bürgermeister per Ratsbeschluss zusätzlich 50.000 Euro aus dem Haushalt erhalten, um weitere 100 Schülergeräte für die Grundschulen zu kaufen. Damit sind alle Schulen der Stadt Meschede aktuell gut aufgestellt – und wir haben unser Ziel erreicht. Natürlich wird ständig geschaut, was noch erforderlich ist oder wird, doch die Basis ist in all unseren Schulen vorhanden. Corona hatte natürlich einen Einfluss auf das Anschaffungstempo: Die Schüler- und Lehrergeräte zum Beispiel sind vom Land gefördert worden, um Distanzunterricht in Coronazeiten zu garantieren. Ohne dieses und andere Förderprogramm wäre die zügige Umsetzung nicht möglich gewesen.
„Sauberkeit der Schulhöfe immer wieder ein Thema“
Wie viel Geld muss ausgegeben werden, um Schäden durch Vandalismus zu beseitigen? Gibt es da Beispiele im Schulbereich?
Gisela Bartsch: Schwerwiegende Vandalismusschäden gibt es zurzeit nicht. Allgemein wünscht sich die Stadt aber einen pfleglicheren und sachgerechteren Umgang mit den vorhandenen Einrichtungsgegenständen. Dies betrifft insbesondere auch die Toilettenanlagen. Neben konkreten Schäden ist aber leider die Sauberkeit der Schulhöfe immer wieder ein Thema. Auch hier wäre es wünschenswert, wenn weniger Müll in der Umwelt landet, sondern vielmehr in den dafür vorgesehenen Müllbehältern.