Meschede. Steigende Energiepreise, Materialengpässe, Ukrainekrieg: Wie ist es vor diesem Hintergrund um Mescheder Unternehmen bestellt? So ist die Lage.

Belasten die Krisen und Konflikten weltweit auch die heimischen Unternehmen? Und in welchem Ausmaß? Für die Stadt Meschede sind das lebenswichtige Fragen: Denn die Gewerbesteuer, die die heimischen Unternehmen bezahlen und die hier vor Ort erwirtschaftet wird, entscheidet über das Wohl und Wehe des Haushaltes. Es ist die wichtigste Einnahmequelle.

Tendenziell weniger rosig

Jetzt liegen zumindest Indizien dafür vor, wie es den Betrieben geht. Die Stadt hat in einer Konjunkturumfrage 64 Unternehmen befragt, die für 75 Prozent des gesamten Steueraufkommens verantwortlich sind. 36 davon antworteten. Die Momentaufnahme zeigt: Derzeit ist die Situation noch halbwegs in Ordnung - denn 40 Prozent sehen die wirtschaftliche Situation ihres Unternehmens momentan als gut, 57,1 Prozent als zufriedenstellend und nur 2,9 Prozent als schlecht an. Tendenziell aber sieht das in der Vorausschau schon weniger rosig aus: Zwar rechnen 65,7 Prozent damit, dass ihre Geschäftsaussichten in den nächsten zwölf Monaten gleichbleibend sein werden, aber 31,4 Prozent befürchten eine Verschlechterung. Nur knapp 3 Prozent sehen bessere Aussichten für sich voraus.

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Von steigenden Energiepreisen sind aktuell 97 Prozent der Mescheder Unternehmen betroffen. 80 Prozent melden Materialengpässe oder Lieferausfälle. 51 Prozent spüren andere Auswirkungen, etwa den Fachkräftemangel, allgemeine Verteuerungen oder eine Kaufzurückhaltung bei Kunden.

Gewerbesteuer auf hohem Niveau – aber sinkend

38,6 Prozent der Betriebe sehen für 2023 gleichbleibende Gewerbesteuerzahlungen an die Stadt voraus - aber 42,8 Prozent rechnen mit Verschlechterungen. Nur 18,6 Prozent sehen höhere Gewinne voraus. Kämmerer Jürgen Bartholme baut in seinem Haushalt deshalb auf jeweils 24,5 Millionen Euro an Gewerbesteuer, die die heimischen Unternehmen in den Jahren 2023 und 2024 voraussichtlich bezahlen: Das sind 1,4 Millionen Euro weniger als aktuell.

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Die Gewerbesteuer ist in Meschede enorm angestiegen in den letzten Jahren – von 15,2 Millionen Euro in 2012 auf den Rekordstand von 27,1 Millionen Euro im Jahr 2021. Der Hebesatz soll unverändert bei 435 Prozent bleiben, der Durchschnitt im Hochsauerlandkreis liegt bei 448. Umgerechnet auf die Steuerkraft durch die Gewerbesteuer sind das aktuell 855,80 Euro pro Einwohner: Das beschert Meschede Platz 3 (von 12) im HSK, Platz 18 (von 83) im Regierungsbezirk und Rang 80 unter 396 Kommunen.