Enste. An der A46 bei Meschede am Gewerbegebiet Enste sind viele junge Obstbäume gepflanzt worden. Jetzt sind alle wieder verschwunden - warum?

Beim Mescheder Ortsteil Enste gibt es einen ungewöhnlichen Fall von Baum-Recycling: Dort sind auf zwei Flächen sämtliche Obstbäume wieder ausgebuddelt worden – obwohl sie doch erst vor wenigen Jahren dort gepflanzt wurden. Jetzt sind die jungen Bäume anderswo wieder verpflanzt worden.

Bei der Pflanzung der Bäume war Flächenbedarf nicht bekannt

Passiert ist das an dem auch bei Radfahrern und Spaziergängern beliebten Wirtschaftsweg, der vom Dorf Enste zum Ensthof führt, direkt an der Autobahn A46. Jeweils links und rechts des Weges hatte die Stadt zuletzt Apfelbäume, Birnbäume und Quittenbäume angepflanzt, die in diesem Jahr die ersten Früchte trugen. Jetzt sind plötzlich alle verschwunden, die Flächen sind gerodet.

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Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilt, gibt es einen Zusammenhang mit der Erweiterung des Gewerbegebietes Enste-Nord – diese neu entstehenden Wirtschaftsflächen, jenseits der Firmen ITH und Astroplast, liegen an diesem Weg oberhalb der bisherigen Obstbaumflächen. Auf der einen Fläche ist jetzt ein Regenrückhaltebecken für dieses neue Teilstück des Gewerbegebietes vorgesehen. Nach der Zwischenspeicherung des Wassers in dem Becken gelangt das Niederschlagswasser in den Grügelbach, der an dem Weg verläuft, und von dort aus dann letztlich in die Ruhr.

Stadt: Kein Baum ist verloren gegangen

Die andere Fläche wird als so genannte Bodenmiete genutzt:

Auch auf dieser Fläche hat die Stadt Meschede die jungen Obstbäume wieder ausgraben lassen - hier soll Erdaushub gelagert werden.
Auch auf dieser Fläche hat die Stadt Meschede die jungen Obstbäume wieder ausgraben lassen - hier soll Erdaushub gelagert werden. © Jürgen Kortmann

Darauf wird Erdaushub vom Tiefbau am Gewerbegebiet zwischengelagert, der dann bei Bedarf für andere Baumaßnahmen verwendet werden kann. Dass beide Flächen jetzt benötigt würden, habe bei der Pflanzung der Bäume seinerzeit noch nicht festgestanden, so die Stadtverwaltung.

Die jungen Bäume sind demnach auch nicht beseitigt worden: Keiner der Bäume sei verloren gegangen. Stattdessen habe der Baubetriebshof sie alle in Enste ausgegraben – und dann in Wehrstapel wieder eingepflanzt. Dort ist neben dem neuen Dorfplatz jetzt dadurch eine neue Streuobstwiese entstanden. Außer den Personalkosten seien keine Kosten entstanden.

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