Ramsbeck. Die chaotischen Zustände nach einem Lkw-Unglück in Ramsbeck werden wohl noch andauern. Der Hochsauerlandkreis hat ernüchternde Nachrichten.

Die Ramsbecker werden wohl doch noch länger mit den chaotischen und gefährlichen Zuständen auf der Heinrich-Lübke-Straße leben müssen als gedacht. Wie die Pressestelle des Hochsauerlandkreises auf Nachfrage mitgeteilt hat, ist eine zusätzliche Abstützung des Ramsbecker Hofes - entgegen Informationen des Bestwiger Ordnungsamtes - bislang nämlich keineswegs erfolgt. Damit rückt ein Abbau der Absperrungen auf der Hauptstraße wieder weiter in die Ferne.

Und genau den sehnen sich die Ramsbecker seit Wochen und Monaten herbei, weil es in der einspurigen Engstelle in Höhe des Hotels immer wieder zu gefährlichen Szenen kommt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis dort etwas Schlimmes passiere, sagen sie und verweisen insbesondere auf die Gefahren für Kinder, an denen nur wenige Zentimeter entfernt die schweren Lastwagen vorbeidonnern.

Laut Martin Reuther, Pressesprecher der Kreisverwaltung, hatte die Untere Bauaufsicht im Juli ganz bewusst eine großräumige Absperrung des Ramsbecker Hofes angeordnet, nachdem ein Lkw in die Fassade gedonnert war und das Gebäude dabei schwer beschädigt hatte. Zum einen bestehe laut Reuther eine Gefahr durch möglicherweise herabfallende Gebäudeteile. Zum anderen sollen durch die Absperrung Vibrationen durch vorbeifahrende Lastwagen von dem einsturzgefährdeten Gebäude ferngehalten werden.

Umsetzung für Mitte Dezember angekündigt

Bereits im August hatte ein vom Kreis beauftragter Gutachter festgestellt, dass die äußere Abstützung des Gebäudes, die das THW nach dem Unglück vorgenommen hatte, nicht ausreichend ist und Nachbesserung erforderlich sind, bevor das Gebäude von Handwerkern betreten werden kann. Laut Kreisverwaltung sind neben einer zusätzlichen Abstützung auch weitere Maßnahmen im Gebäude selbst erforderlich. Der Eigentümer habe gegenüber der Unteren Bauaufsicht zugesagt, dass die vom Gutachter geforderten Maßnahmen Mitte Dezember umgesetzt werden sollen, sagt Martin Reuther vom Hochsauerlandkreis. Erfolgt sei die Nachbesserung definitiv noch nicht, so Reuther. Unklar sei derzeit auch, wie lange die Umsetzung wohl dauern werde.

Eigentümer bereits mehrfach aufgefordert

Fest steht aber: Sobald die Nachbesserung abgeschlossen ist, wird der vom Kreis beauftragte Gutachter die Statik des Ramsbecker Hofes erneut überprüfen. Sollten dabei alle Bedenken aus dem Weg geräumt worden sein, werde die Gemeinde gemeinsam mit dem HSK über einen Rückbau der Absperrungen auf der Heinrich-Lübke-Straße entscheiden, versprach Reuther.

Was die von den Anwohnern bemängelten Zustände vor dem Gebäude angeht, wolle die Bauaufsicht noch einmal Kontakt mit dem Eigentümer aufnehmen. Wie berichtetet, hatten sich Nachbarn ebenfalls darüber beschwert, dass seit dem Unglückstag Mitte Juli Unrat und Trümmerteile immer noch vor dem Haus liegen, ohne dass sie seitdem jemals angefasst worden sind. Bereits mehrfach, so sagt Martin Reuther, habe die Untere Bauaufsicht den Gebäudeeigentümer aufgefordert, den Schutt wegzuräumen. Warum das bislang nicht erfolgt sei, könne er nicht nachvollziehen.